Johannes Nepomuk
Gemeinde: Zistersdorf
Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Diese Statue wurde im Jahre 1729 (laut Franz Binder in der Chronik von Zistersdorf 1946) vom bürgerlichen Seifensieder David Kriehuber und seinem Schwiegervater Christian Hirsch, Lederermeister aus Ernstbrunn, errichtet. Sie stand bis 1808 am Eingang der an diesem Platz stehenden Nikolauskapelle (1284 von Ritter Otto von Zistersdorf gestiftet, am 15. 8. 1808 abgebrannt) Da sie nach dem Abbruch der Brandruine dem Verkehr im Weg stand wurde sie 1818 vor das am selben Platz befindliche Haus des Weinhändlers Krammer versetzt. Laut Dr. Hans Schad'n war die Statue im 19 Jhdt. auch mit einem steinernen Geländer umgeben. Um das Jahr 1880 wurde der Sockel verkleidet und eine bis dahin im Boden der Nikolauskapelle befindliche Grabplatte wurde am Sockel montiert. In den 80er-Jahren des 20 Jhdt. wurde der ursprüngliche Sockel wieder freigelegt, die Grabplatte wanderte ins Stadtmuseum. Zuletzt wurde diese Statue im Jahr 2017 mit finanzieller Unterstützung des Zistersdorfer Rechtsanwaltes Dr. Leopold Boyer restauriert.
Von einer Restaurierung im Jahr 1819 befindet sich an der linken Seite der Statue eine Inschrift, der Name des Restaurators ist unlesbar.
Die Inschrift EXVOTO bedeutet: Wegen eines Gelübdes.
Beschreibung:
Im Ortszentrum steht an der Hauptstraße Nr. 17 diese etwa 3,5 m hohe barocke Statue des Hl. Johannes Nepomuk aus Sandstein. Sie ruht auf einem rechteckigen Grundfundament auf dem sich ein mehrfach nach obenhin gestufter Sockel befindet. Am Sockel ein quaderförmiges Postament das unterhalb leicht geschwungen ist. An drei Seiten sind viereckige seichte Kartuschen die ober- und unterhalb Schulterbögen haben. Darin ein ovales Medaillon mit einer Stiftergravur mit folgenden Text: "EX VOTO MATHIAS OCH, DAVIT KRIEHVBER, CHRISTIAN KVRSCH. 1729". Umgeben ist die Kartusche von einem Relief mit Rankendekor. Die beiden Schalseiten haben ebenfalls Kartuschen nur mit Rankendekor. Oberhalb am Postament noch ein ein umlaufender Sims. Am Postament eine vorkragende Deckplatte die unterhalb getreppt ist. Auf der Deckplatte ein Figurensockel auf dem sich die Figur des Hl. Nepomuk befindet. Die gut gearbeitete Sandsteinfigur ist mit all seinen christlichen Attributen ausgestattet: Er trägt einen vorne geknöpften bodenlange Talar mit einem reich verzierten Chorhemd darüber. Um seine Schulter trägt es eine Mozetta, ein kurzes Hermelin-Cape das seinen hohen Stand als Generalvikar von Prag dokumentiert. Am Haupt ein Birett, eine schirmlose Kappe des Klerus. In seinen beiden Händen hält er ein großes Kruzifix das er andächtig betrachtet. An seinem Hinterhaupt ein goldener Sternenkranz mit fünf Sternen der das lateinische Wort TACUI - ich schwieg - symbolisiert.
