Mariensäule Patzmannsdorf

Religiöse KleindenkmälerHochsäulen, Pestsäulen- und -kreuzeMariensäulen

Gemeinde: Stronsdorf

Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

Notiz im Pfarrgedenkbuch S. 56: Im Jahre 1864 ward die Statue von dem Steinmetzmeister (Paul Horn, Anm. des Verfassers) in Stockerau verfertiget und aufgerichtet … neben den Häusern des Johann Huimann und Josef Böck. Die Besitzer dieser Häuser haben die künftige Erhaltung dieser Mariensäule auf ihren Häusern grundbücherlich sicherstellen lassen, worüber nachstehende Erklärung ddto. Laa 15. Mai 1865 ausgestellt worden ist. Als besondere Wohltäterinnen erwiesen sich Anna Maria Böck, Witwe des Joh. Paul Böck, welche 200 Gulden, Barbara Gehring, ledigen Standes, welche 100 Gulden, und Elisabeth Engelhardt, ledigen Standes, welche 50 Gulden auf Anfertigung der Statue großmüthig spendeten; die noch übrigen Auslagen … haben Johann Huimann, Halblehnbesitzer Nr. 43 und Josef Böck, Dreiviertellehen Besitzer Nr. 44 gemeinschaftlich bestritten, und so ein schönes Denkmal zur Verehrung und Verherrlichung der unbefleckten Gottesmutter den Nachkommen gesetzet. - Notiz im Pfarrgedenkbuch S. 136 zum Jahr 1894: Nach einem milden Winter folgte ein schönes Frühjahr; ein gewitterreicher Sommer löste das Frühjahr ab. Bei einem schweren Gewitter am 12. Juli nachmittags um 3 Uhr schlug der Blitz in die im Jahre 1864 zur Verherrlichung des Dogmas von der unbefleckten Empfängnis errichtete Marien Säule ein und zerschmetterte die Marienstatue und die Säule samt Kapitäl vollständig. Durch Wohltäter wird es wohl gelingen, die Säule wieder aufzurichten. Notiz im Pfarrgedenkbuch S. 137 zum Jahr 1895: Die am 12. Juli 1894 durch Blitzschlag zerstörte Marien säule wurde durch freiwillige Gaben der Gläubigen um den Betrag von 514 fl durch die Firma Sommer und Weniger in Wien schöner und künstlerisch vollkommener wieder hergestellt. Herr Kühtreiber sen. samt Frau von Laa gaben zur Herstellung 300 fl, Johann und Theresia Weber in Stammersdorf Nr. 73 gaben 100 fl, diverse Wohltäter in Patzmannsdorf 127 fl, so daß noch ein Rest von 12 fl zu anderer Verwendung verblieb. Die Einweihung der wiederhergestellten Statue nahm am 9. Juni, dem Feste der allerheiligsten Dreifaltigkeit, der hochwürdigste Herr Dechant Leopold Trost, Pfarrer in Gaubitsch, in feierlicher Weise unter freudiger Theilnahme der ganzen Pfarrgemeinde und der erschienenen Spender vor. Gott lohne die Wohltäter!

Beschreibung:

In einem quadratischen Areal, das von neogotischen, steinernen Schranken umgeben ist, erhebt sich der Sockelblock, dessen 4 Seiten nach innen geschwungen sind. Darauf erhebt sich eine Säule mit ionischem Kapitell, das eine Darstellung der Jungfrau Maria trägt. Diese steht auf einem Wolkenballen mit Engelsköpfchen. - Letzte Restaurierung 1996 durch Restaurator Kvitek, Kosten 160.000 Schilling. Davon bezahlte Frau Marie Böck 40.000 S, Fam. Johann Böck 20.000 S,Marktgemeinde Stronsdorf 60.000 S, Land NÖ 50.000 S. Die Segnung durch Pfarrer Franz Gasteiger erfolgte am 15. 8. 1996 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung.

Details

Gemeindename Stronsdorf
Gemeindekennzahl 31650
Ortsübliche Bezeichnung Mariensäule Patzmannsdorf
Objektkategorie 1571 ( Religiöse Kleindenkmäler | Hochsäulen, Pestsäulen- und -kreuze | Mariensäulen)

