Pestmarter
Gemeinde: Retzbach
Zeitkategorie: 18. Jahrhundert
Chronik:
Die Pestmarter wurde zum Gedenken an die Pest und Cholera errichtet und mehrfach ergänzt und renoviert. Das derzeitige Kleindenkmal dürfte aus dem 18. Jahrhundert stammen,anzunehmen ist,dass schon davor ein einfacheres Denkmal an dieser Stelle stand. Die Heiligendarstellungen in den Nischen stammen von Oswald Köberl (20. Jahrhundert). 1648 ist als schrecklichstes Pestjahr in die Geschichte Unterretzbachs eingegangen... 'Die Sucht der Pestilenz breitete sich rasch aus,dass Viellen Menschen dass leben durch den grimmigen Dotd,hinwekh genommen worden,dass manchen Vater und Muetter, herendgegen den Kindern umb den Eltern,ein großes hertzen Leit,Ver Ursacht hat....'(Pfarr- u.Ortsgeschichte) Da die an der Pest Verstorbenen nicht im Ortsfriedhof begraben werden durften,wurden sie ohne Sarg in einer Pestgrube,die sich außerhalb des Ortes bestattet. Unsere Pestmarter bezeichnet möglicherweise die Stelle, wo sich ein solches Massengrab befindet.
Beschreibung:
Die Pestmarter befindet sich an der Weggabelung zwischen der Sterngasse und der Lindengasse. Der Grundriss der Marter ist nahezu quadratisch. Am Sockel ist eine Tafel mit folgender Inschrift eingelassen: 'Zur Erinnerung an die Pestseuche Anno 1676 und 1680 und die Cholera Anno 1832 und 1836'. In der zentralen rundbogigen Nische an der Vorderseite ist die Gottesmutter abgebildet. Über dem Bogen eine Tafel mit der Inschrift 'Renoviert 1933'. In den ebenso rundbogigen Seitennischen sind links der Hl. Urban, rechts der Hl. Leonhard und hinten der Hl. Rochus aus neuerer Zeit abgebildet. Die Nischen sind mit Pilastern gerahmt, die mit Simsen gekrönt sind. Den Abschluss bildet ein ziegelgedecktes Satteldach mit Fußwalm vorne und hinten auf verziertem Gesimse mit Steinkreuz in der Firstmitte.
Details
Gemeindename | Retzbach |
Gemeindekennzahl | 31038 |
Ortsübliche Bezeichnung | Pestmarter |
Objektkategorie | 1532 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Breitpfeiler) |
Katastralgemeinde | Unterretzbach -- GEM Retzbach |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 4417/1 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Unterretzbach |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Kreuzung Spitzweg-Weinberggasse-Lindengasse |
Längengrad | 16.00457 |
Breitengrad | 48.76775 |
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Höhe (m) | 3.5 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 2 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Tiefe (m) | 2 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Die Pestmarter befindet sich an der Weggabelung zwischen der Sterngasse und der Lindengasse. Der Grundriss der Marter ist nahezu quadratisch. Am Sockel ist eine Tafel mit folgender Inschrift eingelassen: 'Zur Erinnerung an die Pestseuche Anno 1676 und 1680 und die Cholera Anno 1832 und 1836'. In der zentralen rundbogigen Nische an der Vorderseite ist die Gottesmutter abgebildet. Über dem Bogen eine Tafel mit der Inschrift 'Renoviert 1933'. In den ebenso rundbogigen Seitennischen sind links der Hl. Urban, rechts der Hl. Leonhard und hinten der Hl. Rochus aus neuerer Zeit abgebildet. Die Nischen sind mit Pilastern gerahmt, die mit Simsen gekrönt sind. Den Abschluss bildet ein ziegelgedecktes Satteldach mit Fußwalm vorne und hinten auf verziertem Gesimse mit Steinkreuz in der Firstmitte. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | Über der eingelassenen Tafel im Sockel ist eine Metalltafel aus neuerer Zeit mit dem Hinweis 'Die Bilder sind Werke des Tiroler Malers Oswald Köberl und wurden anlässlich der 100-jährigen Bestandsfeier der Raiffeisenkasse Unterretzbach von dieser im Jahre 1996 gestiftet.' angebracht. |
Zeitkategorie | 18. Jahrhundert |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Die Pestmarter wurde zum Gedenken an die Pest und Cholera errichtet und mehrfach ergänzt und renoviert. Das derzeitige Kleindenkmal dürfte aus dem 18. Jahrhundert stammen,anzunehmen ist,dass schon davor ein einfacheres Denkmal an dieser Stelle stand. Die Heiligendarstellungen in den Nischen stammen von Oswald Köberl (20. Jahrhundert). 1648 ist als schrecklichstes Pestjahr in die Geschichte Unterretzbachs eingegangen... 'Die Sucht der Pestilenz breitete sich rasch aus,dass Viellen Menschen dass leben durch den grimmigen Dotd,hinwekh genommen worden,dass manchen Vater und Muetter, herendgegen den Kindern umb den Eltern,ein großes hertzen Leit,Ver Ursacht hat....'(Pfarr- u.Ortsgeschichte) Da die an der Pest Verstorbenen nicht im Ortsfriedhof begraben werden durften,wurden sie ohne Sarg in einer Pestgrube,die sich außerhalb des Ortes bestattet. Unsere Pestmarter bezeichnet möglicherweise die Stelle, wo sich ein solches Massengrab befindet. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |