Bach-Kapelle

Religiöse KleindenkmälerKapellen und GrottenKapellen

Gemeinde: Straning-Grafenberg

Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Dem Ehepaar Franz und Theresia Bach, Grafenberg 56, wurde 1906 die Tochter Maria geboren. Sie gelobten, eine Kapelle zu errichten, wenn ihnen Gott noch einen Sohn schenkte. 1908 kam tatsächlich Sohn Franzi zur Welt. Aber erst als 1917 Vater und Sohn starben, erinnerte sich die Witwe und Mutter an das Versprechen. Sie ließ 1918 in ihrem und im Names ihres verstorbenen Gatten auf ihrer Ackerparzelle die Betkapelle errichten. Festgehalten wurde diese Stiftung im Revers (schriftliche Verpflichtung) des Stiftungsbriefes Nr. 98 der Pfarre Grafenberg. Der Name lautete: 'Theresia Bachsche Kapellenstiftung' aus dem Jahr 1918.

Beschreibung:

Die Kapelle steht am Güterweg, der vom Ortsende in nördlicher Richtung zu den Kogelsteinen führt. Sie weist nach Süden. Der grob verputzte Ziegelbau, dessen hintere Kanten abgerundet sind und schräg nach rückwärts laufen, hat einen rundumlaufenden, leicht vortretenden Sockel. Vorne befindet sich der Rundbogeneingang mit einer schmiedeeisernen Tür. An den Seitenmauern sind vertiefte, gerahmte Füllungen. Über dem Eingang ist eine Inschrift zu lesen: 'Erbauet durch Franz und Th. Bach 1918'. Auf der Mauer ist ein gekehltes Kranzgesims. Im Giebelfeld ist ein erhabenes Dreieck (Auge Gottes).

Details

Gemeindename Straning-Grafenberg
Gemeindekennzahl 31130
Ortsübliche Bezeichnung Bach-Kapelle
Objektkategorie 1512 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | Kapellen)

Katastralgemeinde Grafenberg -- GEM Straning-Grafenberg
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 2249/2
Ortschafts- bzw. Ortsteil
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Ried Wochen
Längengrad 15.85034
Breitengrad 48.63787

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 3.8
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 2.55
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 3.1
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung sanierungsbedürftig
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Die Kapelle steht am Güterweg, der vom Ortsende in nördlicher Richtung zu den Kogelsteinen führt. Sie weist nach Süden. Der grob verputzte Ziegelbau, dessen hintere Kanten abgerundet sind und schräg nach rückwärts laufen, hat einen rundumlaufenden, leicht vortretenden Sockel. Vorne befindet sich der Rundbogeneingang mit einer schmiedeeisernen Tür. An den Seitenmauern sind vertiefte, gerahmte Füllungen. Über dem Eingang ist eine Inschrift zu lesen: 'Erbauet durch Franz und Th. Bach 1918'. Auf der Mauer ist ein gekehltes Kranzgesims. Im Giebelfeld ist ein erhabenes Dreieck (Auge Gottes).
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Im Inneren ist der Fussboden mit Kacheln ausgelegt. Über dem gemauerten Altar befindet sich eine Rundbogennische mit einem Marienbild und einem Spruchband. Auf diesem steht: 'O Maria, bitt für uns'. Ein Gewölbe mit goldenen Sternen bildet die Decke der Kapelle.

