Nikolaus Dumba-Denkmal
Gemeinde: Tattendorf
Zeitkategorie: 20. Jahrhundert
Chronik:
Nikolaus Dumba (geb 1830 in Wien und gest. 1900 in Budapest) war ein österreichischer Industrieller und liberaler Politiker griechischer Abstammung.
Hochgebildet, schlug er entgegen seiner Ausbildung und seinen Fähigkeiten eine kaufmännische Laufbahn ein. Von seinem Cousin Theodor (1818—1880) übernahm er die exportorientierte k. k. priv. Baumwollgarn-Spinnerei in Tattendorf (Niederösterreich), die damals um die 180 Mitarbeiter beschäftigte und die er zu einem hochprofitablen Unternehmen ausbaute. Diese finanzielle Basis ermöglichte ihm, sich weiter den von ihm bevorzugten Gebieten widmen zu können.
Er galt als ein wichtiger Kunstmäzen und -sammler sowie Förderer des Musiklebens in Wien.
So übte Dumba unter anderem auch das Amt des Vizepräsidenten der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien aus.
Für den Wiener Männergesang-Verein, dem Nikolaus Dumba von 1865 bis 1872 vorstand, komponierte Johann Strauß (Sohn) den Walzer An der schönen blauen Donau als Chorwalzer. Nikolaus Dumba hinterließ dem Chor 50.000 Gulden, um diesen „vortrefflichen, künstlerisch fühlenden Verein“ vor Existenzsorgen zu bewahren. Er verknüpfte damit die Bitte: „Von Zeit zu Zeit soll zur Erinnerung an mich eine musikalische Aufführung in einer Kirche veranstaltet werden“ und verfügte außerdem: „Niemals darf das Geld zu einem Bau verwendet werden“. Die Tradition der „Dumba-Messen“, bei denen meist Franz Schuberts Deutsche Messe aufgeführt wird, hat sich bis heute erhalten.
1870 bis 1896 war er Mitglied des Niederösterreichischen Landtages, wobei er bald in den Finanzausschuss, später auch in den Schulausschuss und in den Armengesetzausschuss gewählt wurde und teilweise auch den Obmann oder dessen Stellvertreter abgab. 1885 wurde er vom Kaiser auf Lebenszeit zum Mitglied des Herrenhauses, des Oberhauses des österreichischen Reichsrates, ernannt.
Sein von Edmund Hellmer gestaltetes Ehrengrab befindet sich auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 32 A, Nummer 25).
Noch heute erinnert das Dumba- Palais im 1. Wiener Gemeindebezirk am Parkring 4, Ecke Zedlitzgasse an seinen kunstsinnigen Hausherrn.
Beschreibung:
Eine schlichte Metalltafel erinnert an Nikolaus DUMBA, den Inhaber der Tattendorfer Baumwollspinnerei, anlässlich dessen 100. Geburtstages dieses Denkmal 1930 von der Bevölkerung errichtet wurde.
Details
Gemeindename | Tattendorf |
Gemeindekennzahl | 30636 |
Ortsübliche Bezeichnung | Nikolaus Dumba-Denkmal |
Objektkategorie | 1611 ( Gedenktafeln, -steine an Objekten oder freistehend | Erinnerungsmale | Personengedenkmale) |
Katastralgemeinde | Tattendorf -- GEM Tattendorf |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | 2523 Tattendorf |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Hauptplatz 1 |
Längengrad | 16.302338 |
Breitengrad | 47.956862 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Breite (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Tiefe (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Eine schlichte Metalltafel erinnert an Nikolaus DUMBA, den Inhaber der Tattendorfer Baumwollspinnerei, anlässlich dessen 100. Geburtstages dieses Denkmal 1930 von der Bevölkerung errichtet wurde. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 20. Jahrhundert |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Nikolaus Dumba (geb 1830 in Wien und gest. 1900 in Budapest) war ein österreichischer Industrieller und liberaler Politiker griechischer Abstammung. Hochgebildet, schlug er entgegen seiner Ausbildung und seinen Fähigkeiten eine kaufmännische Laufbahn ein. Von seinem Cousin Theodor (1818—1880) übernahm er die exportorientierte k. k. priv. Baumwollgarn-Spinnerei in Tattendorf (Niederösterreich), die damals um die 180 Mitarbeiter beschäftigte und die er zu einem hochprofitablen Unternehmen ausbaute. Diese finanzielle Basis ermöglichte ihm, sich weiter den von ihm bevorzugten Gebieten widmen zu können. Er galt als ein wichtiger Kunstmäzen und -sammler sowie Förderer des Musiklebens in Wien. So übte Dumba unter anderem auch das Amt des Vizepräsidenten der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien aus. Für den Wiener Männergesang-Verein, dem Nikolaus Dumba von 1865 bis 1872 vorstand, komponierte Johann Strauß (Sohn) den Walzer An der schönen blauen Donau als Chorwalzer. Nikolaus Dumba hinterließ dem Chor 50.000 Gulden, um diesen „vortrefflichen, künstlerisch fühlenden Verein“ vor Existenzsorgen zu bewahren. Er verknüpfte damit die Bitte: „Von Zeit zu Zeit soll zur Erinnerung an mich eine musikalische Aufführung in einer Kirche veranstaltet werden“ und verfügte außerdem: „Niemals darf das Geld zu einem Bau verwendet werden“. Die Tradition der „Dumba-Messen“, bei denen meist Franz Schuberts Deutsche Messe aufgeführt wird, hat sich bis heute erhalten. 1870 bis 1896 war er Mitglied des Niederösterreichischen Landtages, wobei er bald in den Finanzausschuss, später auch in den Schulausschuss und in den Armengesetzausschuss gewählt wurde und teilweise auch den Obmann oder dessen Stellvertreter abgab. 1885 wurde er vom Kaiser auf Lebenszeit zum Mitglied des Herrenhauses, des Oberhauses des österreichischen Reichsrates, ernannt. Sein von Edmund Hellmer gestaltetes Ehrengrab befindet sich auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 32 A, Nummer 25). Noch heute erinnert das Dumba- Palais im 1. Wiener Gemeindebezirk am Parkring 4, Ecke Zedlitzgasse an seinen kunstsinnigen Hausherrn. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |