Hofstadeldach
Gemeinde: Mistelbach
Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Beschreibung:
Der Hofstadel stand auf Nr. 29, ehe er 1827 von Simon Steingassner auf dem dorfnahen Teil der Hofstadelbreite neu erbaut wurde. Die säulenlose Dachkonstruktion wirkt wie ein gotisches Gewölbe. Sie wird auch mit dem Inneren eines kieloben liegenden Schiffes verglichen. Der mündlichen Überlieferung nach wurde der Dachstuhl von einem durchreisenden Schiffszimmermann erbaut. Die Dachstuhlkonstruktion ist einzigartig und für das Weinviertel sehr untypisch. Das Dachtragewerk soll von italienischen Zimmerleuten errichtet worden sein, und es zeigt die hierzulande ungewöhnliche Konstruktionsform des so genannten „Freigesprengten Dachstuhls“. Ähnlich qualitätsvolle Beispiele aus dieser Entstehungszeit sind in Österreich außer Greilenstein kaum vorhanden.
Details
Gemeindename | Mistelbach |
Gemeindekennzahl | 31633 |
Ortsübliche Bezeichnung | Hofstadeldach |
Objektkategorie | 3600 ( Dachreiter | | ) |
Katastralgemeinde | Siebenhirten -- GEM Mistelbach |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 181 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Siebenhirten |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Hinterhof der Hinausstraße, westlicher Ortsrand |
Längengrad | 16.53669 |
Breitengrad | 48.60953 |
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Höhe (m) | 14 |
gemessen od. geschätzt | -- |
Breite (m) | 14 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 32 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Der Hofstadel stand auf Nr. 29, ehe er 1827 von Simon Steingassner auf dem dorfnahen Teil der Hofstadelbreite neu erbaut wurde. Die säulenlose Dachkonstruktion wirkt wie ein gotisches Gewölbe. Sie wird auch mit dem Inneren eines kieloben liegenden Schiffes verglichen. Der mündlichen Überlieferung nach wurde der Dachstuhl von einem durchreisenden Schiffszimmermann erbaut. Die Dachstuhlkonstruktion ist einzigartig und für das Weinviertel sehr untypisch. Das Dachtragewerk soll von italienischen Zimmerleuten errichtet worden sein, und es zeigt die hierzulande ungewöhnliche Konstruktionsform des so genannten „Freigesprengten Dachstuhls“. Ähnlich qualitätsvolle Beispiele aus dieser Entstehungszeit sind in Österreich außer Greilenstein kaum vorhanden. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | Das Geschlecht der „Siebenhirter“ besaß zwei Höfe: den beim Schlössl und den zu „obrist an dem Ort“ (am oberen Ende). Die Leute unterschieden noch immer deutlich zwischen Schlösslgasse, Schlosskeller und Schlössl-Gebäude, die noch zu erkennen sind, sowie „Schlossherr“, Hofgasse, Hofstadel, Hofkeller usw. Die Schlössl-Gebäude stammen aus der Zeit von 1612 bis 1688, wobei eher die Zeit bald nach 1612 anzunehmen ist. Damals kaufte Steßl die verluderte Herrschaft Siebenhirten, und er stritt sich mit der „Gemein“ um die Abbauerlaubnis von Lehm. Der Schlosskeller wird allerdings schon 1455 erwähnt. 1688 wurde Staatz Besitzer von Siebenhirten. 1848 wurde das Schlösslareal in 4 Teile geteilt, und es wurden die einzelnen Teile verkauft. Das Haupthaus behielt die Nr. 51, die anderen Teile erhielten die Nr. 94, 95 und 96. Das Haupthaus hatte um 1975 einen gravierenden Umbau zu erleiden. |
Zeitkategorie | 19. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Der Zahn der Zeit machte sich auch am Dach des Hofstadels bemerkbar, eine Restaurierung wurde 2008 notwendig. Die Binderkonstruktion des Daches – seinerzeit errichtet in einer Technik, wie sie auch beim Schiffsbau zur Anwendung kommt – wurde komplett abgetragen und durch einen neuen Dachstuhl ersetzt, wobei das alte Holz wiederverwendet wurde. Durch großartige Unterstützung des Bundes- und Landesdenkmalamtes, sowie durch 36000 Euro Subvention der Stadtgemeinde Mistelbach und sehr viel Eigenleistung waren die Arbeiten schneller fertig als geplant. Das Projekt wurde von den Firmen Holzbau Brandl und dem Zimmermeister Lukas aus Litschau, sowie der Firma Hofer ausgeführt. Josef Gemeiner, der Projektleiter und Obmann des Kulturvereines Siebenhirten, plante die Wiedereröffnung des Hofstadels in neuem Glanz für Frühjahr 2009. Der Hofstadel ist seither ein begehrtes Veranstaltungszentrum und dient der Kultur- und Brauchtumspflege. |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Dir. Anton Böhm, Gemeindezeitung Folge 7 Nov. 2008, Engelbert Exl, Mistelbach 125 Jahre Stadt, Broschüre „aus Holz“ Bundesdenkmalamt 2011 |
Datum der Erfassung | 2012-01-01 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2012-01-01 |
letzter Bearbeiter | Christa Jakob |