Zeitkategorie 20. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Dem Ehepaar Franz und Theresia Bach, Grafenberg 56, wurde 1906 die Tochter Maria geboren. Sie gelobten, eine Kapelle zu errichten, wenn ihnen Gott noch einen Sohn schenkte. 1908 kam tatsächlich Sohn Franzi zur Welt. Aber erst als 1917 Vater und Sohn starben, erinnerte sich die Witwe und Mutter an das Versprechen. Sie ließ 1918 in ihrem und im Names ihres verstorbenen Gatten auf ihrer Ackerparzelle die Betkapelle errichten. Festgehalten wurde diese Stiftung im Revers (schriftliche Verpflichtung) des Stiftungsbriefes Nr. 98 der Pfarre Grafenberg. Der Name lautete: 'Theresia Bachsche Kapellenstiftung' aus dem Jahr 1918.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Geschichte der Bach-Kapelle: Dem Ehepaar Franz und Theresia Bach, Grafenberg 56, wurde 1906 die Tochter Maria geboren. Die beiden gelobten, eine Kapelle zu errichten, wenn ihnen Gott noch einen Sohn schenkte. 1908 kam tatsächlich Sohn Franzi zur Welt. Aber erst als 1917 Vater und Sohn starben, erinnerte sich die Witwe und Mutter an das Versprechen. Sie ließ in ihrem und im Namen ihres verstorbenen Gatten 1918 auf ihrer Ackerparzelle die Betkapelle errichten. Festgehalten wurde diese Stiftung im Revers (schriftliche Vereinbarung) des Stiftungsbriefes Nr. 98 der Pfarre Grafenberg. Der Name der Stiftung lautete: 'Theresia Bachsche Kapellenstiftung' aus dem Jahr 1918. Im Revers steht geschrieben: 'Kraft dessen ich Endgefertigte Theresia Bach, Wirtschaftsbesitzerin in Grafenberg Nr. 56, mich verpflichte, die Betkapelle, welche ich aus besonderem Anliegen zur Erlangung göttlichen Schutzes auf meiner mir eigentümlichen Ackerparzelle, Grundbuch Grafenberg Ried 'Wochen Steinbruch' Einlage 1029 Parzelle 2245 auf meine eigenen Kosten neu habe errichten lassen, stets in gutem Bauzustande, Reparatur und angemessener kirchlicher Ausschmückung zu erhalten. Damit aber die Erhaltung dieser Betkapelle zur Erbauung der vorübergehenden Christgläubigen auch in Zukunft gesichert sei und die kirchliche Weihe vorgenommen werden könne, bestimme ich, dass die Verpflichtung von allen künftigen Besitzern obiger Ackerparzellen nach dem Verhältnisse ihrer Größe zu übernehmen sei. Zu diesem Zwecke erkläre ich, dass ich diesen Revers auf meine Kosten unverzüglich auf meinen mir eigentümlichen Ackerparzellen 2244, 2245, 2246, 2243 Einlage 1029 Grundbuch Grafenberg Ried 'Wochen Steinbruch' mit dem Beisatze grundbücherlich niederschreiben lasse, dass - wenn die künftigen Besitzer dieser Parzellen ungeachtet dreimaliger Mahnung von Seite des hochwürdigen Herrn Ortsseelsorgers dieser übernommenen Pflicht nicht nachkommen sollten, die Herstellung, Reparatur und angemessene kirchliche Ausschmückung dieser Betkapelle auf Kosten der jeweiligen Besitzer dieser Ackerparzellen durch den Ortsseelsorger zu veranlassen ist. Eine einfache Abschrift dieses Reverses ist in der Kirchenlade aufzuheben. Urkund dessen meine und der Herrn Zeugen eigenhändige Fertigung. Grafenberg, am 24. September 1918'. Unterschrieben haben diesen Revers die Stifterin Theresia Bach und die Zeugen Josef Hofbauer und Ignaz Weidinger.



Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen 1. Burger Elfriede und Friedrich: Religiöse Kleindenkmäler sowie die Heiligen in Legende und Historie, 3473 Zemling, 1992 2. Pfarrchronik Grafenberg 3. Mündliche Überlieferung (Verwandte, Dorfbewohner)

Elisabeth Prokop
Datum der Erfassung 2001-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2001-01-01
letzter Bearbeiter Elisabeth Prokop

Standort

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Vollständig erfasst

Das Gütesiegel des BHW kennzeichnet dieses Objekt als vollständig und fachlich korrekt erfasst und vom BHW Fachbereich Klein-und Flurdenkmäler geprüft.