Marterl bei Umspannwerk
Gemeinde: Gedersdorf
Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Wenn man die Standorte der umliegenden Kleindenkmäler in Betracht zieht und auch die halbtiefe größere Nische an der Westseite des Schaftes, kann man vermuten, dass die Dorfbewohner von Altweidling und Theiß zu bestimmten Anlässen (z.B. feierliche Prozessionen) von Westen nach Osten gehend bei diesen 'Marterln' Halt gemacht haben, um zu beten. Ein dementsprechender Nachweis stammt aus der Zeit nach den besonders argen Pestjahren von 1711-1713. Damals gelobten die Bewohner von Theiß zur Abwendung der Krankheit den Bau einer Kapelle zu Ehren Mariens und der Pestheiligen Sebastian, Rochus und Rosalia und hielten eine feierliche Prozession nach Haitzendorf. Mit der Erbauung der versprochenen Kapelle 1715 führte man nahezu bis in die heutige Zeit anfangs September zu Ehren der hl. Rosalia auch eine Prozession nach Engabrunn. In der Josefinischen Landesaufnahme um 1760 ist dieses Bauwerk bereits eingezeichnet.
Beschreibung:
Auf einem leicht vorspringenden 50cm hohen quadratischen Sockel sitzt ein Bildstock aus Ziegelmauerwerk. Der wuchtige Schaft besitzt eine größere halbtiefe Nische auf der Westseite. Über dem leicht vorkragenden Gesimse setzt ein etwa kubischer Aufsatz mit vier halbtiefen Bildernischen fort. Darüber befindet sich etwas vorkragend ein Pyramidendach mit abgeflachter Spitze, bekrönt von einem Metallkreuz mit lanzenförmigen Enden und einem Querbalken. Auf dem ehemals glatten Pyramidendach sind bei einer Restaurierung 1975 (HZ) zur Abdeckung Biberschwanzziegel gelegt worden. Die Stöße sind durch Firstreiter abgedeckt.
Details
Gemeindename | Gedersdorf |
Gemeindekennzahl | 31310 |
Ortsübliche Bezeichnung | Marterl bei Umspannwerk |
Objektkategorie | 1532 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Breitpfeiler) |
Katastralgemeinde | Theiß -- GEM Gedersdorf |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | .69 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Theiß |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Stratzdorfer Straße |
Längengrad | 15.69067 |
Breitengrad | 48.40874 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 3.5 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 0.8 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 0.8 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Auf einem leicht vorspringenden 50cm hohen quadratischen Sockel sitzt ein Bildstock aus Ziegelmauerwerk. Der wuchtige Schaft besitzt eine größere halbtiefe Nische auf der Westseite. Über dem leicht vorkragenden Gesimse setzt ein etwa kubischer Aufsatz mit vier halbtiefen Bildernischen fort. Darüber befindet sich etwas vorkragend ein Pyramidendach mit abgeflachter Spitze, bekrönt von einem Metallkreuz mit lanzenförmigen Enden und einem Querbalken. Auf dem ehemals glatten Pyramidendach sind bei einer Restaurierung 1975 (HZ) zur Abdeckung Biberschwanzziegel gelegt worden. Die Stöße sind durch Firstreiter abgedeckt. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 18. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Wenn man die Standorte der umliegenden Kleindenkmäler in Betracht zieht und auch die halbtiefe größere Nische an der Westseite des Schaftes, kann man vermuten, dass die Dorfbewohner von Altweidling und Theiß zu bestimmten Anlässen (z.B. feierliche Prozessionen) von Westen nach Osten gehend bei diesen 'Marterln' Halt gemacht haben, um zu beten. Ein dementsprechender Nachweis stammt aus der Zeit nach den besonders argen Pestjahren von 1711-1713. Damals gelobten die Bewohner von Theiß zur Abwendung der Krankheit den Bau einer Kapelle zu Ehren Mariens und der Pestheiligen Sebastian, Rochus und Rosalia und hielten eine feierliche Prozession nach Haitzendorf. Mit der Erbauung der versprochenen Kapelle 1715 führte man nahezu bis in die heutige Zeit anfangs September zu Ehren der hl. Rosalia auch eine Prozession nach Engabrunn. In der Josefinischen Landesaufnahme um 1760 ist dieses Bauwerk bereits eingezeichnet. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Heppenheimer Hans: Ein Heimatbuch 1933 St. Pölten, Landesbiliothek: Franziszeische Landesaufname DEHIO: Die Kunstdenkmäler Österr. nörlich der Donau, 1990 Schneeweis Emil: Habilschrift 1988 |
Datum der Erfassung | 2012-01-01 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2012-01-01 |
letzter Bearbeiter | Karl Weber |