Gedenkkreuz Ehemaliger Friedhof Stetteldorf
Gemeinde: Stetteldorf am Wagram
Zeitkategorie: --
Chronik:
Wahrscheinlich wegen der mehrfachen Überschwemmungen der Donau siedelten sich die damals ebenfalls unterhalb des Gebirges wohnenden Einwohner des Ortes später auf der Höhe des Wagrams an. Zu Eggendorf heißt es in der Topographie von NÖ Bd.2 von M. A. Becker auf S. 502:„Eggendorf am Wagram liegt teils am Saume des genannten Thalrandes zwischen Gaisruck und Starnwörth, theils unter demselben in der Thalfläche an der linken Seite des Schmidabaches.“Und da weiters der Name Starnwörth aus Stornwerd (Baumstrunk-Insel) hervorgegangen ist, besteht wohl jeder Grund zur Annahme, dass sich unsere obgenannten Pfarrdörfer einstmals zum größten Teil am Fuße des Wagrams, also in der Tullnerfeldebene, lagen. Bereits um 1300 befanden sich an dieser Stelle die 1. Stetteldorfer Pfarrkirche 'St. Nikolaus' und der dazugehörige Friedhof. Die Kirche wurde 1768 verkleinert und 1787 abgerissen. Schon 1760 aber wurde der Friedhof im Ortsgebiet gesegnet.
Beschreibung:
Gemäß der Verordnung Kaiser Josefs II, wonach in Pfarrdörfern keine Nebenkirchen bestehen durften, wurde die Nikolauskirche 1787 abgerissen. Das Presbyterium blieb erhalten und wurde fortan als Totenkapelle verwendet. 1794 wurde der Platz planiert. Heute erinnert nur noch ein gusseisernes Kreuz mit der Aufschrift „Ehemaliger Stetteldorfer Friedhof“ an das Gotteshaus und den Friedhof bei St. Nikolaus. Die Stelle, wo dieses Gotteshaus fast 5 Jhte lang stand, wurde durch Zufall zu Allerseelen, dem 2. November 1983, entdeckt. Der Besitzer des Ackers nördlich des Grundstückes, wo ein Kreuz die Lage des einstigen Friedhofes anzeigt, Adolf Passecker, Stetteldorf Nr. 37, pflügte am 30.10. seine Parzelle besonders tiefgründig. Dabei förderte die Pflugschar mit der frischen Ackererde hellen Sand, Schotter und Steinstücke an die Oberfläche. Franz Ailer sen. fiel dieser helle Platz am Acker auf
Details
Gemeindename | Stetteldorf am Wagram |
Gemeindekennzahl | 31228 |
Ortsübliche Bezeichnung | Gedenkkreuz Ehemaliger Friedhof Stetteldorf |
Objektkategorie | 1594 ( Religiöse Kleindenkmäler | Totengedenkmale und Kriegerdenkmäler | Friedhofskreuze) |
Katastralgemeinde | Stetteldorf am Wagram -- GEM Stetteldorf am Wagram |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 2681 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Stetteldorf am Wagram |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Ehemaliger Stetteldorfer Friedhof |
Längengrad | 16.01411 |
Breitengrad | 48.39468 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 1.75 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 0.61 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 0.19 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Gemäß der Verordnung Kaiser Josefs II, wonach in Pfarrdörfern keine Nebenkirchen bestehen durften, wurde die Nikolauskirche 1787 abgerissen. Das Presbyterium blieb erhalten und wurde fortan als Totenkapelle verwendet. 1794 wurde der Platz planiert. Heute erinnert nur noch ein gusseisernes Kreuz mit der Aufschrift „Ehemaliger Stetteldorfer Friedhof“ an das Gotteshaus und den Friedhof bei St. Nikolaus. Die Stelle, wo dieses Gotteshaus fast 5 Jhte lang stand, wurde durch Zufall zu Allerseelen, dem 2. November 1983, entdeckt. Der Besitzer des Ackers nördlich des Grundstückes, wo ein Kreuz die Lage des einstigen Friedhofes anzeigt, Adolf Passecker, Stetteldorf Nr. 37, pflügte am 30.10. seine Parzelle besonders tiefgründig. Dabei förderte die Pflugschar mit der frischen Ackererde hellen Sand, Schotter und Steinstücke an die Oberfläche. Franz Ailer sen. fiel dieser helle Platz am Acker auf |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | Bei einer gemeinsamen Besichtigung kam man zur begründeten Annahme, dass dies die Stelle sein muss, wo sich einstmals unsere Pfarrkirche erhoben hatte. Aus dem hellen Fleck war ersichtlich, dass das Gotteshaus 12 m lang und 8 m breit gewesen war. Die Nikolauskirche stand also 10 m nördlich des vorhandenen Friedhofskreuzes. Ungewiss scheint dagegen noch die Lage der dazugehörenden Häuser zu sein. Zur richtungsweisenden Klärung dieser Frage sei aus zwei Büchern des vergangenen Jahrhunderts zitiert: Was Stetteldorf betrifft, schrieb Schweickhardt von Sickingen, VUMB.,Bd. VI auf Seite 239: „Schon in den frühesten Zeiten bestand in der hiesigen Gegend, und zwar unterhalb des Wagram Gebirges, auf welchem der heutige Markt Stetteldorf liegt, eine kleine Capelle nebst einem Leichenhofe, welcher letztere vor noch nicht hundert Jahren erst oberhalb des Ortes verlegt ward. |
Zeitkategorie | -- |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Wahrscheinlich wegen der mehrfachen Überschwemmungen der Donau siedelten sich die damals ebenfalls unterhalb des Gebirges wohnenden Einwohner des Ortes später auf der Höhe des Wagrams an. Zu Eggendorf heißt es in der Topographie von NÖ Bd.2 von M. A. Becker auf S. 502:„Eggendorf am Wagram liegt teils am Saume des genannten Thalrandes zwischen Gaisruck und Starnwörth, theils unter demselben in der Thalfläche an der linken Seite des Schmidabaches.“Und da weiters der Name Starnwörth aus Stornwerd (Baumstrunk-Insel) hervorgegangen ist, besteht wohl jeder Grund zur Annahme, dass sich unsere obgenannten Pfarrdörfer einstmals zum größten Teil am Fuße des Wagrams, also in der Tullnerfeldebene, lagen. Bereits um 1300 befanden sich an dieser Stelle die 1. Stetteldorfer Pfarrkirche 'St. Nikolaus' und der dazugehörige Friedhof. Die Kirche wurde 1768 verkleinert und 1787 abgerissen. Schon 1760 aber wurde der Friedhof im Ortsgebiet gesegnet. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | [1] Archiv (Ordner Marterl, Wegkreuze und Denkmäler) der Marktgemeinde Stetteldorf am Wagram [2] Heimatbuch der Marktgemeinde Stetteldorf am Wagram |
Datum der Erfassung | 2019-10-08 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2019-10-08 |
letzter Bearbeiter | Andreas Hengl |