Dreifaltigkeitssäule
Gemeinde: Tulln an der Donau
Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Bereits kurz nach dem Ende des „Türkenrummels“ von 1683 beriet der Tullner Stadtrat über die Errichtung einer „Saullen zu der allheylligsten Dreyfaltigkeit“. Aber erst zehn Jahre später beschloss der Stadtrat 1693 angesichts der 1683 und danach aufgetretenen Pest die „Aufrichtung einer Heyligen Dreyfaltigkeitsaullen“. Der Bau wurde 1694 den Eggenburger Steinmetzmeistern Paul Stricker und Wolf Steinbeck übertragen. 1695 wurde der Bildhauer Johann Hiernl mit der Anfertigung der vier Engel beauftragt. Die im Auftrag und auf Kosten der Stadt durchgeführte Aufrichtung der Dreifaltigkeitssäule wurde im Jahr 1696 abgeschlossen. Im Zuge der Errichtung der Tiefgarage unter dem Hauptplatz 2010 und der Neugestaltung des Platzes wurde die Dreifaltigkeitssäule von dem Tullner Steinmetzbetrieb Breitwieser abgetragen, generalsaniert und an der gegenüber dem ursprünglichen Standort leicht gegen Westen verschobenen Stelle in der Mitte des Platzes neu aufgestellt.
Beschreibung:
Im Zentrum des Tullner Hauptplatzes steht die aus Zogelsdorfer Sandstein hergestellte Pest-/Dreifaltigkeitssäule auf einem Sockel mit quadratischem Grundriss. Sie wird von einem korinthischen Kapitell abgeschlossen. Darüber befindet sich, auf eine Wolke sitzend, Gott-Vater und, durch ein Kreuz getrennt, Gott-Sohn mit Strahlenkranz sowie zu ihren Füßen der Hl. Geist in Gestalt einer Taube. Auf den vier Ecken des Sockels steht jeweils ein Engel mit Leuchter. Der Sockel trägt vier Reliefs: an der Südseite die Heilige Jungfrau mit dem Kind, die Ostseite zeigt den Hl. Rochus, die Westseite den Hl. Sebastian, im Nordfeld ist die Hl. Rosalie dargestellt, vom Stadtwappen und dem Reichsadler flankiert.Die Säule ist von einer Einfriedung umgeben, die sich als Balustrade um das Denkmal zieht und an der Südseite ein Gittertor aufweist. Der Raum zwischen der Einfriedung und dem Sockel ist mit Steinplatten ausgelegt.
Details
Gemeindename | Tulln an der Donau |
Gemeindekennzahl | 32135 |
Ortsübliche Bezeichnung | Dreifaltigkeitssäule |
Objektkategorie | 1572 ( Religiöse Kleindenkmäler | Hochsäulen, Pestsäulen- und -kreuze | Dreifaltigkeits- und Pestsäulen) |
Katastralgemeinde | Tulln -- GEM Tulln an der Donau |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 500 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Tulln / Altstadt |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Hauptplatz |
Längengrad | 16.05106 |
Breitengrad | 48.33107 |
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Höhe (m) | 8.6 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 3.3 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 3.3 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Im Zentrum des Tullner Hauptplatzes steht die aus Zogelsdorfer Sandstein hergestellte Pest-/Dreifaltigkeitssäule auf einem Sockel mit quadratischem Grundriss. Sie wird von einem korinthischen Kapitell abgeschlossen. Darüber befindet sich, auf eine Wolke sitzend, Gott-Vater und, durch ein Kreuz getrennt, Gott-Sohn mit Strahlenkranz sowie zu ihren Füßen der Hl. Geist in Gestalt einer Taube. Auf den vier Ecken des Sockels steht jeweils ein Engel mit Leuchter. Der Sockel trägt vier Reliefs: an der Südseite die Heilige Jungfrau mit dem Kind, die Ostseite zeigt den Hl. Rochus, die Westseite den Hl. Sebastian, im Nordfeld ist die Hl. Rosalie dargestellt, vom Stadtwappen und dem Reichsadler flankiert.Die Säule ist von einer Einfriedung umgeben, die sich als Balustrade um das Denkmal zieht und an der Südseite ein Gittertor aufweist. Der Raum zwischen der Einfriedung und dem Sockel ist mit Steinplatten ausgelegt. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | Besonders bemerkenswert ist die Inschrift auf dem Sockel, auf dem der Tullner Stadtrat in Anlehnung an das antike römische Vorbild als „Senatus populusque Tulnensis“ bezeichnet wird. |
Zeitkategorie | 17. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Bereits kurz nach dem Ende des „Türkenrummels“ von 1683 beriet der Tullner Stadtrat über die Errichtung einer „Saullen zu der allheylligsten Dreyfaltigkeit“. Aber erst zehn Jahre später beschloss der Stadtrat 1693 angesichts der 1683 und danach aufgetretenen Pest die „Aufrichtung einer Heyligen Dreyfaltigkeitsaullen“. Der Bau wurde 1694 den Eggenburger Steinmetzmeistern Paul Stricker und Wolf Steinbeck übertragen. 1695 wurde der Bildhauer Johann Hiernl mit der Anfertigung der vier Engel beauftragt. Die im Auftrag und auf Kosten der Stadt durchgeführte Aufrichtung der Dreifaltigkeitssäule wurde im Jahr 1696 abgeschlossen. Im Zuge der Errichtung der Tiefgarage unter dem Hauptplatz 2010 und der Neugestaltung des Platzes wurde die Dreifaltigkeitssäule von dem Tullner Steinmetzbetrieb Breitwieser abgetragen, generalsaniert und an der gegenüber dem ursprünglichen Standort leicht gegen Westen verschobenen Stelle in der Mitte des Platzes neu aufgestellt. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | DEHIO, Niederösterreich südlich der Donau, 2003, Seite 2422 Biack, Otto: Geschichte der Stadt Tulln, 1982, Seite 31 Ramharter, Johannes: Die Tullner Dreifaltigkeitssäule, in Barockberichte 31, 2001 Pichler, Eduard sen.: Tullner Denkmale, 1967 |
Datum der Erfassung | 2012-01-01 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2012-01-01 |
letzter Bearbeiter | Manfred Neubauer |