Leberhaufen
Gemeinde: Großengersdorf
Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Die sogenannten "Leberhaufen" wurden bereits um 1600 als Markierung des Burgfriedens zu Groß Engersdorf aufgeschüttet. Diese Erdhaufen markierten die Grenzpunkte zu den benachbarten Gemeinden Bockfließ u. Pillichsdorf.
In der Josefinischen Fassion im Jahr 1787 wurden von dieser Leber (Grenzhügel) der Burgfried von Großengersdorf im Zuge einer Begehung am 24.10.1787, durch Mitglieder der hohen Gerichtsbarkeit, (von Grenzpunkt 1 - 178) festgelegt und niedergeschrieben. Der Verlauf dieser Grenzpunkte kann im Heimatbuch der Marktgemeinde Großengersdorf, 1. Ausgabe, nachgelesen werden. Die Grenzpunkte werden dort exakt mit Riede, Schritte, Himmelsrichtung etc. beschrieben.
Die Leberhaufen sind bis auf den "Einen noch erhaltenen" bereits alle verschwunden bzw. wurden durch Grenzsteine aus Granit ersetzt.
Symbolisch wurde aber ein Leberhaufen von Mitgliedern des Museum Vereins für Dorfkultur, federführend unter Alt Bgm. Josef RÖGNER, auf dem Burgfried zwischen den Ortschaften Großengersdorf und Bockfließ neben der Landesstraße 12, mit Erde aufgeschüttet und somit als "Einziger" Leberhaufen erhalten.
Auf dem Erdhaufen steht eine Info/Gedenktafel mit der Aufschrift: "Seit 1753 werden die Grenzen der Gemeinde vom Gemeinderat abgeschritten und die Leberhaufen neu aufgeschüttet (Leberbessern).
Bei der Josefinischen Fassion wurde im Jahre 1787 von dieser Leber (Grenzhügel) aus der Burgfried von Großengersdorf mit 178 Steinen und Leber festgelegt.
Jedes Jahr zum Markustag am 25. April, werden die Gemeindegrenzen von den Mitgliedern des Gemeinderates und dem Bgm. in Begleitung der Firmlinge abgegangen und die Grenzsteine neu gekalkt.
Die Leberhaufen (Erdhaufen) wurden früher mit ein paar Schaufel Erde wieder "aufgebessert", um den durch Regen und Wind erlitten Schwund an Erdmasse wieder aufzuschütten.
Daher kommt der Ausspruch: "Leberbesser`n!" Einer der ältesten Bräuche in Großengersdorf.
Beschreibung:
Aufgeschütteter Erdhaufen auf dem ein Granitstein als Markierung der Gemeindegrenze zu Bockfließ eingesetzt ist.
Details
Gemeindename | Großengersdorf |
Gemeindekennzahl | 31615 |
Ortsübliche Bezeichnung | Leberhaufen |
Objektkategorie | 1314 ( Rechtsdenkmäler | Hoheitsrechtsdenkmäler | Burgfried-, Asyl-, Bann-, Freiungs-, Geleit- und Zehentsteine) |
Katastralgemeinde | Großengersdorf -- GEM Großengersdorf |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 245/2 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Gemeindegrenze zu Bockfließ |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Landesstraße 12, Bockfließer Straße, Gemeindegrenze zu Bockfließ |
Längengrad | 16.587701 |
Breitengrad | 48.35945 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 1 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 2 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Tiefe (m) | 2 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Aufgeschütteter Erdhaufen auf dem ein Granitstein als Markierung der Gemeindegrenze zu Bockfließ eingesetzt ist. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 18. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Die sogenannten "Leberhaufen" wurden bereits um 1600 als Markierung des Burgfriedens zu Groß Engersdorf aufgeschüttet. Diese Erdhaufen markierten die Grenzpunkte zu den benachbarten Gemeinden Bockfließ u. Pillichsdorf. In der Josefinischen Fassion im Jahr 1787 wurden von dieser Leber (Grenzhügel) der Burgfried von Großengersdorf im Zuge einer Begehung am 24.10.1787, durch Mitglieder der hohen Gerichtsbarkeit, (von Grenzpunkt 1 - 178) festgelegt und niedergeschrieben. Der Verlauf dieser Grenzpunkte kann im Heimatbuch der Marktgemeinde Großengersdorf, 1. Ausgabe, nachgelesen werden. Die Grenzpunkte werden dort exakt mit Riede, Schritte, Himmelsrichtung etc. beschrieben. Die Leberhaufen sind bis auf den "Einen noch erhaltenen" bereits alle verschwunden bzw. wurden durch Grenzsteine aus Granit ersetzt. Symbolisch wurde aber ein Leberhaufen von Mitgliedern des Museum Vereins für Dorfkultur, federführend unter Alt Bgm. Josef RÖGNER, auf dem Burgfried zwischen den Ortschaften Großengersdorf und Bockfließ neben der Landesstraße 12, mit Erde aufgeschüttet und somit als "Einziger" Leberhaufen erhalten. Auf dem Erdhaufen steht eine Info/Gedenktafel mit der Aufschrift: "Seit 1753 werden die Grenzen der Gemeinde vom Gemeinderat abgeschritten und die Leberhaufen neu aufgeschüttet (Leberbessern). Bei der Josefinischen Fassion wurde im Jahre 1787 von dieser Leber (Grenzhügel) aus der Burgfried von Großengersdorf mit 178 Steinen und Leber festgelegt. Jedes Jahr zum Markustag am 25. April, werden die Gemeindegrenzen von den Mitgliedern des Gemeinderates und dem Bgm. in Begleitung der Firmlinge abgegangen und die Grenzsteine neu gekalkt. Die Leberhaufen (Erdhaufen) wurden früher mit ein paar Schaufel Erde wieder "aufgebessert", um den durch Regen und Wind erlitten Schwund an Erdmasse wieder aufzuschütten. Daher kommt der Ausspruch: "Leberbesser`n!" Einer der ältesten Bräuche in Großengersdorf. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Heimatbuch der Marktgemeinde Großengersdorf, 1. Ausgabe im Jahr 1982, Beiträge von OSR Hermine Loderer Erzählungen und mündl. Überlieferungen von Alt Bgm. Josef RÖGNER |
Datum der Erfassung | 2023-07-19 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2023-11-11 |
letzter Bearbeiter | Christian Hirschvogl |