Pietà (bez.1714) - Riede Altenbergen

Freiplastikenreligiöse FreiplastikenMariendarstellungen

Gemeinde: Zellerndorf

Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Die älteste mir bekannte Abbildung stammt etwa aus dem Jahr 1889 ein Druck von SPÖTTL Ignaz (1836-1892) „Zellerndorf“
(MAG XX (1889) p.88 - NÖLB Inv.No. 25487) (Abb.4,5)
Beim Neubau der „Pillersdorferstraße“ (Landesstraße 1065) wurde das Straßenniveau gehoben, und dabei wurde das Grundfundament teilweise zugeschüttet. (Abb.6)
Bei der nächsten Neugestaltung wurde das Marterl wieder gehoben und dem Straßenniveau angepasst. (Abb.7)
In den 1960er (?) Jahren wurde das Marterl durch wegfliegende Gesteinstrümmer einer Sprengung im gegenüberliegenden Steinbruch der Firma Geisler schwer beschädigt. Bei der Reparatur wurden Teile erneuert. (Abb.7,8,9)

Die Firma Geisler betrieb diesen Steinbruch von 1932 bis in die 1970er Jahre. (Abb.17, 18) - mehr über den Steinbruch im Kapitel „Dokumente“.

Bei der Neuerrichtung wurde der Sockel gedreht. Im Original ist die weibliche Heilige auf der Vorderseite und nicht die Stiftungsinschrift.

Das schöne schmiedeeiserne Dach mit seinem Kreuze, Heiligenfiguren und sonstigen Verzierungen (SPÖTTL 1889, GESSL 1911) ist nicht mehr vorhanden.

Dann installierte auf dem Areal des ehemaligen Steinbruchs die Gemeinde Zellerndorf eine Mülldeponie für die Großgemeinde. (Abb.18)

1996 kam das Areal in die engere Auswahl für eine unterirdische Atommülldeponie für ganz Österreich. Eine Bürgerinitiative konnte das mit Unterstützung der Ortsbevölkerung erfolgreich verhindern.
siehe Anhang: Only For Special Fans (Abb. A1 bis A17)

Beschreibung:

Denkmalschutz: BDA Pietà
BDA: 5623
Objekt-ID: 1494
Die Pietà – ein Sandsteinbildstock aus dem Jahre 1714 – steht auf einer Säule mit quadratischem Aufsatz über einem Sockel mit den Reliefs der hl. Rosalia und der Apostel Philipp und Jakob

SCHREIBER Karl (1940): „Pfarrerkreuz“
JAGENTEUFEL Hermann (2013): „Geisler-Kreuz“

Standort:
Bildstock links neben der Landesstraße 1065 in Richtung Pillersdorf; bei der Abzweigung des Feldweges nach Schrattenthal (= „Schrattenthaler Weg“)

Beschreibung:
Statuensäule, datiert 1714.
Auf einem wuchtigen quadratischen Grundfundament ist ein würfelförmiger Sockel.
Der quaderförmige Sockel zeigt Reliefs der Kirchenpatrone Jakobus der Ältere und Philippus und einer weiblichen Heiligen - Rosalia oder Helena (Abb.10,13).
An der Vorderseite des Sockels ist eine Stifter-Inschrift eingraviert:
1714 HAT DIESES CREIZ AUFSEZEN LASEN MACTALENA SCHWARZMANIN

Bei der letzten Renovierung durch Herrn Manfred Bölderl, Guntersdorf wurde die Schrift stark verändert. (Abb.12)

Auf diesem Sockel steht eine nach oben hin sich leicht verjüngende toskanische Säule. Unten ein Basalring, oben ein Halsring.
Auf der Säule ein neues quadratisches mehrfach gestuftes Kapitell auf dem sich die Figurengruppe einer Pietà (= Vesperbild) befindet. Sie zeigt die hl.Maria, die ihren toten Sohn Jesus Christus nach der Kreuzabnahme auf ihrem Schoß hält. (13. Kreuzwegstation), wobei hier Maria nicht auf ihren toten Sohn, sondern in den Himmel blickt.

