Pestsäule

Religiöse KleindenkmälerHochsäulen, Pestsäulen- und -kreuzeMariensäulen

Gemeinde: Maria Taferl

Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

Gegen Ende des 17. Jhdts. wurde der Figurenpfeiler mit der Nachbildung der Gnadenstatue über einer breiten Platte am Aufstieg zum Wallfahrtsberg Maria Taferl errichtet. Seine Inschift „EX VOTO M.E.F.K.“ weist darauf hin,
dass ein Gelöbnis („ex voto“) der Grund der Errichtung ist. Welches Gelöbnis gemacht worden war, lässt sich aus der Not der Zeit erkennen: Der Pest. Diese forderte in den Jahren 1679 -1680 in den Nachbarorten Marbach und Kleinkrummnußbaum viele Opfer. Aus Furcht vor einer Ausbreitung der Seuche verbot die Herrschaft Pöchlarn auch den Besuch der Kirche von Maria Taferl. Das war wohl auch der Grund, dass Maria Taferl von dieser Epidemie verschont blieb und zum Dank diese Pestsäule errichtet wurde.
Dieses Kleindenkmal stand ursprünglich, 1693 errichtet, bis 1893 nördlich in der Wiese am Rand der alten Schotterstraße von Kleinpöchlarn nach Maria Taferl. Dort war auch Sammelplatz der Wallfahrer vor dem letzte Anstieg auf den Taferlberg. 1893 wurde die neue Straße gebaut, die weiter südlich der Säule angelegt wurde, sodass der Bildstock einsam und wenig beachtet in der Wiese stehen blieb. Vor einigen Jahren wurde aus dieser Wiese der Golfplatz, sodass die Säule im Golfplatz stand.
Viele Jahre kümmerte sich der pensionierte Volksschuldirektor von Maria Taferl, Franz Strondl, um die Instandhaltung der Säule.
Im Frühjahr 2018 wurde durch die Initiative des „Dorferneuerungsvereines Maria Taferl“ unter dem Obmann Andreas Frey beschlossen, die „Pestsäule“ sowohl zu restaurieren als auch auf einem anderen Platz aufzustellen. In Zusammenarbeit mit der Restaurationsfirma „Atelier Krems“, der Marktgemeinde und der Pfarre Maria Taferl konnte diesem Kleindenkmal ein neues, frisches Aussehen gegeben werden.
Die Frage war dann auch: Wo kann die Muttergottesstatue einen neuen, auch besser sichtbaren Platz finden? Er wurde in der Nähe das alten Standplatzes auf der anderen Straßenseite, am Fuße des Anstieges zum Taferlberg , gefunden: „Maria über die Straße ging“ (P. Engelbert Ferihumer OMI). Jetzt hat das Standbild wieder in neuem Glanz als stummer Zeuge des Glaubens einen schönen Platz gefunden, von Lavendel und zwei Säulenbuchen umgeben. Zwei Sitzbänke laden zum Verweilen ein.
Am 17. August 2018 wurde die Säule mit der Statue der Schmerzensmutter zusammen mit zahlreichen Maria Taflern von Pfarrer Andreas Petith OMI feierlich eingeweiht. Von der Basilika Maria Taferl führt ein Weg über die Promenade durch den Wald zur Säule, um dort verweilen zu können – oder auch von dort etwa 800 m zur Basilika zu pilgern.

Beschreibung:

Schöne Barocksäule situiert an der L7257 Fahrtrichtung Maria Taferl südlich der Straße, gegenüber des Golfplatzes.
Die Wanderwege (Pilgerwege) Nr.5 (Artstetten) und Nr. 6 (Klein Pöchlarn) verlaufen direkt bei der Pestsäule vorbei.
Die barocke Pestsäule mit einer Pietá auf einer quadratischen Säule ist aus einem Zogelsdorfer Muschelkalk gearbeitet (wie der Dom Sankt Stephan zu Wien). Unterhalb der Pietà ist die Inschrift: EX VOTO M.E.F.K. 1693 eingraviert. Die Darstellung der schmerzhaften Mutter wird oft mit sieben Schwertern, eben den sieben Leiden Mariens dargestellt. Offensichtlich gibt es bei dieser Pietá am östlichen Ortsbeginn von Maria Taferl Reste solcher Attribute.

Details

Gemeindename Maria Taferl
Gemeindekennzahl 31523
Ortsübliche Bezeichnung Pestsäule
Objektkategorie 1571 ( Religiöse Kleindenkmäler | Hochsäulen, Pestsäulen- und -kreuze | Mariensäulen)

Katastralgemeinde Maria Taferl -- GEM Maria Taferl
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 161
Ortschafts- bzw. Ortsteil Maria Taferl Osteinfahrt Parkplätze Nordseitig liegt der Golfplatz
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Flurname - Neubergen
Längengrad 15.166771
Breitengrad 48.227681

