Ecce Homo Kreuz

Religiöse KleindenkmälerBildstöcke

Gemeinde: Mistelbach

Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

Die lt. Inschrift aus 1781 stammende Steinsäule war gekrönt von einer Statue des gegeißelten Heilands und stand vor der Kommassierung an der Alten Poststraße (Am Gstetter Wald) von Gaunersdorf nach Asparn an der Zaya, in einem Acker neben dem Feldweg. Bei der Grundzusammenlegung 1971-1974 verschwand der Feldweg, das Ecce Homo Kreuz wurde auf den jetzigen Standort versetzt, und anstelle der völlig zerbröselten Statue ein einfaches schmiedeeisernes Kreuz, das ein junger Mann aus der Pfarre geschmiedet hatte, gesetzt.

Beschreibung:

Durch die Grundzusammenlegung sind viele Feldwege verschwunden und haben anderen neugeplanten Wegen Platz gemacht. So wechselte auch das Ecce Homo Kreuz seinen Standort von der Alten Poststraße zum Kirchengrund. Dieser Standort war günstig, denn die Paasdorfer suchten für den Bittgang eine Stelle in den Feldern. Eine dreieckige 500 qm große Fläche, der Kirche gehörig, stand zur Verfügung, die von den Bauern Werner Seltenhammer, Hermann Ribisch und Karl Bürbaum geackert, geeggt und später gefräst wurde. Die Steinsäule hat einen quadratischen Sockel, darüber der viereckige Schaft mit Ornamentrahmen und einer leicht pyramidenförmigen Dachplatte, gekrönt mit einem schmiedeeisernen Kreuz. Der Sockel ist auf der Vorder- und Rückseite mit je einer Inschrift versehen. Der Text auf der Vorderseite ist nur teilweise lesbar: „Philipp Burgmann und seine Hausfrau 1781“

Details

Gemeindename Mistelbach
Gemeindekennzahl 31633
Ortsübliche Bezeichnung Ecce Homo Kreuz
Objektkategorie 1530 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | )

Katastralgemeinde Paasdorf -- GEM Mistelbach
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 5552
Ortschafts- bzw. Ortsteil Paasdorf Ost
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Am Hochweg (Kirchengrund) auf dreieckiger Grünfläche, Weggabelung
Längengrad 16.55827
Breitengrad 48.5458

denkmalgeschützt geschuetzt

Höhe (m) 2.5
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 0.5
gemessen od. geschätzt geschätzt
Tiefe (m) 0.5
gemessen od. geschätzt geschätzt

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Durch die Grundzusammenlegung sind viele Feldwege verschwunden und haben anderen neugeplanten Wegen Platz gemacht. So wechselte auch das Ecce Homo Kreuz seinen Standort von der Alten Poststraße zum Kirchengrund. Dieser Standort war günstig, denn die Paasdorfer suchten für den Bittgang eine Stelle in den Feldern. Eine dreieckige 500 qm große Fläche, der Kirche gehörig, stand zur Verfügung, die von den Bauern Werner Seltenhammer, Hermann Ribisch und Karl Bürbaum geackert, geeggt und später gefräst wurde. Die Steinsäule hat einen quadratischen Sockel, darüber der viereckige Schaft mit Ornamentrahmen und einer leicht pyramidenförmigen Dachplatte, gekrönt mit einem schmiedeeisernen Kreuz. Der Sockel ist auf der Vorder- und Rückseite mit je einer Inschrift versehen. Der Text auf der Vorderseite ist nur teilweise lesbar: „Philipp Burgmann und seine Hausfrau 1781“
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Die Inschrift auf der Rückseite lautet: DIESES ECCE-HOMO-KREUZ WURDE AUS ANLASS DER GRUNDZUSAMMENLEGUNG 1975 VOM GSTETTER WALD HIEHER VERSETZT. GOTT SCHÜTZE DIE FLUREN!. Ecce Homo heißt „Seht welch ein Mensch“. Diesen Ausspruch tat Pilatus nach der Geißelung Christi.1974 besorgten die Gründler-Burschen den Transport der Säule. Der Grundstock dazu wurde vom Bautrupp der Agrar-Bezirks-Behörde im Sommer 1975 in den Kirchengrund zur Neuaufstellung gebracht und in ein Betonbett gesetzt. Die nicht mehr reparable Ecce-Homo-Statue landete bei Hermann Bauch in Kronberg. Hanns Gründler aus Paasdorf fertigte das Kreuz an, das von Hanns Gründler, Franz Petz und Werner Seltenhammer eingemauert wurde. Die Begrünung erfolgte mit Dauerwiesensamen für Trockengebiete, jungen Eichen und Schwarzföhren.

Zeitkategorie 18. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Die lt. Inschrift aus 1781 stammende Steinsäule war gekrönt von einer Statue des gegeißelten Heilands und stand vor der Kommassierung an der Alten Poststraße (Am Gstetter Wald) von Gaunersdorf nach Asparn an der Zaya, in einem Acker neben dem Feldweg. Bei der Grundzusammenlegung 1971-1974 verschwand der Feldweg, das Ecce Homo Kreuz wurde auf den jetzigen Standort versetzt, und anstelle der völlig zerbröselten Statue ein einfaches schmiedeeisernes Kreuz, das ein junger Mann aus der Pfarre geschmiedet hatte, gesetzt.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Dem Ortsverschönerungsverein unter Frau Theresia Weiß ist das Engagement für die Erhaltung des Ecce-Homo-Kreuzes zu verdanken. Am Erntedanksonntag, den 21. September 1975, wurde die feierliche Segnung durch Herrn Pfarrer Kann. Dr. Martin Stur vorgenommen. Die Prozession führte von der Kirche zur Säule. Mit dem Lied „Heiliges Kreuz sei hochverehret“ fand die Feier ihren Abschluss. Seither wird zu den Bitttagen bei der Säule um gute Ernte gebetet, und sie hat somit eine religiöse Funktion. Ein altes Bitttaggebet um heiteres Wetter gibt Einblick in die Nöte der Landwirte, deren Existenz vom Wetter abhängig ist: O Gott, himmlischer Vater, mit kindlichem Vertrauen rufen wir zu Dir um Hilfe und Rettung. Alles leidet schon durch diese regnerische Witterung. Erbarme Dich unser und erhöre unser Gebet. Halt ein mit dem Regen, gebiete den Wolken, dass sie sich zerteilen, und schenke uns wieder heiteres Wetter und wohltätigen Sonnenschein. Wir sind zwar Sünder und haben Strafe verdient; wir sind aber fest entschlossen, uns zu bessern. Zeige Dich uns gnädig; lass uns wieder erfahren, dass Deine Erbarmungen größer sind als unsere Sünden, und dass Du gerne Deinen Kindern Gnade und Segen zuteilst, wenn sie Dich mit Vertrauen darum bitten. Durch Christus unsern Herrn. Amen.



Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Geschichte Paasdorf, Josef Muhsil, Bruno Rath, Leopold Fleckl, Maria Wasinger, Dr. Martin Stur, Werner Seltenhammer, Seltenhammerchronik

Christa Jakob
Datum der Erfassung 2012-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2012-01-01
letzter Bearbeiter Christa Jakob

Standort

Kommentare

Sie müssen sich einloggen, um selbst Kommentare abgeben zu können!

Vollständig erfasst

Das Gütesiegel des BHW kennzeichnet dieses Objekt als vollständig und fachlich korrekt erfasst und vom BHW Fachbereich Klein-und Flurdenkmäler geprüft.