Details

Gemeindename Zellerndorf
Gemeindekennzahl 31052
Ortsübliche Bezeichnung Pietà (bez.1714) - Riede Altenbergen
Objektkategorie 1712 ( Freiplastiken | religiöse Freiplastiken | Mariendarstellungen)

Katastralgemeinde Zellerndorf -- GEM Zellerndorf
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer
Ortschafts- bzw. Ortsteil
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Riede Altenbergen
Längengrad 15.9477
Breitengrad 48.7047

denkmalgeschützt geschuetzt

Höhe (m)
gemessen od. geschätzt --
Breite (m)
gemessen od. geschätzt --
Tiefe (m)
gemessen od. geschätzt --

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Denkmalschutz: BDA Pietà
BDA: 5623
Objekt-ID: 1494
Die Pietà – ein Sandsteinbildstock aus dem Jahre 1714 – steht auf einer Säule mit quadratischem Aufsatz über einem Sockel mit den Reliefs der hl. Rosalia und der Apostel Philipp und Jakob

SCHREIBER Karl (1940): „Pfarrerkreuz“
JAGENTEUFEL Hermann (2013): „Geisler-Kreuz“

Standort:
Bildstock links neben der Landesstraße 1065 in Richtung Pillersdorf; bei der Abzweigung des Feldweges nach Schrattenthal (= „Schrattenthaler Weg“)

Beschreibung:
Statuensäule, datiert 1714.
Auf einem wuchtigen quadratischen Grundfundament ist ein würfelförmiger Sockel.
Der quaderförmige Sockel zeigt Reliefs der Kirchenpatrone Jakobus der Ältere und Philippus und einer weiblichen Heiligen - Rosalia oder Helena (Abb.10,13).
An der Vorderseite des Sockels ist eine Stifter-Inschrift eingraviert:
1714 HAT DIESES CREIZ AUFSEZEN LASEN MACTALENA SCHWARZMANIN

Bei der letzten Renovierung durch Herrn Manfred Bölderl, Guntersdorf wurde die Schrift stark verändert. (Abb.12)

Auf diesem Sockel steht eine nach oben hin sich leicht verjüngende toskanische Säule. Unten ein Basalring, oben ein Halsring.
Auf der Säule ein neues quadratisches mehrfach gestuftes Kapitell auf dem sich die Figurengruppe einer Pietà (= Vesperbild) befindet. Sie zeigt die hl.Maria, die ihren toten Sohn Jesus Christus nach der Kreuzabnahme auf ihrem Schoß hält. (13. Kreuzwegstation), wobei hier Maria nicht auf ihren toten Sohn, sondern in den Himmel blickt.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 18. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Die älteste mir bekannte Abbildung stammt etwa aus dem Jahr 1889 ein Druck von SPÖTTL Ignaz (1836-1892) „Zellerndorf“
(MAG XX (1889) p.88 - NÖLB Inv.No. 25487) (Abb.4,5)
Beim Neubau der „Pillersdorferstraße“ (Landesstraße 1065) wurde das Straßenniveau gehoben, und dabei wurde das Grundfundament teilweise zugeschüttet. (Abb.6)
Bei der nächsten Neugestaltung wurde das Marterl wieder gehoben und dem Straßenniveau angepasst. (Abb.7)
In den 1960er (?) Jahren wurde das Marterl durch wegfliegende Gesteinstrümmer einer Sprengung im gegenüberliegenden Steinbruch der Firma Geisler schwer beschädigt. Bei der Reparatur wurden Teile erneuert. (Abb.7,8,9)

Die Firma Geisler betrieb diesen Steinbruch von 1932 bis in die 1970er Jahre. (Abb.17, 18) - mehr über den Steinbruch im Kapitel „Dokumente“.

Bei der Neuerrichtung wurde der Sockel gedreht. Im Original ist die weibliche Heilige auf der Vorderseite und nicht die Stiftungsinschrift.

Das schöne schmiedeeiserne Dach mit seinem Kreuze, Heiligenfiguren und sonstigen Verzierungen (SPÖTTL 1889, GESSL 1911) ist nicht mehr vorhanden.

