Pestsäule
Gemeinde: Leobendorf
Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
1860 beauftragte das Ehepaar Theresia Wild (geborene Haller aus Tresdorf)und Johann von Neuburg (Fleischhauer aus Kollnbrunn)den Steinmetz Anton Horn, eine Gedenksäule aus Schliefbergsandstein zum Andenken an die Pesttoten des Dorfes zu errichten. Der entsprechende Stiftbrief ist nach wie vor vorhanden und beginnt mit den lateinischen Worten 'Ad perpetuam rei memoriam' was soviel bedeutet wie 'In immerwährendem Gedenken'.
Beschreibung:
In der Kurve, wo die Kreuzgasse in die Sportplatzstraße übergeht, steht umgeben von einem Holzzaun gen Süden gerichtet die Pestsäule zwischen einer Linde und einem kleinen Bach. An der Front befindet sich die Inschrift 'Gott schütze uns vor Pest, Hunger und Krieg! Errichtet durch Johann und Theresia von Neuburg'. Am Sockel erkennt man die Inschrift 'Anton Horn 1861', welche auf den Steinmetz und das Jahr der Errichtung hinweisen.
Details
Gemeindename | Leobendorf |
Gemeindekennzahl | 31216 |
Ortsübliche Bezeichnung | Pestsäule |
Objektkategorie | 1573 ( Religiöse Kleindenkmäler | Hochsäulen, Pestsäulen- und -kreuze | Pestkreuze) |
Katastralgemeinde | Leobendorf -- GEM Leobendorf |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 2067/2 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Leobendorf |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Sportplatzstraße |
Längengrad | 16.32898 |
Breitengrad | 48.38006 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 2.8 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 0.4 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 0.4 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | In der Kurve, wo die Kreuzgasse in die Sportplatzstraße übergeht, steht umgeben von einem Holzzaun gen Süden gerichtet die Pestsäule zwischen einer Linde und einem kleinen Bach. An der Front befindet sich die Inschrift 'Gott schütze uns vor Pest, Hunger und Krieg! Errichtet durch Johann und Theresia von Neuburg'. Am Sockel erkennt man die Inschrift 'Anton Horn 1861', welche auf den Steinmetz und das Jahr der Errichtung hinweisen. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 19. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | 1860 beauftragte das Ehepaar Theresia Wild (geborene Haller aus Tresdorf)und Johann von Neuburg (Fleischhauer aus Kollnbrunn)den Steinmetz Anton Horn, eine Gedenksäule aus Schliefbergsandstein zum Andenken an die Pesttoten des Dorfes zu errichten. Der entsprechende Stiftbrief ist nach wie vor vorhanden und beginnt mit den lateinischen Worten 'Ad perpetuam rei memoriam' was soviel bedeutet wie 'In immerwährendem Gedenken'. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Stiftbrief: 'Ad perpetuam rei memoriam! Nach einer verbürgten Sage ruhen an dieser Stelle die Gebeine derer, welche die Pest dahinraffte, die gegen Ende des sechzehnten Jahrhunderts ganz Europa heimsuchte. Ein einfaches Denkmal aus gebrannten Ziegelsteinen erinnerte die folgenden Geschlechter an jene Prüfung, die der Herr einst über die Seinigen verhängte und mahnte die Vorübergehenden, der Seelenruhe derer zu gedenken, deren irdische Überreste hier eine Ruhestätte gefunden. Ganze Geschlechter sind an dieser Säule vorübergegangen und sind ins Grab gestiegen, und die Säule, aus armseligen Ziegelstein zusammengesetzt, hat sie überlebt. Heute, den 10. Oktober 1861, heute, wo ebenfalls eine pestartige Krankheit, aber eine geistige, die Völker Europas ergriffen hat, erhebt sich an der Stelle jener alten verfallenen Ziegelsäule eine würdigere aus Stein, als Denkmal der Erinnerung an die Leiden, an den Glauben und die fromme Sitte der heimgegangenen Väter, als Mahnung für die kommenden Geschlechter, ihrer heimgegangenen Väter im Gebete zu gedenken und ihre Blicke himmelwärts zu richten, wie diese Säule nach dem Himmel strebt. Dieses fromme Denkmal haben errichten lassen: Der hiesige Fleischhauer, Herr Johann von Neuburg und dessen Ehegattin Theresia von Neuburg durch den Steinmetz und Steinbruchpächter am Schliefberg, Herr Anton Horn, unter dem glorreichen Pontifikat seiner Heiligkeit Pius IX., unter der Regierung seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I., unter dem Pfarrer Anton Bruckner, erzbischöflicher Consistorialrat und unter dem Bürgermeister, Herrn Paul Stich. Leobendorf, den 10. Oktober 1861' |