Details
Gemeindename | Zistersdorf |
Gemeindekennzahl | 30863 |
Ortsübliche Bezeichnung | Johannes Nepomuk |
Objektkategorie | 1713 ( Freiplastiken | religiöse Freiplastiken | Johannes Nepomukdarstellungen) |
Katastralgemeinde | Zistersdorf -- GEM Zistersdorf |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 4262/1 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Hauptstraße 17 |
Längengrad | 16.76125 |
Breitengrad | 48.545781 |
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Höhe (m) | 3.5 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 0.9 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 0.9 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Im Ortszentrum steht an der Hauptstraße Nr. 17 diese etwa 3,5 m hohe barocke Statue des Hl. Johannes Nepomuk aus Sandstein. Sie ruht auf einem rechteckigen Grundfundament auf dem sich ein mehrfach nach obenhin gestufter Sockel befindet. Am Sockel ein quaderförmiges Postament das unterhalb leicht geschwungen ist. An drei Seiten sind viereckige seichte Kartuschen die ober- und unterhalb Schulterbögen haben. Darin ein ovales Medaillon mit einer Stiftergravur mit folgenden Text: "EX VOTO MATHIAS OCH, DAVIT KRIEHVBER, CHRISTIAN KVRSCH. 1729". Umgeben ist die Kartusche von einem Relief mit Rankendekor. Die beiden Schalseiten haben ebenfalls Kartuschen nur mit Rankendekor. Oberhalb am Postament noch ein ein umlaufender Sims. Am Postament eine vorkragende Deckplatte die unterhalb getreppt ist. Auf der Deckplatte ein Figurensockel auf dem sich die Figur des Hl. Nepomuk befindet. Die gut gearbeitete Sandsteinfigur ist mit all seinen christlichen Attributen ausgestattet: Er trägt einen vorne geknöpften bodenlange Talar mit einem reich verzierten Chorhemd darüber. Um seine Schulter trägt es eine Mozetta, ein kurzes Hermelin-Cape das seinen hohen Stand als Generalvikar von Prag dokumentiert. Am Haupt ein Birett, eine schirmlose Kappe des Klerus. In seinen beiden Händen hält er ein großes Kruzifix das er andächtig betrachtet. An seinem Hinterhaupt ein goldener Sternenkranz mit fünf Sternen der das lateinische Wort TACUI - ich schwieg - symbolisiert. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 18. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Diese Statue wurde im Jahre 1729 (laut Franz Binder in der Chronik von Zistersdorf 1946) vom bürgerlichen Seifensieder David Kriehuber und seinem Schwiegervater Christian Hirsch, Lederermeister aus Ernstbrunn, errichtet. Sie stand bis 1808 am Eingang der an diesem Platz stehenden Nikolauskapelle (1284 von Ritter Otto von Zistersdorf gestiftet, am 15. 8. 1808 abgebrannt) Da sie nach dem Abbruch der Brandruine dem Verkehr im Weg stand wurde sie 1818 vor das am selben Platz befindliche Haus des Weinhändlers Krammer versetzt. Laut Dr. Hans Schad'n war die Statue im 19 Jhdt. auch mit einem steinernen Geländer umgeben. Um das Jahr 1880 wurde der Sockel verkleidet und eine bis dahin im Boden der Nikolauskapelle befindliche Grabplatte wurde am Sockel montiert. In den 80er-Jahren des 20 Jhdt. wurde der ursprüngliche Sockel wieder freigelegt, die Grabplatte wanderte ins Stadtmuseum. Zuletzt wurde diese Statue im Jahr 2017 mit finanzieller Unterstützung des Zistersdorfer Rechtsanwaltes Dr. Leopold Boyer restauriert. Von einer Restaurierung im Jahr 1819 befindet sich an der linken Seite der Statue eine Inschrift, der Name des Restaurators ist unlesbar. Die Inschrift EXVOTO bedeutet: Wegen eines Gelübdes. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Heutiger Standort | |
17.04.2023 | |
Mandl Rupert |
Heutiger Standort 2 | |
17.04.2023 | |
Mandl Rupert |
Heutiger Standort 3 | |
17.04.2023 | |
Mandl Rupert |
Inschrift vorne | |
17.04.2023 | |
Mandl Rupert |
Seitliche Ornamentik | |
17.04.2023 | |
Mandl Rupert |
Standort 1920 | |
1920 | |
Hans P. Schad'n |
Grabplatte im Stadtmuseum | |
17.04.2023 | |
Mandl Rupert |
Zustand 2007 | |
2007 | |
Lederbauer Georg |
Inschrift Restaurierung 1 | |
18.04.2023 | |
Mandl Rupert |
Inschrift Restaurierung 2 | |
18.04.2023 | |
Mandl Rupert |
Johannes Nepomuk, Hauptstraße Zistersdorf | |
11. 6. 2024 | |
Karina Goldmann |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Wikipedia Liste der denkmalgeschützten Objekte in Zistersdorf; Alte Steinsäulen und Wegkreuz aus Zistersdorf und Umgebung, Hans P. Schad'n, 1924; Chronik von Zistersdorf, Franz Binder, 1946; Alexander Szep |
Datum der Erfassung | 2023-04-17 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2024-07-10 |
letzter Bearbeiter | Karina Goldmann |