Dann installierte auf dem Areal des ehemaligen Steinbruchs die Gemeinde Zellerndorf eine Mülldeponie für die Großgemeinde. (Abb.18)

1996 kam das Areal in die engere Auswahl für eine unterirdische Atommülldeponie für ganz Österreich. Eine Bürgerinitiative konnte das mit Unterstützung der Ortsbevölkerung erfolgreich verhindern.
siehe Anhang: Only For Special Fans (Abb. A1 bis A17)
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) SCHREIBER Karl: Chronik von Zellerndorf (um 1940; unveröffentlicht)
Die Marienstatue, das sogenannte Pfarrerkreuz, welches einige hundert Meter südlicher des erstgenannten steht (Ergänzung: von der Tabernakelsäule dat. 1630 in der Riede „Satzen“), wurde im Jahr 1714 von Johann Mann, zu jener Zeit Dorfrichter, errichtet

ZELLERNDORF Pietà (bez.1714) Altenbergen 1s
2022
Mag. Josef Schönhofer

ZELLERNDORF Pietà (bez.1714) Altenbergen 2s
2022
Mag. Josef Schönhofer

ZELLERNDORF Pietà (bez.1714) Altenbergen 3s
1994
Mag. Josef Schönhofer

ZELLERNDORF Pietà (bez.1714) Altenbergen 3as
1994
Mag. Josef Schönhofer

Spöttl, Ignaz ZELLERNDORF Pietà 1714 - 4s
1870-1880
NÖLB Inv.No.25487

ZELLERNDORF Pietá Altenbergen - Vergleich 1

ZELLERNDORF Pietá Altenbergen - Vergleich 2

ZELLERNDORF Pietà (bez.1714) Altenbergen 6s
1940
Archiv Schönhofer

ZELLERNDORF Pietà (bez.1714) Altenbergen 7s
1967
OSR Josef Schönhofer

ZELLERNDORF Pietà (bez.1714) Altenbergen 7as
1967
OSR Josef Schönhofer

ZELLERNDORF Pietá Altenbergen - Vergleich 3
2022
Mag. Josef Schönhofer

ZELLERNDORF Pietà (bez.1714) Altenbergen 9s
1995
Mag. Josef Schönhofer

ZELLERNDORF Pietà (bez.1714) Altenbergen 10s
1995
Mag. Josef Schönhofer

ZELLERNDORF Pietà (bez.1714) Altenbergen 11as
2013
Prof.OSR Hermann Jagenteufel

ZELLERNDORF Pietà (bez.1714) Altenbergen - Informationstafel 11bs
2013
Prof.OSR Hermann Jagenteufel

ZELLERNDORF Pietá Altenbergen - Vergleich 4
1995 /2022
Mag. Josef Schönhofer

ZELLERNDORF Pietá Altenbergen - Vergleich 5
1995 /2022
Mag. Josef Schönhofer

ZELLERNDORF Pietá Altenbergen 13s
2022
Mag. Josef Schönhofer

ZELLERNDORF Pietá Altenbergen 143s
2022
Mag. Josef Schönhofer

Franziceische Landaufnahme Wartberg 15s
1822
http://mapire.eu/de/map/secondsurvey

Franzisko-Josephinische Landaufnahme Wartberg 17s
1870
http://mapire.eu/de/map/hkf_75e

ZELLERNDORF Steinwerke (Geisler)
?
Archiv Schönhofer

ZELLERNDORF Steinwerke (Geisler)
?
Sammlung Karl Schimpel

ZELLERNDORF Müllabfuhr 19
1976-01-03
Gemeindenachrichten ZELLERNDORF

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Jsefinische Landesaufnahme (1773-1781)
https://maps.arcanum.com/de/map/firstsurvey-lower-austria/?
Franziszeischer Kataster (ZELLERNDORF 1822)
https://maps.arcanum.com/de/map/cadastral/?

GESSL Franz: Denksäulen und Stuckarbeiten in Zellerndorf
in: Monatsblätter für Landeskunde von NÖ 1911 S. 321f. (1911)
HULA Franz: Die Totenleuchten und Bildstöcke Österreichs. Ein Einblick in ihren Ur-sprung, ihr Wesen und ihre stilistische Entwicklung
Verlag: Poech, Wien, 87 S. 600 Abb. 32 Tafeln (1948)
SCHREIBER Karl: Chronik von ZELLERNDORF
Handschriftliche Aufzeichnungen, unveröffentlicht (1940)
SCHÖNHOFER Josef: Chronik von ZELLERNDORF (1993, unveröffentlicht)
BDA: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler NÖ nördlich der Donau;
Verlag: A. Schroll & Co, Wien S.1321 (1990)
AICHINGER-ROSENBERGER/WOLDRON: Kirchliche Kunst in Zellerndorf
Verlag: Pfarre Zellerndorf (2001)
JAGENTEUFEL Hermann: Informationtafel beim Kleindenkmal (2013)

Bibliographie:

ALTMANN/KENYERES: Bildstöcke. Markierungen der Landschaft im Weinviertel.
Heft 8 der Schriftenreihe „Das Weinviertel", Mistelbach 102 S. (1984)
BERGER Walter: Die Kultmale (Bildstöcke, Wegkreuze usw.) des Marchfeldes -
in: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde Bd.79 S.1-105 (1976)
GASPAR Burghard: Der „Weiße Stein von Eggenburg“. Der Zogeldorfer Sandstein und seine Meister in: Das Waldviertel 44/4 S.331-367 (1995)
HAJOS Geza (Hrsg.).: Ortsbildschutz und Denkmalpflege
Österr. Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 37 Heft 3/4 (1981)
KIESLINGER Alois: Steinhandwerk in Eggenburg und Zogelsdorf -
in: Unsere Heimat Jg.8 S.141-161, 177-193 (1935)
KOLB Karl: Typologie der Gnadenbilder in: BEINERT/PETRI (Hrsg.): Handbuch der Marienkunde. Verlag: Pustet, Regensburg 1.024 S. 64 s/w Abb. (1984)
LINDNER/MADRITSCH: Kleindenkmäler Denkmalpflege in NÖ Band 2, Mödling
MADRITSCH/TORISER: Herkunft, Aufbau und Bedeutung der Kleindenkmäler im nördli-chen Niederösterreich - in: Denkmalpflege in Niederösterreich, Band 2, Nr. 7/ (1987)
OPPEKER Walpurga: Überlegungen zur Bedeutung der regionalen Verbreitung der Gnadenbilder der Pietà in Niederösterreichs Kleindenkmälern
in: KÜHTREIBER Thomas (Hrsg.): Wallfahrt und Regionalität in Mitteleuropa in der frühen Neuzeit - MEMO Sonderband 1 S.81-120 (2022)
ROMMER Aloisia: Bildstöcke und Feldzeichen in: NÖ Bildungs- und Heimatwerk (Hg.) Weinviertler Hausbuch S.179-181 (1989)
SCHMIDT Leopold: Bildstöcke im Bild. Ein Überblick über die bildkünstlerische Darstellung von Bildstöcken vom 15. bis zum 19. Jh.
in: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde Bd. 81 S.1-17 (1978)
SCHNEEWEIS Emil: Bildstöcke in Niederösterreich - VWGÖ Wien 281 S. (1981)
STUR Martin: Zeichen am Weg. Bildstöcke - Feldkreuze – Feldkapellen. Ihre Geschichte, ihre Erhaltung, ihre Neugestaltung, Katholisches Bildungsheim Groß-Rußbach, o.J.
TORISER Alfred: Zeugen ferner Zeiten In: ALTMANN/KENYERES: Bildstöcke. Markierungen der Landschaft im Weinviertel. Heft 8 der Schriftenreihe „Das Weinviertel", Mistelbach S.6-8 (1984)
WIKIPEDIA-Die freie Enzyklopädie: http://de.wikipedia.org - Verwendung diverser Fakten
ZACH-KIESLING Walter : Antennen zwischen Himmel und Erde. Horn/ Wien (2012)

Josef Schoenhofer
Datum der Erfassung 2024-08-01
Datum der letzten Bearbeitung 2025-03-10
letzter Bearbeiter Josef Schoenhofer

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