Steineres Weib
Gemeinde: Moorbad Harbach
Zeitkategorie: 9. Jahrhundert
Chronik:
Es wird vermutet dass es sich um einen awarischen Grenzstein oder Stele aus 800 n. Chr. handelt. Vermutlich war ganz oben ein Kopf eingearbeitet bis er christianisiert wurde und ein Kreuz eingeritzt wurde.
Es gilt als einer der ältesten Steinmonumente in Europa. Wahrscheinlich im 14.Jhd. wurde dieser Menhir zu einem Marterl umfunktioniert.
Da gibt es jedoch noch eine Sage: eine wohlhabende Bäuerin hat in der Nacht Grenzsteine zu ihren Gunsten versetzt. Als man sie zu rede stellte sagte sie: Gott ist mein Zeuge das das nicht stimmt - ich solle sofort zu Stein erstarren wenn ich lüge - und das geschah dann auch. Nun steht sie als Steinernes Weibl weitab von jeder Siedlung an einem Teich zwischen Wultschau und Harbach direkt an der L 8290.
Auf einer Tafel neben dem Objekt sind folgende Geschichte vermerkt:
1) In Bezug auf die Schulchronik von Wultschau berichtet Karl Hofer, dass das "Steinerne Weib" an einen Vorfall in der Neuzeit erinnert: Am 30. September 1664 wurde die 27-jährige Agnes Waidel, Gattin des Johann Waidel, aus Wultschau von Wölfen zerissen und am 2. Oktober neben der Kirche in Weitra begraben.
2) Eine weitere Geschichte enthält das Motiv der Übertretung des Arbeitsverbotes: Eine Frau sei an einem Sonntag an auf dieser Wiese mit dem Grasschneiden beschäftigt gewesen. Auf die Vorbehalte vorbeiziehender Wallfahrer bezüglich der Entheiligung des Sonntags, habe die Mäherin eine frevlerische Äußerung getan, worauf sie durch einen Blitzschlag zu Stein wurde.
3) Neuerdings gibt es von Frau Dr. Kutscha-Kaiser die Hypothese, dass das "Steinerne Weib" einer der Grenzsteine ist, die die Awaren an der Grenze ihres Machtbereiches gesetzt haben
Beschreibung:
Granitmenhir. Das "Steinerne Weib bei Wultschau" ist ein grob behauener Bildstock. Der "Kopf" weist ein erhabenes Kreuz auf, in einer Nische in Brusthöhe sieht man Bohrungen, die zur Halterung eines Bildes gedient haben könnten
Details
Gemeindename | Moorbad Harbach |
Gemeindekennzahl | 30913 |
Ortsübliche Bezeichnung | Steineres Weib |
Objektkategorie | 1209 ( Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler | | Menhire) |
Katastralgemeinde | Wultschau -- GEM Moorbad Harbach |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 579 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Wultschau |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Steinernes Weib |
Längengrad | 14.8102 |
Breitengrad | 48.6977 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 2.2 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 0.5 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Tiefe (m) | 0.4 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Granitmenhir. Das "Steinerne Weib bei Wultschau" ist ein grob behauener Bildstock. Der "Kopf" weist ein erhabenes Kreuz auf, in einer Nische in Brusthöhe sieht man Bohrungen, die zur Halterung eines Bildes gedient haben könnten |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 9. Jahrhundert |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Es wird vermutet dass es sich um einen awarischen Grenzstein oder Stele aus 800 n. Chr. handelt. Vermutlich war ganz oben ein Kopf eingearbeitet bis er christianisiert wurde und ein Kreuz eingeritzt wurde. Es gilt als einer der ältesten Steinmonumente in Europa. Wahrscheinlich im 14.Jhd. wurde dieser Menhir zu einem Marterl umfunktioniert. Da gibt es jedoch noch eine Sage: eine wohlhabende Bäuerin hat in der Nacht Grenzsteine zu ihren Gunsten versetzt. Als man sie zu rede stellte sagte sie: Gott ist mein Zeuge das das nicht stimmt - ich solle sofort zu Stein erstarren wenn ich lüge - und das geschah dann auch. Nun steht sie als Steinernes Weibl weitab von jeder Siedlung an einem Teich zwischen Wultschau und Harbach direkt an der L 8290. Auf einer Tafel neben dem Objekt sind folgende Geschichte vermerkt: 1) In Bezug auf die Schulchronik von Wultschau berichtet Karl Hofer, dass das "Steinerne Weib" an einen Vorfall in der Neuzeit erinnert: Am 30. September 1664 wurde die 27-jährige Agnes Waidel, Gattin des Johann Waidel, aus Wultschau von Wölfen zerissen und am 2. Oktober neben der Kirche in Weitra begraben. 2) Eine weitere Geschichte enthält das Motiv der Übertretung des Arbeitsverbotes: Eine Frau sei an einem Sonntag an auf dieser Wiese mit dem Grasschneiden beschäftigt gewesen. Auf die Vorbehalte vorbeiziehender Wallfahrer bezüglich der Entheiligung des Sonntags, habe die Mäherin eine frevlerische Äußerung getan, worauf sie durch einen Blitzschlag zu Stein wurde. 3) Neuerdings gibt es von Frau Dr. Kutscha-Kaiser die Hypothese, dass das "Steinerne Weib" einer der Grenzsteine ist, die die Awaren an der Grenze ihres Machtbereiches gesetzt haben |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | DEHIO, Lukan |
Datum der Erfassung | 2016-01-02 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2021-03-17 |
letzter Bearbeiter | Angelika Ficenc |