Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) |
Der Bildstock wurde 1926 vom Ortvorsteher Franz Klaffl errichtet. Er beherbergt das 'Kreuz des heiligen Bründls'. Das Hl. Bründl befand sich unterhalb des Anwesens Engelschalks Nr. 6 nahe dem Bach. Im 18. Jahrhundert entwickelte es sich aufgrund einer angeblichen, kirchlich nicht anerkannten Marienerscheinung zu einer Pilgerstätte, die viele Menschen anlockte. Da beim Bründl mehr gebetet wurde als in der Kirche, ließ es der damalige Pfarrer zuschütten und ein Betverbot an dieser Stelle erlassen. 1959 wurde der Breitpfeiler-Bildstock in der heutigen Form neu errichtet. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Stephan Biedermann, damals Pfarrer von Niedergrünbach, schreibt in der Chronik der Pfarre Großreinprechts: Schicksal des heiligen Brunnens von Engelschalks. Bei Engelschalks wird seit undenklichen Zeiten „U. L. Frau bei Bründl“ oder „beim hl. Brunnen“ verehrt. Vor der Reformation soll der Zugang sehr groß gewesen sein, bis Grainbrunn durch den Ausbau des dortigen Bründl (1697) die Leute von hier mehr ablenkte. Bei dem Brunnen stand ein Kreuz und an einem Weidenbaum daneben hingen Bilder und Wachsopfer, die Dechant Lorentz im Jahre 1722 durch den Schulmeister abnehmen und in die Pfarrkirche übertragen ließ. Im Juli 1777 schreibt Pfarrer Schütz an das Konsistorium nach Wien: „Es ist in dieser Gegend vor einigen Wochen her unter dem Volk von einem Bründl, welches sich unterhalb des Dorfes Engelschalks in einer Wiese befindet, vieles Reden entstanden. Man sagt mir, es habe der Bauer Johann Auer von Läden eine hölzerne Kapelle erbaut, auf den Spitz des Daches ein weißblechernes Kreuz gesetzt, inwendig aber sei diese Kapelle mit allerhand Bildern ausgeziert, auch ein kleiner Stellen auf der Seite für die Wachsopfer. Dahin also fange das Volk an, besonders an Sonn- und Feiertagen, zu gehen, allda zu beten und Wasser von dannen zu tragen, auch Geld in den Brunnen zu werfen, also zwar, dass man ohne Mühe an dergleichen Tagen zu dem Brunnen nicht kommen kann.“ Weiters berichtet der Pfarrer, dass zu den Marientagen Bäcker und Wirtsleute vom nahen Allentsgschwendt dort feilhalten. Durch diese Nebenandachten sah der Pfarrer den Pfarrgottesdienst beeinträchtigt und wollte sie ganz abstellen. Am 28. Juli 1777 ließ er den Brunnen durch einen Zimmermann mit Brettern ganz verschlagen - nur durch ein Rohr floss das Wasser ab - und versiegelte mit in Kreuz gezogenem Spagat den Holzverschlag. Johann Auer gibt dem Pfarrer folgende Gebetserhörungen an: Mädchen aus Kornberg haben im Wasser das Bild Mariens gesehen; aus der früher hier bestandenen Holzkapelle sei in der Kirche zu Allentsgschwendt eine Opfertafel zu sehen, auf der geschrieben stehe, dass ein Weib von Ybbs drei Jahre lang den Blutgang gehabt, sich nach Engelschalks verlobt und die Gesundheit erlangt habe; ein Mann von Gillaus hatte hier seine wehen Füße gewaschen und sei besser geworden; sogar ins Landl hinaus tragen Leute dieses Wasser. Der Pfarrer ersucht, es möge von Amts wegen diese Andacht abgestellt werden und das Konsistorium gibt den Auftrag, die Kapelle sei abzubrechen, das Bründl gut zu verschlagen und streng zu überwachen. Schon nach zwei Tagen war der Brunnen erbrochen und der Zulauf wurde immer größer. Alle Bemühung des Pfarrers und der Grundherrschaft Brunn am Walde blieb erfolglos. Über das Opfer entstand ein langwieriger Streit zwischen der Pfarre und dem Verwalter Brandstetter von Brunn. Die Andacht dauerte fort. Um 1810 entstand wieder eine Holzkapelle, die vom Hochwasser 1855 weggerissen wurde. Immer wieder hat man das Bründl mit Erlenholz neu ausgezimmert und fanden sich Geldopfer, die noch lange dort lagen. Ein Erlenbrett trägt eingeschnitten den hl. Namen I.H.S. und die Jahreszahl 1855. Herr Reither in Allentsgschwendt, der zuletzt den Brunnen auszimmerte, bewahrte dieses Brett auf. Die Schicksale dieses Bründls lassen ersehen, wie Menschenwitz und irdische Macht eine Gnadenstätte heben und hemmen können. Gnaden, die das gläubige Volk von Gott durch die Hände Mariens vertrauensvoll erbittet und dankbar hinnimmt. |