Steinernes Mandl am Kirchturm

Statuen und Bilderapotropäische abwehrende Zeichen Neidköpfe usw.

Gemeinde: Zellerndorf

Zeitkategorie: 13. Jahrhundert

Chronik:

Der mächtige Westturm der Pfarrkirche ist ein Bau des 14. Jh. (1330/60), wahrscheinlich über einem älteren Kern. Er ist aus Quader- und Bruchstein-Mauerwerk errichtet. Für eine Datierung in das 14.Jh. sprechen auch die Maßwerkfenster des Schallgeschoßes.

1956 wurde der Kirchturm restauriert.
1981 wurde der Kirchturm renoviert und neu gedeckt.
1999 wurde der Kirchturm saniert und stabilisiert.
(mündl.: Franz MANTLER, Pfarrer von ZELLERNDORF 1970-2015)

Beschreibung:

Denkmalschutz: BDA
Katholische Pfarrkirche hll. Philipp und Jakob
BDA: 5627
Objekt-ID: 1498
_______________________

An der Nordwest-Ecke des Turmes befindet sich eine kleine Relief-Figur, das sogenannte „Steinerne Mandl“. Eine stilisierte Menschenfigur mit ausgebreiteten Armen (David mit der Schleuder? - MANTLER F.) gerahmt von einer Nische, wurde aus einem Steinquader herausgearbeitet. Es dürfte wohl von einem romanischen Vorgängerbau stammen.1

Details

Gemeindename Zellerndorf
Gemeindekennzahl 31052
Ortsübliche Bezeichnung Steinernes Mandl am Kirchturm
Objektkategorie 3104 ( Statuen und Bilder | | apotropäische (abwehrende) Zeichen (Neidköpfe usw.))

Katastralgemeinde Zellerndorf -- GEM Zellerndorf
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 3369
Ortschafts- bzw. Ortsteil Pfarrkirche
Straße und Hausnummer bzw. Flurname
Längengrad 15.9558
Breitengrad 48.7006

denkmalgeschützt geschuetzt

Höhe (m) 0.55
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 0.4
gemessen od. geschätzt geschätzt
Tiefe (m)
gemessen od. geschätzt --

Zustandsklassifizierung sehr gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Denkmalschutz: BDA
Katholische Pfarrkirche hll. Philipp und Jakob
BDA: 5627
Objekt-ID: 1498
_______________________

An der Nordwest-Ecke des Turmes befindet sich eine kleine Relief-Figur, das sogenannte „Steinerne Mandl“. Eine stilisierte Menschenfigur mit ausgebreiteten Armen (David mit der Schleuder? - MANTLER F.) gerahmt von einer Nische, wurde aus einem Steinquader herausgearbeitet. Es dürfte wohl von einem romanischen Vorgängerbau stammen.1
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Ähnliche Relief-Darstellungen findet man u.a. in Pulkau (hl. Michael), Kühnring, Mühlbach am Manhartsberg.
Darstellungen dieser Art werden zur apotropäischen Bauplastik gezählt. Sie finden sich in Europa verstärkt an romanischen Kirchen. „Dombauhütten-Geheimnisse“ nennt man das dann, wenn man solche auf den ersten Blick unerklärlichen Baumaßnahmen oder Symbole in alten Kirchen findet.

Zeitkategorie 13. Jahrhundert
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Der mächtige Westturm der Pfarrkirche ist ein Bau des 14. Jh. (1330/60), wahrscheinlich über einem älteren Kern. Er ist aus Quader- und Bruchstein-Mauerwerk errichtet. Für eine Datierung in das 14.Jh. sprechen auch die Maßwerkfenster des Schallgeschoßes.

1956 wurde der Kirchturm restauriert.
1981 wurde der Kirchturm renoviert und neu gedeckt.
1999 wurde der Kirchturm saniert und stabilisiert.
(mündl.: Franz MANTLER, Pfarrer von ZELLERNDORF 1970-2015)
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Aus dem Gedenkbuch der Pfarre Zellerndorf Band I, S. 210/11

Der Sturz vom Kirchturm 1690

Sehr oft werden Messen mit der Bitte gezahlet, dass sie auf dem Seitenaltare gelesen werden, auf welchem das Bild des hl. Schutzengels und darunter die Statue Mariazell sich befindet, auch werden auf diesem Altar oft Kerzen geopfert. Ich glaube, die Ursache der Vorliebe zu diesem Altare in dem alten Grundbuche von dem Jahre 1761 gefunden zu haben. Nach den Grundholden in Kallendorf hat P. Berthold Moshammer, damals Kooperator in Zellerndorf, in das Grundbuch die Bemerkung geschrieben:

„Nach einer mündlichen Überlieferung ist beyläufig im Jahre 1690 ein Knabe, Franz Weixel, einem Viertellehner allhier angehörend, von dem Kirchturm gestürzt, ein mann hob ihn auf, trug ihn in die Kirche, wo er ihn mit Vertrauen auf die Fürbitte Mariä, vor diesen Altar hinlegt, wahrscheinlich verrichtete das anwesende Volk die hier übliche Fürbitte, und der Knabe ist mit gesunden Gliedern nach Hause gegangen.
Zur Erinnerung an diese Begebenheit scheint auch auf der Seite gegen Nalb der Stein in der Mauer des Turmes zu sein, welcher ein schwebendes Kind vorstellt.
Dies sey zum Andenken an die wunderbare Gebetserhörung durch die Fürbitte Mariä.“

ZELLERNDORF Kirchturm - Steinernes Mandl 1
2020
Mag. Josef Schönhofer

ZELLERNDORF Kirchturm - Steinernes Mandl 2
2024-06-16
Mag. Josef Schönhofer

ZELLERNDORF Pfarrkirche: Baualterplan 3
2001
aus: AICHINGER-ROSENBERGER/WOLDRON (2001)

ZELLERNDORF ehemaliges Seitenaltarbild
2023-12-23
Mag. Josef Schönhofer

ZELLERNDORF Kirchturm Renovierung 5as
1956
OSR Josef Schönhofer

ZELLERNDORF Kirchturm Renovierung 5bs
1956
OSR Josef Schönhofer

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Quellen:

KOLLER L., Heimatbuch des Bezirkes Hollabrunn Teil I -
Selbstverlag des Bezirksschulrates S.65,66 (1951)
AICHINGER-ROSENBERGER/WOLDRON: Romanische Baureste
in: Kirchliche Kunst in Zellerndorf: Baugeschichte der Pfarrkirche in chronologischer Abfolge (Verlag: Pfarre Zellerndorf, 2001 S.2)

3 MANTLER Franz, Pfarrer von Zellerndorf von 1970-2015 (mündlich 2022)

Josef Schoenhofer
Datum der Erfassung 2024-06-17
Datum der letzten Bearbeitung 2024-11-14
letzter Bearbeiter Josef Schoenhofer

Standort

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