Kottauner Marter

Religiöse KleindenkmälerBildstöckeBreitpfeiler

Gemeinde: Langau

Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Zur Errichtung und Ursache des Denkmals ist nichts bekannt. Die Marienstatue stammt aus der Floriani-Marter und ersetzt eine ca. 50 cm hohe Nachbildung der Gnadenmutter aus Maria Zell. 1910 waren zehn Langauer nach Lourdes gepilgert, um dort eine Statue zu weihen und brachten diese am 28. Juni in einer feierlichen Prozession nach Maria Schnee. In dieser Zeit hat man die Nischenöffnung des Breitpfeilers nach unten vergrößert, um die schmiedeeiserne Tür eines bereits abgetragenen Breitpfeilers einzufügen, der in Langau beim Bach nahe Haus Nr. 52 stand und an den Mord Karl Reiß erinnerte (Objekt Nr 20). Ein Foto aus den Fünfzigerjahren beweist, dass sich zu dieser Zeit auch im Nischenraum mehrere Heiligenbilder befanden. Papierrosen, kunstfertig zu einem Kranz gefügt, Tulpen, Flieder und Kerzenlicht trugen zur Stimmung einer Andacht bei. Denn diese Marter war/ist Ziel eines Bitttages. Eine kleine Giebelnische wurde 1968 zugemauert

Beschreibung:

Der Breitpfeiler steht nicht direkt an der Straße nach Kottaun, sondern auf einer Böschung am Schnittpunkt des Weges nach Geras mit dem Scheideweg, der einmal nach Kottaun weiterführte. Der Grundriss ist rechteckig, der Sockel schwach angedeutet, die Kanten an der Rückseite stark abgeschrägt. Das Dachgesimse ist profiliert abgesetzt und das Walmdach mit Ziegeln gedeckt. Über dem Gesims erhebt sich auf der Vorderseite ein rundbogiger Giebel, der von einem eisernen Kreuz gekrönt ist. Unverputzte Ziegel deuten eine vermauerte kleine Giebelnische an. Dominiert wird die Sichtseite von einer großen verglasten Nische.

Details

Gemeindename Langau bei Geras
Gemeindekennzahl 31113
Ortsübliche Bezeichnung Kottauner Marter
Objektkategorie 1532 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Breitpfeiler)

Katastralgemeinde Langau -- GEM Langau bei Geras
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 669 und 670
Ortschafts- bzw. Ortsteil Langau
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Böschung, Wegkreuzung, Richtung Kottauner Straße
Längengrad 15.69987
Breitengrad 48.83261

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 3.9
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 1.8
gemessen od. geschätzt geschätzt
Tiefe (m) 1.35
gemessen od. geschätzt geschätzt

Zustandsklassifizierung sanierungsbedürftig
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Der Breitpfeiler steht nicht direkt an der Straße nach Kottaun, sondern auf einer Böschung am Schnittpunkt des Weges nach Geras mit dem Scheideweg, der einmal nach Kottaun weiterführte. Der Grundriss ist rechteckig, der Sockel schwach angedeutet, die Kanten an der Rückseite stark abgeschrägt. Das Dachgesimse ist profiliert abgesetzt und das Walmdach mit Ziegeln gedeckt. Über dem Gesims erhebt sich auf der Vorderseite ein rundbogiger Giebel, der von einem eisernen Kreuz gekrönt ist. Unverputzte Ziegel deuten eine vermauerte kleine Giebelnische an. Dominiert wird die Sichtseite von einer großen verglasten Nische.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Die Nische besitzt einen Rundbogen-Abschluss und ist mit einem gegliederten Fenster verschlossen. Die Glasscheiben im Rundbogen sind blau und grün getönt und umschließen ein kunstvoll ausgeführtes Dreieck mit dem Auge Gottes, das die Dreifaltigkeit ausdrückt. In der Nische steht auf einem Sockel eine schlanke Statue der Hl. Maria nach Lourdes. Die Statue flankieren zwei Kerzenleuchter.

Zeitkategorie 20. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Zur Errichtung und Ursache des Denkmals ist nichts bekannt. Die Marienstatue stammt aus der Floriani-Marter und ersetzt eine ca. 50 cm hohe Nachbildung der Gnadenmutter aus Maria Zell. 1910 waren zehn Langauer nach Lourdes gepilgert, um dort eine Statue zu weihen und brachten diese am 28. Juni in einer feierlichen Prozession nach Maria Schnee. In dieser Zeit hat man die Nischenöffnung des Breitpfeilers nach unten vergrößert, um die schmiedeeiserne Tür eines bereits abgetragenen Breitpfeilers einzufügen, der in Langau beim Bach nahe Haus Nr. 52 stand und an den Mord Karl Reiß erinnerte (Objekt Nr 20). Ein Foto aus den Fünfzigerjahren beweist, dass sich zu dieser Zeit auch im Nischenraum mehrere Heiligenbilder befanden. Papierrosen, kunstfertig zu einem Kranz gefügt, Tulpen, Flieder und Kerzenlicht trugen zur Stimmung einer Andacht bei. Denn diese Marter war/ist Ziel eines Bitttages. Eine kleine Giebelnische wurde 1968 zugemauert
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Nach mündlicher Überlieferung soll an dieser Stelle ein Jude erschlagen und begraben worden sein.



Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Pilshofer, Christa, Dr.: Marterlbuch Langau. 2010 Langau.

Gemeindeamt Langau
Datum der Erfassung 2012-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2012-01-01
letzter Bearbeiter Gemeindeamt Langau

Standort

Kommentare

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Restaurierung

Das Marterl wurde unlängst restauriert, dazu gibt es auch einen Artikel in der NÖN vom 2.1.2015

 

stanislaus26. 02. 2015

Vollständig erfasst

Das Gütesiegel des BHW kennzeichnet dieses Objekt als vollständig und fachlich korrekt erfasst und vom BHW Fachbereich Klein-und Flurdenkmäler geprüft.