Mariensäule
Gemeinde: Sierndorf
Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Wer die Statue entworfen und hergestellt hat, ist unbekannt. Marktrichter Ferdinand Huber berichtet in der Fassion der Marktgemeinde, dass 1855 „die Unbeflegte Ämpfängniß Renufürt wurde“. Die „Gutsinternen“ sammelten 204 Gulden 18 Kreutzer, und die Gemeinde steuerte 66 Gulden und 33 Kreutzer bei. Am 8. September fand eine feierliche Prozession zur Einsegnung statt, und der Zimmermeister Leopold Ochs erhielt für das Aufstellen eines Triumphbogen und das „Glander“ 73 Gulden 32 Kreutzer. 1880 ließ die Familie Gießwein die Statue für 64 fl ö.W. nebst Frühstück und Jause renovieren. Fürst Colloredo-Mannsfeld hat 50 fl. für die Einzäunung gegeben, den Rest die Gemeinde. Weitere Renovierungen wurden 1954 und anlässlich des Dorffestes 1990 durch die Gemeinde, Verschönerungsverein und Spenden durchgeführt. 2010/11 wurde die Säule vom Restaurator Manfred Böderl durch Gemeinde, Pfarre und die Sektion Marterlkalender generalsaniert.
Beschreibung:
Hoher, dreieckiger Sockel, an den Ecken drei Erzengelstatuen, hohe Säule mit Immaculatastatue; Material: Sandstein. Die 1722 errichtete, barocke Mariensäule befindet sich auf dem früheren Marktplatz. Gräfin Dorothea Josepha von Gurland stiftete sie und stellte am 27. März 1722 einen Revers aus, in dem sie zusicherte, dass sie und ihre Nachkommen mit Ihrem gesamten Vermögen dafür haften, dass sie die Säule „in Keinerley weeg zu grundt gehen lassen wolle“ . Traditionell findet die Palmweihe bei der Mariensäule statt.
Details
Gemeindename | Sierndorf |
Gemeindekennzahl | 31226 |
Ortsübliche Bezeichnung | Mariensäule |
Objektkategorie | 1571 ( Religiöse Kleindenkmäler | Hochsäulen, Pestsäulen- und -kreuze | Mariensäulen) |
Katastralgemeinde | Sierndorf -- GEM Sierndorf |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 1037/1 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Sierndorf |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Pragerstraße |
Längengrad | 16.167937 |
Breitengrad | 48.430516 |
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Höhe (m) | 7 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 1.8 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 1.8 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Hoher, dreieckiger Sockel, an den Ecken drei Erzengelstatuen, hohe Säule mit Immaculatastatue; Material: Sandstein. Die 1722 errichtete, barocke Mariensäule befindet sich auf dem früheren Marktplatz. Gräfin Dorothea Josepha von Gurland stiftete sie und stellte am 27. März 1722 einen Revers aus, in dem sie zusicherte, dass sie und ihre Nachkommen mit Ihrem gesamten Vermögen dafür haften, dass sie die Säule „in Keinerley weeg zu grundt gehen lassen wolle“ . Traditionell findet die Palmweihe bei der Mariensäule statt. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | Die Gurlands waren im 18 Jh. Besitzer der Herrschaft Sierndorf. Eine Besonderheit stellen die drei Erzengel, der Gottesstreiter Michael, der Verkünder Gabriel und der Schutzengel Raphael dar. Eine ähnliche Zusammenstellung findet man in Retz. Nach einer Legende ließ die Gräfin die Säule errichten, nachdem ihr Gatte 1728 und einige Jahre später, 1736 ihre 5 Kinder innerhalb einer Woche verstarben (Sterbedaten lt. Matriken der Pfarren Sierndorf, Deinzendorf und Rieggers); tatsächlich war die Säule aber bereits 1722, errichtet worden, hat mit den Todesfällen folglich keinen Zusammenhang. |
Zeitkategorie | 18. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Wer die Statue entworfen und hergestellt hat, ist unbekannt. Marktrichter Ferdinand Huber berichtet in der Fassion der Marktgemeinde, dass 1855 „die Unbeflegte Ämpfängniß Renufürt wurde“. Die „Gutsinternen“ sammelten 204 Gulden 18 Kreutzer, und die Gemeinde steuerte 66 Gulden und 33 Kreutzer bei. Am 8. September fand eine feierliche Prozession zur Einsegnung statt, und der Zimmermeister Leopold Ochs erhielt für das Aufstellen eines Triumphbogen und das „Glander“ 73 Gulden 32 Kreutzer. 1880 ließ die Familie Gießwein die Statue für 64 fl ö.W. nebst Frühstück und Jause renovieren. Fürst Colloredo-Mannsfeld hat 50 fl. für die Einzäunung gegeben, den Rest die Gemeinde. Weitere Renovierungen wurden 1954 und anlässlich des Dorffestes 1990 durch die Gemeinde, Verschönerungsverein und Spenden durchgeführt. 2010/11 wurde die Säule vom Restaurator Manfred Böderl durch Gemeinde, Pfarre und die Sektion Marterlkalender generalsaniert. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Archiv der Erzdiözese Wien, LP Sierndorf, Schriftverkehr. Sacken, Dr. Ed. Freih. v.; Einige wenig bekannte Kunstdenkmale des späten Mittelalters ... in: Berichte und Mitteilungen des Altertumsvereines 1881, 117-130. Fassion der Marktgemeinde Sierndorf. Dehio NÖ. nördl. Donau (1990) 1090; |
Datum der Erfassung | 2012-01-01 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2012-01-01 |
letzter Bearbeiter | Kurt & Veronika Jüthner |