Martersäule
Gemeinde: Wilfersdorf
Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Das Kreuz ist, am früheren Standort, bereits in der Karte "Josephinische Landesaufnahmen (1773-1781) eingezeichnet.
Die Ursache der Errichtung ist nicht überliefert.
Aus der Pfarrchronik Prinzendorf:
1805: Beim ersten Durchmarsch der Franzosen, am 15. November 1805, wurde Ebersdorf wohl durch die Einquartierung und Vorspannleistung stark mitgenommen.
1809: Bei der zweiten Invasion (1809) wurde Ebersdorf einer dreitätigen Plünderung unterzogen, wobei der Ort 13.468 Gulden an Plünderungsschaden, 1494 Gulden an Requisitionen und 47.932 Gulden an Lieferungen, somit einen Gesamtschaden von 62.894 Gulden erlitt.
Während der dreitätigen Plünderung ergaben sich sonst keine weiteren Vorfälle. Ein deutscher Bauer, welcher den Franzosen als Wegweiser diente und sich bei den Plünderungen eifrigst beteiligte, wurde, da er sich etwas verspätete, bei der Ebersdorfer Marterlsäule (an der Straße nach Rannersdorf) eingeholt, von den erzürnten Bauern erschlagen, und dortselbst auch begraben.
Weiters dass ein Franzose von dem "Invaliden Pausch", nachdem er in der Trunkenheit dessen Weib geschändet haben soll, mit Beihilfe eines Mannes erstochen und erschlagen wurde, dieser liegt im Halterkeller zu Rannersdorf begraben.
Die Martersäule ist traditioneller Ausgangspunkt für Ratschen zu Ostern.
Betreut wird der Bildstock von Frau Rosalia Huber.
Beschreibung:
Die Martersäule steht auf einem Betonsockel, umrandet von einem Beet.
Auf halber Höhe ist eine kleine Nische mit der Inschrift: "Das Kreuz das an dem Wege steht soll jedem der vorüber geht das große Wort der Liebe sagen: du sollst das Kreuz geduldig tragen
Müder Wanderer!
Gedenke der armen Seelen mit einem Vater unser und Ave Maria"
Im oberen Drittel ist eine weitere Nische mit einem Marienbildnis (Maria mit Jesuskind).
Den Abschluss bildet ein Satteldach mit Ziegeln, auf dem ein gusseisernes Kreuz mit zwei Querstreben montiert ist.
Details
Gemeindename | Wilfersdorf |
Gemeindekennzahl | 31654 |
Ortsübliche Bezeichnung | Martersäule |
Objektkategorie | 1531 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Pfeiler- und Säulenbildstöcke) |
Katastralgemeinde | Ebersdorf an der Zaya -- GEM Wilfersdorf |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 1607 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Ebersdorf |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Erdölstraße 87 |
Längengrad | 16.7000988 |
Breitengrad | 48.6040261 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 3.64 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 2 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 1.2 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | sanierungsbedürftig |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Mauerwerk und Verputz sollte saniert werden |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Die Martersäule steht auf einem Betonsockel, umrandet von einem Beet. Auf halber Höhe ist eine kleine Nische mit der Inschrift: "Das Kreuz das an dem Wege steht soll jedem der vorüber geht das große Wort der Liebe sagen: du sollst das Kreuz geduldig tragen Müder Wanderer! Gedenke der armen Seelen mit einem Vater unser und Ave Maria" Im oberen Drittel ist eine weitere Nische mit einem Marienbildnis (Maria mit Jesuskind). Den Abschluss bildet ein Satteldach mit Ziegeln, auf dem ein gusseisernes Kreuz mit zwei Querstreben montiert ist. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 19. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Das Kreuz ist, am früheren Standort, bereits in der Karte "Josephinische Landesaufnahmen (1773-1781) eingezeichnet. Die Ursache der Errichtung ist nicht überliefert. Aus der Pfarrchronik Prinzendorf: 1805: Beim ersten Durchmarsch der Franzosen, am 15. November 1805, wurde Ebersdorf wohl durch die Einquartierung und Vorspannleistung stark mitgenommen. 1809: Bei der zweiten Invasion (1809) wurde Ebersdorf einer dreitätigen Plünderung unterzogen, wobei der Ort 13.468 Gulden an Plünderungsschaden, 1494 Gulden an Requisitionen und 47.932 Gulden an Lieferungen, somit einen Gesamtschaden von 62.894 Gulden erlitt. Während der dreitätigen Plünderung ergaben sich sonst keine weiteren Vorfälle. Ein deutscher Bauer, welcher den Franzosen als Wegweiser diente und sich bei den Plünderungen eifrigst beteiligte, wurde, da er sich etwas verspätete, bei der Ebersdorfer Marterlsäule (an der Straße nach Rannersdorf) eingeholt, von den erzürnten Bauern erschlagen, und dortselbst auch begraben. Weiters dass ein Franzose von dem "Invaliden Pausch", nachdem er in der Trunkenheit dessen Weib geschändet haben soll, mit Beihilfe eines Mannes erstochen und erschlagen wurde, dieser liegt im Halterkeller zu Rannersdorf begraben. Die Martersäule ist traditioneller Ausgangspunkt für Ratschen zu Ostern. Betreut wird der Bildstock von Frau Rosalia Huber. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Pfarrchronik Prinzendorf Karte "Josephinische Landesaufnahme" Josef Tatzber, Erdölstraße Ebersdorf Hans Huysza, Brünnerstraße Wilfersdorf |
Datum der Erfassung | 2023-08-11 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2024-05-16 |
letzter Bearbeiter | Marktgemeinde Wilfersdorf |