Wasserkreuz, Wasserkapelle

Religiöse KleindenkmälerKapellen und GrottenKapellen

Gemeinde: Tulln an der Donau

Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Ein von der Donau angeschwemmtes Holzkreuz wurde vom Tullner Fischermeister Ferdinand Märkl geborgen und zunächst an der Mauer des Wassertores angelehnt. Bewogen durch die Verehrung, die vor allem Fischer und Schiffer dem Kreuz entgegenbrachten, ersuchte der Stadtrat 1729 den damaligen Pfarrer Weihbischof Alois Graf Lamberg, das Kreuz zur allgemeinen Verehrung aufstellen zu dürfen. In den folgenden Jahren wurde, wahrscheinlich von einer Vorgängerin der 1739 gegründeten Johannesbruderschaft, über dem Kreuz eine Kapelle zu Ehren des Hl. Johannes Nepomuk errichtet, wozu die Stadt 8000 Ziegel spendete.

Beschreibung:

An der Donauseite des so genannten Strudelhofes ist die Wasserkapelle an die nördliche Hauswand angebaut. Die Wasserkapelle ist ein spätbarocker, pilastergegliederter Ziegelbau über einer hölzernen Kreuzigungsgruppe: Jesus Christus am Kreuz (Wasserkreuz), seitlich davon Maria und der Apostel Johannes jeweils auf einem Steinsockel. Am Platzlgewölbe Malereien mit der Darstellung der Hl. Dreifaltigkeit und der Arma Christi. Der Kapellenbau wird gegen den kleinen, mit Natursteinplatten belegten Vorplatz durch ein Eisengitter abgeschlossen. Beiderseits der Kapelle ist im Ansatz die mittelalterliche Stadtmauer zu erkennen.

Details

Gemeindename Tulln an der Donau
Gemeindekennzahl 32135
Ortsübliche Bezeichnung Wasserkreuz, Wasserkapelle
Objektkategorie 1512 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | Kapellen)

Katastralgemeinde Tulln -- GEM Tulln an der Donau
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 50
Ortschafts- bzw. Ortsteil Altstadt
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Donaulände
Längengrad 16.05364
Breitengrad 48.33337

denkmalgeschützt geschuetzt

Höhe (m) 5.7
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 6.3
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 3.1
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) An der Donauseite des so genannten Strudelhofes ist die Wasserkapelle an die nördliche Hauswand angebaut. Die Wasserkapelle ist ein spätbarocker, pilastergegliederter Ziegelbau über einer hölzernen Kreuzigungsgruppe: Jesus Christus am Kreuz (Wasserkreuz), seitlich davon Maria und der Apostel Johannes jeweils auf einem Steinsockel. Am Platzlgewölbe Malereien mit der Darstellung der Hl. Dreifaltigkeit und der Arma Christi. Der Kapellenbau wird gegen den kleinen, mit Natursteinplatten belegten Vorplatz durch ein Eisengitter abgeschlossen. Beiderseits der Kapelle ist im Ansatz die mittelalterliche Stadtmauer zu erkennen.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Renovierungen sind aus den Jahren 1764, 1831, 1861, 1873 und 1927 bekannt. Die vorerst letzte Renovierung fand mit der Neugestaltung der Donaulände nach dem Bau des Donaukraftwerkes Greifenstein 1984 statt.

Zeitkategorie 18. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Ein von der Donau angeschwemmtes Holzkreuz wurde vom Tullner Fischermeister Ferdinand Märkl geborgen und zunächst an der Mauer des Wassertores angelehnt. Bewogen durch die Verehrung, die vor allem Fischer und Schiffer dem Kreuz entgegenbrachten, ersuchte der Stadtrat 1729 den damaligen Pfarrer Weihbischof Alois Graf Lamberg, das Kreuz zur allgemeinen Verehrung aufstellen zu dürfen. In den folgenden Jahren wurde, wahrscheinlich von einer Vorgängerin der 1739 gegründeten Johannesbruderschaft, über dem Kreuz eine Kapelle zu Ehren des Hl. Johannes Nepomuk errichtet, wozu die Stadt 8000 Ziegel spendete.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Die Kapelle hatte einen Glockenturm, der im 19. Jahrhundert abgetragen wurde. Weiters sind die vor der Kapelle befindlichen barocken Statuen der Hl. Johannes Nepomuk und Karl Borromäus 1869 abgetragen und vor der Stadtpfarrkirche aufgestellt worden. Ab 1735 wurde jährlich am Fest des Hl. Johannes Nepomuk eine Litanei abgehalten. Diese kirchliche Funktion dürfte jedoch mit der Abschaffung der Glockenstühle spätestens um 1860 geendet haben. Alljährlich findet am Allerheiligentag eine von Pfarre und Stadt gestaltete Andacht zum Gedenken an die in der Donau umgekommenen Tullner Bürger statt



Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen DEHIO, Niederösterreich südlich der Donau, 2003, Seite 2422 Biack, Otto: Geschichte der Stadt Tulln, 1982, Seite 32 Kulturführer Tulln an der Donau, 2001 Geyer, Roderich: Die Tullner Altstadt, 2010 Pichler, Eduard sen.: Tullner Denkmale, 1967

Manfred Neubauer
Datum der Erfassung 2012-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2012-01-01
letzter Bearbeiter Manfred Neubauer

Standort

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Vollständig erfasst

Das Gütesiegel des BHW kennzeichnet dieses Objekt als vollständig und fachlich korrekt erfasst und vom BHW Fachbereich Klein-und Flurdenkmäler geprüft.