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 4.3
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 0.53
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 0.53
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung sehr gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Schöne Barocksäule situiert an der L7257 Fahrtrichtung Maria Taferl südlich der Straße, gegenüber des Golfplatzes.
Die Wanderwege (Pilgerwege) Nr.5 (Artstetten) und Nr. 6 (Klein Pöchlarn) verlaufen direkt bei der Pestsäule vorbei.
Die barocke Pestsäule mit einer Pietá auf einer quadratischen Säule ist aus einem Zogelsdorfer Muschelkalk gearbeitet (wie der Dom Sankt Stephan zu Wien). Unterhalb der Pietà ist die Inschrift: EX VOTO M.E.F.K. 1693 eingraviert. Die Darstellung der schmerzhaften Mutter wird oft mit sieben Schwertern, eben den sieben Leiden Mariens dargestellt. Offensichtlich gibt es bei dieser Pietá am östlichen Ortsbeginn von Maria Taferl Reste solcher Attribute.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 17. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Gegen Ende des 17. Jhdts. wurde der Figurenpfeiler mit der Nachbildung der Gnadenstatue über einer breiten Platte am Aufstieg zum Wallfahrtsberg Maria Taferl errichtet. Seine Inschift „EX VOTO M.E.F.K.“ weist darauf hin,
dass ein Gelöbnis („ex voto“) der Grund der Errichtung ist. Welches Gelöbnis gemacht worden war, lässt sich aus der Not der Zeit erkennen: Der Pest. Diese forderte in den Jahren 1679 -1680 in den Nachbarorten Marbach und Kleinkrummnußbaum viele Opfer. Aus Furcht vor einer Ausbreitung der Seuche verbot die Herrschaft Pöchlarn auch den Besuch der Kirche von Maria Taferl. Das war wohl auch der Grund, dass Maria Taferl von dieser Epidemie verschont blieb und zum Dank diese Pestsäule errichtet wurde.
Dieses Kleindenkmal stand ursprünglich, 1693 errichtet, bis 1893 nördlich in der Wiese am Rand der alten Schotterstraße von Kleinpöchlarn nach Maria Taferl. Dort war auch Sammelplatz der Wallfahrer vor dem letzte Anstieg auf den Taferlberg. 1893 wurde die neue Straße gebaut, die weiter südlich der Säule angelegt wurde, sodass der Bildstock einsam und wenig beachtet in der Wiese stehen blieb. Vor einigen Jahren wurde aus dieser Wiese der Golfplatz, sodass die Säule im Golfplatz stand.
Viele Jahre kümmerte sich der pensionierte Volksschuldirektor von Maria Taferl, Franz Strondl, um die Instandhaltung der Säule.
Im Frühjahr 2018 wurde durch die Initiative des „Dorferneuerungsvereines Maria Taferl“ unter dem Obmann Andreas Frey beschlossen, die „Pestsäule“ sowohl zu restaurieren als auch auf einem anderen Platz aufzustellen. In Zusammenarbeit mit der Restaurationsfirma „Atelier Krems“, der Marktgemeinde und der Pfarre Maria Taferl konnte diesem Kleindenkmal ein neues, frisches Aussehen gegeben werden.
Die Frage war dann auch: Wo kann die Muttergottesstatue einen neuen, auch besser sichtbaren Platz finden? Er wurde in der Nähe das alten Standplatzes auf der anderen Straßenseite, am Fuße des Anstieges zum Taferlberg , gefunden: „Maria über die Straße ging“ (P. Engelbert Ferihumer OMI). Jetzt hat das Standbild wieder in neuem Glanz als stummer Zeuge des Glaubens einen schönen Platz gefunden, von Lavendel und zwei Säulenbuchen umgeben. Zwei Sitzbänke laden zum Verweilen ein.
Am 17. August 2018 wurde die Säule mit der Statue der Schmerzensmutter zusammen mit zahlreichen Maria Taflern von Pfarrer Andreas Petith OMI feierlich eingeweiht. Von der Basilika Maria Taferl führt ein Weg über die Promenade durch den Wald zur Säule, um dort verweilen zu können – oder auch von dort etwa 800 m zur Basilika zu pilgern.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

Pestsäule
Oktober 2018
Archiv Andreas Frey

Pietá Pestsäule
Oktober 2018
Archiv Andreas Frey

Pietá Pestsäule (Sieben Schmerzen)
Oktober 2018
Archiv Andreas Frey

Pestsäule Sonnenuntergang
Oktober 2018
Archiv Andreas Frey

Restaurierung der Pestsäule
Sommer 2018
Archiv Andreas Frey

Gelöbnisgravur Pietá Pestsäule
Sommer 2018
Archiv Andreas Frey

Pietá Pestsäule neben Golfplatz Maria Taferl
26. April 2024
Erich Köberl

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen 1) Beiträge zur Wallfahrt in Maria Taferl aus dem Jahr 1913 von Dechant Pfarrer Alois Plesser
2) Pfarrarchiv Maria Taferl
3) Privatarchiv Andreas Frey (Obmann Dorferneuerungsverein Maria Taferl)
4) Nachrichten aus Maria Taferl Pfarr - & Wallfahrtsblatt 67. Jahrgang Nr. 2
Juli bis Dezember 2018
5) Bezirk Melk Buch II Herr Dr. Gerhard Flossmann

Erich Köberl
Datum der Erfassung 2021-02-21
Datum der letzten Bearbeitung 2024-05-11
letzter Bearbeiter Erich Köberl

Standort

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