Lebarner Kreuz

Religiöse KleindenkmälerBildstöckePfeiler- und Säulenbildstöcke

Gemeinde: Tulln an der Donau

Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

1598 hat der Tullner Stadtrat anlässlich der Wiedergewinnung der Festung Raab (Györ, Ungarn) beschlossen, ein früher an der Lebinger Brücke stehendes Kreuz als Raaber Kreuz wiederzuerrichten. Um 1710 wurde der Vorläuferbau des heutigen Bildstockes von Christoph Graf, Wirt zu Tulln (1689 – 1718), an der Stelle des Raaber Kreuzes errichtet und den Pestheiligen Rochus, Rosalia und Sebastian geweiht, 1721 übernimmt der Tullner Bürger und Grundbesitzer Laggauer die Erhaltung des Bildstockes, auch zu Lasten seiner Erben. Das Lebarner Kreuz ist als eine der Stationen der Tullner Bittprozessionen noch in Erinnerung. In den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts war auf dem Acker nahe dem Marterl ein Rosenfeld. Beim Marterl war die „Rosentankstelle“ eingerichtet.

Beschreibung:

In einer Grünanlage östlich der Einmündung der Kleinen Tullnbachgasse in die Langenlebarner Straße befindet sich das Lebarner Kreuz. Das Lebarner Kreuz war ursprünglich ein als Ziegelbau errichteter Bildstock mit würfelförmigem Tabernakel und abgesetzten Frontpfeilern an der Brücke über einen heute zugeschütteten Mündungsarm der Kleinen Tulln. Im Jahre 2001 sollte das alte Marterl auf den jetzigen Standort umgesetzt werden. Auf Grund der schlechten Bausubstanz war dies jedoch nicht möglich, sodass im Jahre 2003 die Stadtgemeinde Tulln das Lebarner Kreuz als Betonrekonstruktion des alten Bildstockes an der jetzigen Stelle neu hat bauen lassen. In seiner Erscheinungsform ist es ident mit dem alten Marterl. Die Segnung des neuen Bildstockes an der Langenlebarner Straße erfolgte am 25. Mai 2008.

Details

Gemeindename Tulln an der Donau
Gemeindekennzahl 32135
Ortsübliche Bezeichnung Lebarner Kreuz
Objektkategorie 1531 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Pfeiler- und Säulenbildstöcke)

Katastralgemeinde Tulln -- GEM Tulln an der Donau
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 1582/1
Ortschafts- bzw. Ortsteil Langenlebarner Viertel, Ried Grottenthal
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Langenlebarner Straße, Kleine Tullnbachgasse
Längengrad 16.07136
Breitengrad 48.32927

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 3.5
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 0.8
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 1.3
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung sehr gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) In einer Grünanlage östlich der Einmündung der Kleinen Tullnbachgasse in die Langenlebarner Straße befindet sich das Lebarner Kreuz. Das Lebarner Kreuz war ursprünglich ein als Ziegelbau errichteter Bildstock mit würfelförmigem Tabernakel und abgesetzten Frontpfeilern an der Brücke über einen heute zugeschütteten Mündungsarm der Kleinen Tulln. Im Jahre 2001 sollte das alte Marterl auf den jetzigen Standort umgesetzt werden. Auf Grund der schlechten Bausubstanz war dies jedoch nicht möglich, sodass im Jahre 2003 die Stadtgemeinde Tulln das Lebarner Kreuz als Betonrekonstruktion des alten Bildstockes an der jetzigen Stelle neu hat bauen lassen. In seiner Erscheinungsform ist es ident mit dem alten Marterl. Die Segnung des neuen Bildstockes an der Langenlebarner Straße erfolgte am 25. Mai 2008.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Im Bildstock ist eine Kopie des von dem Tullner akademischen Maler Fritz Papke hergestellten Bildes mit der Darstellung der drei Pestheiligen Rochus, Rosalia und Sebastian aus der ersten Hälfe des 20. Jhs. angebracht, das Original befindet sich im Tullner Stadtmuseum.

Zeitkategorie 18. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) 1598 hat der Tullner Stadtrat anlässlich der Wiedergewinnung der Festung Raab (Györ, Ungarn) beschlossen, ein früher an der Lebinger Brücke stehendes Kreuz als Raaber Kreuz wiederzuerrichten. Um 1710 wurde der Vorläuferbau des heutigen Bildstockes von Christoph Graf, Wirt zu Tulln (1689 – 1718), an der Stelle des Raaber Kreuzes errichtet und den Pestheiligen Rochus, Rosalia und Sebastian geweiht, 1721 übernimmt der Tullner Bürger und Grundbesitzer Laggauer die Erhaltung des Bildstockes, auch zu Lasten seiner Erben. Das Lebarner Kreuz ist als eine der Stationen der Tullner Bittprozessionen noch in Erinnerung. In den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts war auf dem Acker nahe dem Marterl ein Rosenfeld. Beim Marterl war die „Rosentankstelle“ eingerichtet.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Anlässlich der Rückgewinnung der Festung Raab (Györ, Ungarn) am 29. 3. 1598 durch Adolf von Schwarzenberg und Nikolaus Palffy aus der Hand der Türken hat Kaiser Rudolf II. veranlasst, die niedergefallenen Wegkreuze wieder aufzurichten, ein Kreuz darauf machen zu lassen und mit folgender Inschrift zu versehen (Raaber Kreuze): 'Sag Gott dem Herrn Lob und Dank, dass Raab wieder kommen in der Christen Hand, den 29. Martii 1598.' Daraufhin hat der Tullner Stadtrat beschlossen, ein neues Kreuz vor dem Frauentor zu errichten sowie das Kreuz beim Hochgericht vor dem Pöltinger Tor (Gerichtskreuz) und das früher an der „Lebinger Brücke“ stehende Kreuz wieder herzustellen.



Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Kerschbaumer, Anton: Geschichte der Stadt Tulln 1874, Seite 50 Biack, Otto: Geschichte der Stadt Tulln, 1982, Seite 33 Pichler, Eduard sen.: Tullner Denkmale, 1967 Göbl, Michael : Propaganda in den Wappen der Habsburger Monarchie, Wien

Manfred Neubauer
Datum der Erfassung 2012-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2012-01-01
letzter Bearbeiter Manfred Neubauer

Standort

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Vollständig erfasst

Das Gütesiegel des BHW kennzeichnet dieses Objekt als vollständig und fachlich korrekt erfasst und vom BHW Fachbereich Klein-und Flurdenkmäler geprüft.