Höllerkreuz
Gemeinde: Sierndorf
Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Errichtungsgrund ist nicht mehr bekannt. Die Aufschrift auf dem Pfeiler bezieht sich auf Jacob Höller. 1831, -34 und -35 wird von Choleraepidemien in der Umgebung berichtet. 1666 bestand hier bereits ein Bildstock, - der Pfeiler mit Tabernakel, auf den Jacob Höller im 19 Jh. die Pieta (Typus Maria Dreieichen), aufsetzen ließ (Keck, Heimatbuch Korneuburg). Um 1950 wurde das Marterl umgefahren, die beschädigte Pieta aber nicht mehr montiert und bei der Familie Kufmüller gelagert. Später ließ sie Frau Maria Vecera in einer Fassadennische ihres Hauses gegenüber dem Friedhof in Sierndorf anbringen. Mitte 2005 stellte der nunmehrige Besitzer des Hauses, Gerhard Wagner, die Pietà zur Wiederherstellung des Marterls im früheren Zustand wieder zur Verfügung. Walter Schindler renovierte nach Zeichnungen vom Anfang des 20. Jahrhundertes den Pfeiler. Die neuerliche Segnung fand im Zuge einer „Marterlwanderung“ am 9. September 2005 durch Pfarrer Mag. Anton Höfer statt.
Beschreibung:
Das „Höller Kreuz“, auch als „Schmied- oder Kufmüller Kreuz“ bekannt, steht an der Landesstraße am Lenzenberg zwischen Sierndorf und Unterhautzental. Sandsteinbildstock; niedriger, quadratischer Sockel, schlanker quadratischer Pfeiler (Inschrift: Jacob Höller, 1836 und 19 AZ 79; Hufeisen) mit Reliefaufsatz, überhöht durch die Steinplastik der Pietà unter den drei Eichenbäumen (Maria Dreieichen). Die Relieftafeln zeigen den heiligen Sebastian, die heilige Rosalia, den heiligen Rochus, drei sogenannte Pestheilige, die auf vielen Pestsäulen gemeinsam dargestellt werden, die vierte, von der Straße abgewandte Tafel, zeigt eine betende Frauengestalt, die mangels erkennbarer Attribute nicht exakt zuordenbar ist. Es könnte die heilige Barbara als Nothelferin in der Sterbestunde sein. Es dürfte sich demnach um eine Pestsäule (Cholera?) handeln.
Details
Gemeindename | Sierndorf |
Gemeindekennzahl | 31226 |
Ortsübliche Bezeichnung | Höllerkreuz |
Objektkategorie | 1531 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Pfeiler- und Säulenbildstöcke) |
Katastralgemeinde | Sierndorf -- GEM Sierndorf |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 1460 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Sierndorf |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Lenzenberg |
Längengrad | 16.157016 |
Breitengrad | 48.434126 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 3.5 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 0.4 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 0.4 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Schutzanstrich praktisch nicht mehr vorhanden, Abwitterung der Inschrift. |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Das „Höller Kreuz“, auch als „Schmied- oder Kufmüller Kreuz“ bekannt, steht an der Landesstraße am Lenzenberg zwischen Sierndorf und Unterhautzental. Sandsteinbildstock; niedriger, quadratischer Sockel, schlanker quadratischer Pfeiler (Inschrift: Jacob Höller, 1836 und 19 AZ 79; Hufeisen) mit Reliefaufsatz, überhöht durch die Steinplastik der Pietà unter den drei Eichenbäumen (Maria Dreieichen). Die Relieftafeln zeigen den heiligen Sebastian, die heilige Rosalia, den heiligen Rochus, drei sogenannte Pestheilige, die auf vielen Pestsäulen gemeinsam dargestellt werden, die vierte, von der Straße abgewandte Tafel, zeigt eine betende Frauengestalt, die mangels erkennbarer Attribute nicht exakt zuordenbar ist. Es könnte die heilige Barbara als Nothelferin in der Sterbestunde sein. Es dürfte sich demnach um eine Pestsäule (Cholera?) handeln. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | Jacob Höller heiratete Rosalia Kuefmüller, Witwe eines Schmiedes und wird von 1815 bis 1847 als Hausbesitzer und Schmied erwähnt. Die Bezeichnung „Schmied Kreuz“ leitet sich vom Hufeisen, dem Berufszeichen des Stifters, ab. Das Marterl wird bis heute durch die Familien Kufmüller / Huber betreut. |
Zeitkategorie | 17. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Errichtungsgrund ist nicht mehr bekannt. Die Aufschrift auf dem Pfeiler bezieht sich auf Jacob Höller. 1831, -34 und -35 wird von Choleraepidemien in der Umgebung berichtet. 1666 bestand hier bereits ein Bildstock, - der Pfeiler mit Tabernakel, auf den Jacob Höller im 19 Jh. die Pieta (Typus Maria Dreieichen), aufsetzen ließ (Keck, Heimatbuch Korneuburg). Um 1950 wurde das Marterl umgefahren, die beschädigte Pieta aber nicht mehr montiert und bei der Familie Kufmüller gelagert. Später ließ sie Frau Maria Vecera in einer Fassadennische ihres Hauses gegenüber dem Friedhof in Sierndorf anbringen. Mitte 2005 stellte der nunmehrige Besitzer des Hauses, Gerhard Wagner, die Pietà zur Wiederherstellung des Marterls im früheren Zustand wieder zur Verfügung. Walter Schindler renovierte nach Zeichnungen vom Anfang des 20. Jahrhundertes den Pfeiler. Die neuerliche Segnung fand im Zuge einer „Marterlwanderung“ am 9. September 2005 durch Pfarrer Mag. Anton Höfer statt. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Fassion der Marktgemeinde Sierndorf. Keck, Karl, Heimatbuch Bez. Korneuburg II (1961) 288. Schmidl, Monika, Studien zur Geschichte von Oberhautzental (Diss. Wien 1983). Dehio NÖ. nördl. Donau (1990) 1090. Wimmer,Otto, Kennzeichen und Attribute der Heiligen |
Datum der Erfassung | 2010-01-01 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2010-01-01 |
letzter Bearbeiter | Kurt & Veronika Jüthner |