Katastralgemeinde Patzmannsdorf -- GEM Stronsdorf
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 466/9
Ortschafts- bzw. Ortsteil Patzmannsdorf
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Am Ende der Straße östliche Randzeile, die in die Landesstraße mündet, gegenüber Haus Nr. 43, 44
Längengrad 16.281239
Breitengrad 48.641322

denkmalgeschützt geschuetzt

Höhe (m) 5.7
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 1.3
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 1.3
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) In einem quadratischen Areal, das von neogotischen, steinernen Schranken umgeben ist, erhebt sich der Sockelblock, dessen 4 Seiten nach innen geschwungen sind. Darauf erhebt sich eine Säule mit ionischem Kapitell, das eine Darstellung der Jungfrau Maria trägt. Diese steht auf einem Wolkenballen mit Engelsköpfchen. - Letzte Restaurierung 1996 durch Restaurator Kvitek, Kosten 160.000 Schilling. Davon bezahlte Frau Marie Böck 40.000 S, Fam. Johann Böck 20.000 S,Marktgemeinde Stronsdorf 60.000 S, Land NÖ 50.000 S. Die Segnung durch Pfarrer Franz Gasteiger erfolgte am 15. 8. 1996 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 19. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Notiz im Pfarrgedenkbuch S. 56: Im Jahre 1864 ward die Statue von dem Steinmetzmeister (Paul Horn, Anm. des Verfassers) in Stockerau verfertiget und aufgerichtet … neben den Häusern des Johann Huimann und Josef Böck. Die Besitzer dieser Häuser haben die künftige Erhaltung dieser Mariensäule auf ihren Häusern grundbücherlich sicherstellen lassen, worüber nachstehende Erklärung ddto. Laa 15. Mai 1865 ausgestellt worden ist. Als besondere Wohltäterinnen erwiesen sich Anna Maria Böck, Witwe des Joh. Paul Böck, welche 200 Gulden, Barbara Gehring, ledigen Standes, welche 100 Gulden, und Elisabeth Engelhardt, ledigen Standes, welche 50 Gulden auf Anfertigung der Statue großmüthig spendeten; die noch übrigen Auslagen … haben Johann Huimann, Halblehnbesitzer Nr. 43 und Josef Böck, Dreiviertellehen Besitzer Nr. 44 gemeinschaftlich bestritten, und so ein schönes Denkmal zur Verehrung und Verherrlichung der unbefleckten Gottesmutter den Nachkommen gesetzet. - Notiz im Pfarrgedenkbuch S. 136 zum Jahr 1894: Nach einem milden Winter folgte ein schönes Frühjahr; ein gewitterreicher Sommer löste das Frühjahr ab. Bei einem schweren Gewitter am 12. Juli nachmittags um 3 Uhr schlug der Blitz in die im Jahre 1864 zur Verherrlichung des Dogmas von der unbefleckten Empfängnis errichtete Marien Säule ein und zerschmetterte die Marienstatue und die Säule samt Kapitäl vollständig. Durch Wohltäter wird es wohl gelingen, die Säule wieder aufzurichten. Notiz im Pfarrgedenkbuch S. 137 zum Jahr 1895: Die am 12. Juli 1894 durch Blitzschlag zerstörte Marien säule wurde durch freiwillige Gaben der Gläubigen um den Betrag von 514 fl durch die Firma Sommer und Weniger in Wien schöner und künstlerisch vollkommener wieder hergestellt. Herr Kühtreiber sen. samt Frau von Laa gaben zur Herstellung 300 fl, Johann und Theresia Weber in Stammersdorf Nr. 73 gaben 100 fl, diverse Wohltäter in Patzmannsdorf 127 fl, so daß noch ein Rest von 12 fl zu anderer Verwendung verblieb. Die Einweihung der wiederhergestellten Statue nahm am 9. Juni, dem Feste der allerheiligsten Dreifaltigkeit, der hochwürdigste Herr Dechant Leopold Trost, Pfarrer in Gaubitsch, in feierlicher Weise unter freudiger Theilnahme der ganzen Pfarrgemeinde und der erschienenen Spender vor. Gott lohne die Wohltäter!
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

Mariensäule alt
vor 1996
Johann Strick

Mariensäule Detail
vor 1996
Johann Strick

Mariensäule neu
2013
Johann Strick

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Pfarrgedenkbuch S. 56 und S. 136/137.
Ersterfassung Johann Strick-Stronsdorf und Alois Toriser-Laa

Johann Strick
Datum der Erfassung 2010-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2024-01-07
letzter Bearbeiter Johann Strick

Standort

Kommentare

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Marienstatue

29.10.16, die Marienstatue zeigt deutliche Verschmutzungspuren, teils auch bedeckt mit Moosbewuchs.

 
 

robertporod29. 10. 2016

Vollständig erfasst

Das Gütesiegel des BHW kennzeichnet dieses Objekt als vollständig und fachlich korrekt erfasst und vom BHW Fachbereich Klein-und Flurdenkmäler geprüft.