Hauskapelle Spangl Plosdorf

Religiöse KleindenkmälerBildstöckeKapellenbildstöcke

Gemeinde: Böheimkirchen

Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Errichtet: um 1810, gehörte zur "Neumühle"
Am Standplatzt des Hauses Plosdorf Nr. 1 war einst die „Neumühle“ in Plosdorf.
Im Franziszeischen Kataster von 1821 ist diese Kapelle schon eingezeichnet.
Die Hauskapelle soll an die Franzosenzeit (1809) erinnern
Frau Spangl erzählt: „es gab einst einen Hohlweg vom linken Ufer des Michelbach bei Plosdorf nach Gemersdorf. Als es beim „Franzosenkrieg“ hier Überfälle und Plünderungen gab, haben sich die Menschen von der Neumühle gewehrt und die Franzosen wurden beim Hohlweg „abgepasst“ und zwei Franzosen sollen erschlagen und auch in der Nähe begraben worden sein. Daher wurde die Hauskapelle hier errichtet.“
Demnach wäre diese Hauskapelle heutzutage, im Jahr 2020, etwa 210 Jahre alt.
Im Buch „Geschichte von Böheimkirchen“ von Wolfgang Häusler, 1985, steht auf Seite 198 über Übergriffe während des Franzosenkrieges 1809 folgender Hinweis:
„…An diese blutigen Zwischenfälle erinnern noch die zahlrechen „franzosenkreuze“ in unserer Heimat, be denen erschlagene Feinde begraben liegen sollen – die erbitterte Bevölkerung setzte sich gegen ihre Bedränger zur Wehr. Das Holzkreuz neben dem Bach sollte den Begräbnisplatz von Plünderern bezeichnen, die vom Müller der Neumühle und seinen Nachbarn niedergeschlagen wurden.“
Heute noch steht ca. an dieser Stelle, am linken Ufer des Michelbaches ein Kreuz gegenüber vom Flussbauhof.
Pater Jakobus Tisch schrieb:
„Im Garten der Neumühle, direkt an der Straße steht eine kleine Kapelle aus der Franzosenzeit Anfang des 19. Jh. Dazu ist mündlich überliefert, dass zwei französische Soldaten, die in der Mühle Mehl gestohlen hatten, vom Müller und einem Nachbarn (vom heutigen Haus Karl Hell) verfolgt und erschlagen worden wären. Zur Sühne habe der Neumüller dann die Kapelle errichtet. Auch zwei Kreuze entlang des Michelbachs wurden aufgestellt, eines davon aufgrund eines tödlichen Fuhrwerkunfalls. Beide Kreuze wurden vor Jahren renoviert, wobei Herr Stix aus Plosdorf jeweils den Christuskorpus malte.“ (Aus „Historischer Markt Böheimkirchen).

Aus der Gedenkschrift in der Kapelle in Plosdorf:
„… Am selben Tag (Anm.: 7. Juli 1985) wurden zwei Wegkreuze westlich – jenseits des Michelbaches, die vor Jahren verfallen sind, von den jeweiligen Grundbesitzern Hell Josef und Priesching Karl neu errichtet, und vom Herrn Pfarrer Figl ebenfalls geweiht, Das Wegkreuz der Fam. Hell soll laut mündlicher Überlieferung durch einen Pferdefuhrswerksunfall mit tödlichem Ausgang begründet sein. Das Wegkreuz der Familie Priesching begründet sich so: Nach einer Überlieferung sollen französische Soldaten, welche im Jahre 1809 in der damaligen Mühle Plosdorf Nr. 1 geplündert hatten, vom Müller und seinen Nachbarn umgebracht und dort ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Die Korpusse dieser beiden Wegkreuze wurden in dankenswerter Weise von einem Plosdorfer, Herrn Stix Friedrich, nach den eigenen Ideen geschaffen. …..“
Verfasst von Josef Serlath und Karl Spangl.


Beschreibung:

Kapellenbildstock, mit aufgesetztem, kleinem Glockenstuhl mit Turmkreuz (früher ohne Glockenturm), b= 225, t= 160 h=3,50
Rundbogennische mit innen einigen Bildern und Figuren; in der großen Nische eine weitere, kleine Nische in der sich eine Herz-Jesu-Figur befindet (laut Frau Spangl schon sehr alt).
Standort: vor Haus Spangl, Plosdorf Nr. 1, im Garten

Details

Gemeindename Böheimkirchen
Gemeindekennzahl 31903
Ortsübliche Bezeichnung Hauskapelle Spangl Plosdorf
Objektkategorie 1533 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Kapellenbildstöcke)

Katastralgemeinde Reith -- GEM Böheimkirchen
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 493
Ortschafts- bzw. Ortsteil
Straße und Hausnummer bzw. Flurname
Längengrad 15.758538
Breitengrad 48.17967

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 3.5
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 2.25
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 1.6
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung sehr gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Kapellenbildstock, mit aufgesetztem, kleinem Glockenstuhl mit Turmkreuz (früher ohne Glockenturm), b= 225, t= 160 h=3,50
Rundbogennische mit innen einigen Bildern und Figuren; in der großen Nische eine weitere, kleine Nische in der sich eine Herz-Jesu-Figur befindet (laut Frau Spangl schon sehr alt).
Standort: vor Haus Spangl, Plosdorf Nr. 1, im Garten
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 19. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Errichtet: um 1810, gehörte zur "Neumühle"
Am Standplatzt des Hauses Plosdorf Nr. 1 war einst die „Neumühle“ in Plosdorf.
Im Franziszeischen Kataster von 1821 ist diese Kapelle schon eingezeichnet.
Die Hauskapelle soll an die Franzosenzeit (1809) erinnern
Frau Spangl erzählt: „es gab einst einen Hohlweg vom linken Ufer des Michelbach bei Plosdorf nach Gemersdorf. Als es beim „Franzosenkrieg“ hier Überfälle und Plünderungen gab, haben sich die Menschen von der Neumühle gewehrt und die Franzosen wurden beim Hohlweg „abgepasst“ und zwei Franzosen sollen erschlagen und auch in der Nähe begraben worden sein. Daher wurde die Hauskapelle hier errichtet.“
Demnach wäre diese Hauskapelle heutzutage, im Jahr 2020, etwa 210 Jahre alt.
Im Buch „Geschichte von Böheimkirchen“ von Wolfgang Häusler, 1985, steht auf Seite 198 über Übergriffe während des Franzosenkrieges 1809 folgender Hinweis:
„…An diese blutigen Zwischenfälle erinnern noch die zahlrechen „franzosenkreuze“ in unserer Heimat, be denen erschlagene Feinde begraben liegen sollen – die erbitterte Bevölkerung setzte sich gegen ihre Bedränger zur Wehr. Das Holzkreuz neben dem Bach sollte den Begräbnisplatz von Plünderern bezeichnen, die vom Müller der Neumühle und seinen Nachbarn niedergeschlagen wurden.“
Heute noch steht ca. an dieser Stelle, am linken Ufer des Michelbaches ein Kreuz gegenüber vom Flussbauhof.
Pater Jakobus Tisch schrieb:
„Im Garten der Neumühle, direkt an der Straße steht eine kleine Kapelle aus der Franzosenzeit Anfang des 19. Jh. Dazu ist mündlich überliefert, dass zwei französische Soldaten, die in der Mühle Mehl gestohlen hatten, vom Müller und einem Nachbarn (vom heutigen Haus Karl Hell) verfolgt und erschlagen worden wären. Zur Sühne habe der Neumüller dann die Kapelle errichtet. Auch zwei Kreuze entlang des Michelbachs wurden aufgestellt, eines davon aufgrund eines tödlichen Fuhrwerkunfalls. Beide Kreuze wurden vor Jahren renoviert, wobei Herr Stix aus Plosdorf jeweils den Christuskorpus malte.“ (Aus „Historischer Markt Böheimkirchen).

Aus der Gedenkschrift in der Kapelle in Plosdorf:
„… Am selben Tag (Anm.: 7. Juli 1985) wurden zwei Wegkreuze westlich – jenseits des Michelbaches, die vor Jahren verfallen sind, von den jeweiligen Grundbesitzern Hell Josef und Priesching Karl neu errichtet, und vom Herrn Pfarrer Figl ebenfalls geweiht, Das Wegkreuz der Fam. Hell soll laut mündlicher Überlieferung durch einen Pferdefuhrswerksunfall mit tödlichem Ausgang begründet sein. Das Wegkreuz der Familie Priesching begründet sich so: Nach einer Überlieferung sollen französische Soldaten, welche im Jahre 1809 in der damaligen Mühle Plosdorf Nr. 1 geplündert hatten, vom Müller und seinen Nachbarn umgebracht und dort ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Die Korpusse dieser beiden Wegkreuze wurden in dankenswerter Weise von einem Plosdorfer, Herrn Stix Friedrich, nach den eigenen Ideen geschaffen. …..“
Verfasst von Josef Serlath und Karl Spangl.


Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

Hauskapelle Spangl Plosdorf
Juni 2020
Gottfried Grabensteiner

Hauskapelle Spangl Plosdorf
Juni 2020
Gottfried Grabensteiner

Hauskapelle Spangl Plosdorf
Juni 2020
Gottfried Grabensteiner

Hauskapelle Spangl Plosdorf innen
14. Juli 2020
Gottfried Grabensteiner

Hauskapelle Spangl Plosdorf innen
14. Juli 2020
Gottfried Grabensteiner

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen "Geschichte von Böheimkirchen" von Wolfgang Häusler, 1985
Gesprochen mit Frau Spangl, Plosdorf Nr. 1
Aus „Historischer Markt Böheimkirchen)." von Pater Jakobus Tisch
Gedenkschrift in der Kapelle Plosdorf.
Landesarchiv NÖ - Franziszeischer Kataster FK Mappe OW 431

Gottfried Grabensteiner
Datum der Erfassung 2020-07-14
Datum der letzten Bearbeitung 2020-08-02
letzter Bearbeiter Gottfried Grabensteiner

Standort

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