Markuskreuz, rotes Kreuz
Gemeinde: Bad Erlach
Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Der ursprüngliche Standplatz war die heutige Abzweigung der Markusgasse von der Pittner Straße (heute Aspanger Straße). Drei mächtige Akazienbäume umrahmten das hölzerne, stets rot gestrichene Kreuz mit einer Kniebank vor dem Kruzifix.
Dem Volksmunde nach verunglückten an dieser Stelle am 25. April (Markustag) zwei Holzknechte samt dem Pferdefuhrwerk. Die Holzknechte und ihr Pferdefuhrwerk rutschten vom Wasser unterspülten Weg ab und ertranken in der Hochwasser führenden Pitten. Die Pitten war vor 1860 nicht reguliert und die heutige Straße noch nicht ausgebaut. Da die Verunglückten nicht gefunden werden konnten, errichtete man zum Gedenken ein Kreuz und setzte drei Bäume. Das Jahr der Errichtung ist infolge Fehlens von Aufzeichnungen nicht bekannt. Anlässlich der Begradigung der Markusgasse in den Jahren 1957 und 1958 wurden die Bäume gefällt und nach den Jahresringen hatten diese ein Alter von 100 Jahren. Ein Vergleich mit der Hochwasserchronik zeigt, dass am 24. Und 25. April 1855 die Pitten Hochwasser führte und arge Schäden anrichtete. Diese Jahreszahl passte auch zum Alter der Bäume und da keine früheren Hochwasserdaten auf den Markustag passen, ist das Jahr des Unglücks wohl sicher und entspricht den Erzählungen.
Die topographische Karte aus dem Jahr 1790 zeigt aber bereits ein hölzernes Kreuz, damit ist erwiesen, dass sich an dieser Stelle bereits ein Gedenkkreuz befand, dessen Entstehung nicht bekannt ist.
Heute befindet sich das Ersatzkreuz auf der Grünfläche nahe dem alten Postmeilenstein, ca. 15 m nördlich des alten Standplatzes. Das Kreuz wurde früher bei Bittprozessionen als Gebetsstation aufgesucht. Als die meisten verstorbenen Erlacher BewohnerInnen noch auf dem Friedhof in Pitten begraben war Brauch, dass alte und gebrechliche Leute hier beim Kreuz wegen des langen Trauerweges eine „Vaterunserrast“ einlegten und sich hier von den Verstorbenen verabschiedeten.
Beschreibung:
Einfaches Dachholzkreuz mit Jesusfigur (0,67 m große Metallfigur) und Überdachung zum Gedenken an zwei verunglückte Holzknechte.
Kreuz 9 cm x 9 cm und mit Fasen versehen, Dachtiefe 0,20 m, Dach mit Kupferblech verblendet
Details
Gemeindename | Bad Erlach |
Gemeindekennzahl | 32306 |
Ortsübliche Bezeichnung | Markuskreuz, rotes Kreuz |
Objektkategorie | 1560 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kreuze | ) |
Katastralgemeinde | Erlach -- GEM Bad Erlach |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 25/5 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | 2822 Bad Erlach |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Grünfläche bei der Abzweigung Aspanger Straße/Markusgasse |
Längengrad | 16.213074 |
Breitengrad | 47.72173 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 2.38 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 1.37 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 0.2 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Einfaches Dachholzkreuz mit Jesusfigur (0,67 m große Metallfigur) und Überdachung zum Gedenken an zwei verunglückte Holzknechte. Kreuz 9 cm x 9 cm und mit Fasen versehen, Dachtiefe 0,20 m, Dach mit Kupferblech verblendet |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 19. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Der ursprüngliche Standplatz war die heutige Abzweigung der Markusgasse von der Pittner Straße (heute Aspanger Straße). Drei mächtige Akazienbäume umrahmten das hölzerne, stets rot gestrichene Kreuz mit einer Kniebank vor dem Kruzifix. Dem Volksmunde nach verunglückten an dieser Stelle am 25. April (Markustag) zwei Holzknechte samt dem Pferdefuhrwerk. Die Holzknechte und ihr Pferdefuhrwerk rutschten vom Wasser unterspülten Weg ab und ertranken in der Hochwasser führenden Pitten. Die Pitten war vor 1860 nicht reguliert und die heutige Straße noch nicht ausgebaut. Da die Verunglückten nicht gefunden werden konnten, errichtete man zum Gedenken ein Kreuz und setzte drei Bäume. Das Jahr der Errichtung ist infolge Fehlens von Aufzeichnungen nicht bekannt. Anlässlich der Begradigung der Markusgasse in den Jahren 1957 und 1958 wurden die Bäume gefällt und nach den Jahresringen hatten diese ein Alter von 100 Jahren. Ein Vergleich mit der Hochwasserchronik zeigt, dass am 24. Und 25. April 1855 die Pitten Hochwasser führte und arge Schäden anrichtete. Diese Jahreszahl passte auch zum Alter der Bäume und da keine früheren Hochwasserdaten auf den Markustag passen, ist das Jahr des Unglücks wohl sicher und entspricht den Erzählungen. Die topographische Karte aus dem Jahr 1790 zeigt aber bereits ein hölzernes Kreuz, damit ist erwiesen, dass sich an dieser Stelle bereits ein Gedenkkreuz befand, dessen Entstehung nicht bekannt ist. Heute befindet sich das Ersatzkreuz auf der Grünfläche nahe dem alten Postmeilenstein, ca. 15 m nördlich des alten Standplatzes. Das Kreuz wurde früher bei Bittprozessionen als Gebetsstation aufgesucht. Als die meisten verstorbenen Erlacher BewohnerInnen noch auf dem Friedhof in Pitten begraben war Brauch, dass alte und gebrechliche Leute hier beim Kreuz wegen des langen Trauerweges eine „Vaterunserrast“ einlegten und sich hier von den Verstorbenen verabschiedeten. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Heimatbuch Bad Erlach, 1991 |
Datum der Erfassung | 2016-03-08 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2018-04-13 |
letzter Bearbeiter | Anton Stöger |