Scharinger-Kapelle

Religiöse KleindenkmälerBildstöckeBreitpfeiler

Gemeinde: Straning-Grafenberg

Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

Laut Inschrift wurde der Breitpfeiler 1877 von Alois Scharinger, Straning Nr. 31, errichtet. Im Jahr 1974 wurde er zur Danksagung (Genesung von Alfred Much von schwerer Krankheit) von Gertrude und Alfred Much (Nr. 124) innen und außen renoviert. Etwa 30 Jahre später ließ die Marktgemeinde Straning-Grafenberg das Flurdenkmal restaurieren.

Beschreibung:

Der Breitpfeiler steht im Ortsried gegenüber dem Friedhof und ist nach Südwesten ausgerichtet. Der Ziegelbau mit der ortsüblichen Bezeichnung 'Marienkapelle' oder 'Scharinger-Kapelle' hat eine ungegliederte, weiß gestrichene Rückseite. Die übrigen drei Seiten sind gelb. Die Einrahmung (Fasche) der Gittertür aus Schmiedeeisen und die Gesime sind weiß. Das Dach ist mit Blech gedeckt. Vorne ist im Giebelfeld eine tiefe, weiß gestrichene Rundbogennische, in der eine polychromierte Florianistatue steht. Unter der Gittertür ist eine Terrakottaplatte angebracht, deren Inschrift leider bei der letzten Renovierung nicht erneuert wurde. Der Text soll lauten: Erbaut durch Alois Scharinger Nr. 31. 1877 Straning.

Details

Gemeindename Straning-Grafenberg
Gemeindekennzahl 31130
Ortsübliche Bezeichnung Scharinger-Kapelle
Objektkategorie 1532 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Breitpfeiler)

Katastralgemeinde Straning -- GEM Straning-Grafenberg
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 79
Ortschafts- bzw. Ortsteil
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Ortsried
Längengrad 15.86531
Breitengrad 48.61367

denkmalgeschützt geschuetzt

Höhe (m) 3.8
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 2.2
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 1.2
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung sehr gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Der Breitpfeiler steht im Ortsried gegenüber dem Friedhof und ist nach Südwesten ausgerichtet. Der Ziegelbau mit der ortsüblichen Bezeichnung 'Marienkapelle' oder 'Scharinger-Kapelle' hat eine ungegliederte, weiß gestrichene Rückseite. Die übrigen drei Seiten sind gelb. Die Einrahmung (Fasche) der Gittertür aus Schmiedeeisen und die Gesime sind weiß. Das Dach ist mit Blech gedeckt. Vorne ist im Giebelfeld eine tiefe, weiß gestrichene Rundbogennische, in der eine polychromierte Florianistatue steht. Unter der Gittertür ist eine Terrakottaplatte angebracht, deren Inschrift leider bei der letzten Renovierung nicht erneuert wurde. Der Text soll lauten: Erbaut durch Alois Scharinger Nr. 31. 1877 Straning.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Das Innere des Breitpfeilers ist weiß gestrichen. Auf dem Altar, der stets der Jahreszeit entsprechend mit Blumen oder Zweigen geschmückt ist, steht ein Sockel, auf dem sich eine Pieta, Typus Ma. Dreieichen, befindet. Maria und Jesus tragen Kronen. Links und rechts vom Sockel sind die Flammen des Fegefeuers mit den armen Seelen dargestellt. In den Seitenwänden sind Nischen, in denen auf Sockeln Statuen von Heiligen in Mönchskleidung stehen. Sowohl der Sockel in der Mitte als auch alle Figuren sind bunt gefasst. Die linke Figur (vom Betrachter aus) stellt den heiligen Antonius von Padua dar: in Kutte mit Gürtel-Strick, das Jesuskind auf dem Arm. Die rechte Statue zeigt den hl. Franz Xaver, ebenfalls in Mönchskutte mit Gürtelstrick. In den Armen hält er ein Kruzifix.

Zeitkategorie 19. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Laut Inschrift wurde der Breitpfeiler 1877 von Alois Scharinger, Straning Nr. 31, errichtet. Im Jahr 1974 wurde er zur Danksagung (Genesung von Alfred Much von schwerer Krankheit) von Gertrude und Alfred Much (Nr. 124) innen und außen renoviert. Etwa 30 Jahre später ließ die Marktgemeinde Straning-Grafenberg das Flurdenkmal restaurieren.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Legenden vom hl. Antonius v. Padua und vom hl. Franz Xaver: Im Breitpfeiler sind die Figuren von zwei Heiligen dargestellt: vom hl. Antonius v. Padua und hl. Franz Xaver. Antonius stammte aus Lissabon und hieß eigentlich Fernando di Martino. Er soll im Jahr 1195 in einer vornehmen Familie geboren worden sein. Aber seit 1223 zog er als Wanderprediger der Franziskaner durch Italien, barfuß, mit einer Kutte bekleidet. Nach 6 Jahren wurde Padua der Mittelpunkt seiner Verkündigungsarbeit. 1231 starb er auf dem Weg dorthin. Er wurde in der Franziskanerkirche S. Maria bestattet, wo später eine Basilika errichtet wurde. Von Antonius existieren viele Wunderberichte. Im 'Hostienwunder' wird von dem Vorfall berichtet, wo ein Esel, der drei Tage kein Futter bekommen hatte, vor der Hostie niederkniete, ohne das ihm vorgelegte Heu anzunehmen. Dadurch konnte der Heilige einen Ketzer von der Gegenwart Christi in der Hostie überzeugen. Franz Xaver wurde am 7. April 1506 als Sohn einer baskischen Adelsfamilie auf dem Schloss Xavier bei Pamplone geboren. Ab 1525 studierte er in Paris und wurde anschließend zum Priester geweiht. Im Auftrag des portugiesischen Königs ging er als Gesandter nach Indien. Auf seiner Missionsreise kam er bis Japan. Auf das chinesische Festland kam er nicht mehr. Er starb am 3. Dezember 1552 auf einer Insel bei Kanton. 1619 wurde Franz Xaver selig gesprochen, 1622 heilig gesprochen. Er ist Patron gegen Sturm, gegen die Pest, Fürsprecher der Missionare und der katholischen Presse, Patron von Indien, ihn bittet man um eine gute Sterbestunde. Seine Attribute sind das Kruzifix, der Lilienstängel, das flammende Herz. Er wird als Pilger (mit Muschel) dargestellt, zu seinen Füßen ist oft ein zu taufender Inder.






Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Burger Elfriede und Friedrich: Religiöse Kleindenkmäler sowie die Heiligen in Legende und Historie, 3473 Zemling, 1992

Elisabeth Prokopo
Datum der Erfassung 2013-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2013-01-01
letzter Bearbeiter Elisabeth Prokopo

Standort

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Vollständig erfasst

Das Gütesiegel des BHW kennzeichnet dieses Objekt als vollständig und fachlich korrekt erfasst und vom BHW Fachbereich Klein-und Flurdenkmäler geprüft.