Ortskapelle Rohrendorf 1732
Religiöse KleindenkmälerKapellen und GrottenKapellen
Gemeinde: Pulkau
Zeitkategorie: 18. Jahrhundert
Chronik:
Errichtet 1732, restauriert 1802, 1977, 2011
Beschreibung:
Kleiner barocker Bau mit Dachreiter aus dem Jahre 1723. Die Fassade ist durch Pilaster gegliedert, und weist putzfaschengerahmte Rundbogenfenster, an der Westseite einen Volutengiebel auf. Dachreiter mit gekuppelten Rundbogenfenstern im Schallgeschoß und Glockenhelm.
Details
Gemeindename | Pulkau |
Gemeindekennzahl | 31035 |
Ortsübliche Bezeichnung | Ortskapelle Rohrendorf 1732 |
Objektkategorie | 1512 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | Kapellen) |
Katastralgemeinde | Rohrendorf -- GEM Pulkau |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 1 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | 3741 Rohrendorf |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Hauptstrasse, B 45 |
Längengrad | 15.887223 |
Breitengrad | 48.697934 |
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Höhe (m) | 11 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 7 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Tiefe (m) | 4 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Kleiner barocker Bau mit Dachreiter aus dem Jahre 1723. Die Fassade ist durch Pilaster gegliedert, und weist putzfaschengerahmte Rundbogenfenster, an der Westseite einen Volutengiebel auf. Dachreiter mit gekuppelten Rundbogenfenstern im Schallgeschoß und Glockenhelm. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | Am westlichen Ortseingang steht neben der Straße die Kapelle. Der Häuserfront ein wenig vorgelagert, hat sie ihren Platz am Rande einer Weggabelung. Sie ist ein in barockem Stil errichteter Bau mit einem Glockentürmchen auf dem östlichen Teil des Dachwerkes. Außen mit rosa Farbe bemalt, ist sie auf beiden Längsseiten mit je 4 weißen und an der östlichen Stirnseite mit 2 Pfeiler vortäuschenden Lisenen verziert. Zwischen den beiden Lisenen an der Ostseite angelehnt, befindet sich ein 1 Meter hoher Sandsteinsockel mit einem eisernen Kreuz. Oberhalb davon kann man ein blindes Rundfenster erkennen. Auf der Straßenseite sind zwei und auf der gegenüberliegenden Seite ein Fenster mit Halbbogen eingelassen. Spender dieser Fenster waren Josef und Anna Piller, Dir. Hans und Hilde Diem und Juliana Goll. Laut Pfarr- und Heilinger Chronik ist die Kapelle im Jahr 1723 von der damaligen Gemeinde auf eigene Kosten errichtet worden. Messkreuz und Weihe sind nach langzeitigem Drängen von Seiten der Rohrendorfer erst im Jahre 1813 erteilt worden. 1884 schrieb Kaplan Constantin Feldberger in der von ihm angelegten Pfarrchronik, dass die Kapelle der hl. Magdalena geweiht ist. Diese Aufzeichnung aus dem Jahre 1844 wirft verschiedene Fragen auf. In der Kapelle ist weder ein Bild noch eine Statue dieser Heiligen vorhanden. Als Altarbild dient die Verkündigung Mariens. Sie ist mit auf der Brust verschränkten Händen vor einem Gebetsschemel, auf dem ein aufgeschlagenes Buch liegt, dargestellt. Sie wird vom Erzengel Gabriel, der eine Lilie als Symbol der Vereinigung von Himmel und Erde in der Hand hält, angesprochen. Das Bild wurde 1874 von C. H. Kubicki angefertigt und von der Familie Bock (Haus Nr. 39) gespendet. Einige Worte über Maria Magdalena mögen hier noch gestattet sein: Sie war die treueste „Jüngerin“ Jesu und stand mit Mutter Maria und ihren Gefährten unter dem Kreuz Jesu Christi. Ihr, die am Ostermorgen das leere Grab entdeckte, ist diese Kapelle geweiht. Der Name „Maria aus Magdala“ am See Genesareth wurde einfach in Magdalena abgekürzt. Ihr Gedenktag ist der 22. Juli. Ein Zusammenhang zwischen der hl. Magdalena Barat (einer Französin) und der hl. Magdalena von Rottenburg (einer Bayerin) konnte nicht gefunden werden. Auf dem kunstvollen Altartisch ist ein ebensolcher Aufbau (Blendarkaden) vorhanden. Letzterer weist Nischen auf, welche mit Ährensträußen verziert sind. In der Mitte dieses Aufbaues ist ein Tabernakel, auf dem sich ein Kreuz aus Metall befindet. Ebenso findet man dort eine kleine Lourdes-Marien-Statue. Links und rechts vom vorspringenden Tabernakel stehen je drei Kerzenleuchter. Diese wurden gespendet von: Michael Herzig, Josef Bock, Johanna Ottendorfer, Cooperator Theodor Berger und Pfarrer Martin Golda. An der linken Seitenwand in der Höhe des Altares ist ein großes hölzernes Hergottskreuz, welches aus der Zeit Mitte des 18. Jahrhunderts stammt, angebracht. An der rechten Seite sieht man eine aus Holz geschnitzte Herz-Jesu-Statue aus der Zeit Ende des 19. Jahrhunderts. Weiters ziert die linke Wandseite in der Mitte der Kapelle ein schön gemaltes Pestbild mit drei Heiligen, nämlich Rochus, Sebastian und Rosalia. Dieses Bild - aus dem Ende des 19. Jahrhunderts - wurde ebenso, wie das bereits oben erwähnte, von der Familie Bock gespendet. Das Bild auf der gegenüberliegenden Wandseite zeigt eine Darstellung Mariens mit dem Kinde. Beide tragen Königskronen, und daher handelt es sich um ein Mariahilf-Gnadenbild. Ein Kristall-Luster und 3 Tragkreuze bilden die weitere Ausstattung der Kapelle. Das kleine Vortragkreuz mit Rosetten an den Kreuzenden stammt aus der Zeit um 1800. An der Rückwand auf dem Chor kann man folgende Inschrift lesen: ERPAVT IN IAHR ANNO 1723 DIE GEMEIN TE HAT DIESE CAPELN IN IAHR ANNO 1802 RENNOVIRT RESTAURIERT IM JAHRE 1908 UNTER BUERGERMEISTER J. GETTINGER NEUGEMALT IM KRIEGSJAHRE 1944 UNTER KIRCHENRAT JOSEF PILLER NEURESTAURIERT IM JAHRE 1973 Veranlasst durch Familie Piller, wurden die Arbeiten von AK Maler Prof. Herbert Puschnik 1973 durchgeführt. Das Dach, der Turm sowie das Turmkreuz wurden im Jahre 1862 neu errichtet, wobei man in der Kugel unter dem Kreuz eine Urkunde deponierte. Eine abermalige Erneuerung des Turmkreuzes im Jahre 1932 wurde mit einer Weihe und einer Feldmesse gefeiert. |
Zeitkategorie | 18. Jahrhundert |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Errichtet 1732, restauriert 1802, 1977, 2011 |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Puschnik Alois, Gottes Steine - Pulkauer Kleindenkmäler S.140ff, Groß-Reipersdorf 2004 DEHIO NÖ Nord, Seite 990, Wikipedia, NÖ Atlas |
Datum der Erfassung | 2015-11-30 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2017-01-05 |
letzter Bearbeiter | Alexander Szep |