Pranger
RechtsdenkmälerStrafrechtsdenkmälerPranger und Marktsäulen
Gemeinde: Seefeld-Kadolz
Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Gemeindechronik 1607/1874
Beschreibung:
MARKT GERECHTIGKEIT DER GEMEINDE SEEFELD 1874
Details
Gemeindename | Seefeld-Kadolz |
Gemeindekennzahl | 31042 |
Ortsübliche Bezeichnung | Pranger |
Objektkategorie | 1331 ( Rechtsdenkmäler | Strafrechtsdenkmäler | Pranger und Marktsäulen) |
Katastralgemeinde | Seefeld -- GEM Seefeld-Kadolz |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 1298/1 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Seefeld |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | |
Längengrad | 16.17489 |
Breitengrad | 48.7173 |
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Höhe (m) | 5 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 0.7 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 0.7 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | MARKT GERECHTIGKEIT DER GEMEINDE SEEFELD 1874 |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | Klobiges zweistufiges quadratisches Postament, darauf ein Quader mit Ritzverzierung. Es folgt ein achtseitiger Schaft,der sich nach oben zu verjüngt. Den Abschluß bildet ein schön profiliertes oberes Gesims, ein achtseitiger Pyramidenstumpf mit einem Pinienzapfen. |
Zeitkategorie | 17. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Gemeindechronik 1607/1874 |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Geschichte: Die Pranger sind ein Zeichen der Gerichtsbarkeit, die den Städten und Märkten übertragen war oder welche die Grundherrschaft in einem Orte ausübte. Sie waren aber auch das Zeichen der Marktfreiheit und der Marktgerichtsbarkeit, darum wurde an Markttagen auch ein Schwert an den Pranger befestigt. Unser Pranger stammt aus dem 17. Jahrhundert. Nach dem Tod des letzten Kuenringers Hans Lasla 1594, entstand ein Rechtsstreit zwischen Hans Wilhelm von Schönkirchen, der das Gut von der Witwe erworben hatte und den Markgraf von Brandenburg, der das Lehen als sein Eigentum einklagte. Aus dem umfangreichen Briefwechsel darüber geht unter anderem hervor:'Die Brandenburgischen Lehenabgesandten ließen am 4. 9. 1607 auf den bestehenden Pranger eine hölzerne Hand mit einem Schwert (schwarz und weiß gemalt) aufstecken und ausrufen,den Markt würden nun die Brandenburger und nicht Hans Wilhelm von Schönkirchen abhalten.“ Weiters steht in der Chronik der Familie Albrecht im Jahre 1874:„Wurde diese Marktseile gesetzt, die was von Steinmetz nur samt Aufstellung 70 fl. kostete.“ Gemeint ist die Renovierung unter dem Gemeindevorstand Franz Lang, welcher in der unteren Ecke der beschrifteten Sockelseite als F. Lang, Bügst. (Abkürzung für Bürgermeister)eingraviert ist. Welchen Wert entsprachen die 70 Gulden? Ein Vergleich dazu -der Wein war 1874 an Qualität gut aber gering an Menge und kostete pro Eimer 10 - 11 Gulden. Die Renovierung kostete demnach 7 Eimer Wein. 1988 wurde der Pranger von der Gemeinde mit einem Kostenaufwand von S 50.000.-- renoviert und die im Jahre 1970 angebrachte Waage durch die nachweislich bestandene Schwerthand ersetzt. |