Nepomuk-Statue
Gemeinde: Mistelbach
Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Am 14. Juli 1731 verpflichteten sich Richter und Rat, eine steinerne Statue des hl. Nepomuk an einem guten Platz aufzustellen, „jederzeit zu unterhalten, mit der Zeit zu reparieren und in ewigen Zeiten niemals zugrunde gehen zu lassen.“ Sie wurde neben dem Rösslwirtshaus aufgestellt und 1872 auf den Platz vor dem Kolleg übertragen. 1925 und 1954 restauriert, wurde sie auf den jetzigen Standort versetzt. 1976 übernahm OSR Karl Rosenmayer die Restaurierungsarbeiten.
Beschreibung:
In der Neustiftgasse, an der ehemaligen Mistelbrücke – der Bach wurde 1979-82 eingedeckt, – steht die barocke Statue des hl. Johannes Nepomuk aus Sandstein. Sie ist nach Westen ausgerichtet, der Mistel zugewandt, die früher enorme Hochwasser führte, sodass der Hauptplatz 1 m unter Wasser stand und die fehlende Einfriedung des Mistelufers mehrere Unglücksfälle zur Folge hatte. Von keinem Heiligen gibt es so viele Statuen wie von dem Brückenheiligen, von dem das Volk sagt: „An allen Wegen, Stegen und Brucken stehen hölzerne und steinerne Nepomuken.“ Die Statue steht auf einem massiven rechteckigen Postament mit Fußblock und Sockel, sowie vorkragendem Abschluss. Der Heilige, in Priesterkleidung dargestellt, wendet seinen Kopf nach rechts, dem Kreuz zu, das er in der rechten Hand hält. Seine linke Hand umfasst das Birett. Der Kopf ist mit 3 mal 7 Strahlen umgeben.
Details
Gemeindename | Mistelbach |
Gemeindekennzahl | 31633 |
Ortsübliche Bezeichnung | Nepomuk-Statue |
Objektkategorie | 1713 ( Freiplastiken | religiöse Freiplastiken | Johannes Nepomukdarstellungen) |
Katastralgemeinde | Mistelbach -- GEM Mistelbach |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | EZ 4456, Gst. 5664/5 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Mistelbach Nord |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Neustiftgasse |
Längengrad | 16.57264 |
Breitengrad | 48.57264 |
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Höhe (m) | 3 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 0.75 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 0.75 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Der Zustand ist gut, doch durch Witterungseinflüsse ist ein starker Flechtenbewuchs vorhanden. Der Daumen der rechten Hand ist abgebrochen und liegt am Sockel. |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | In der Neustiftgasse, an der ehemaligen Mistelbrücke – der Bach wurde 1979-82 eingedeckt, – steht die barocke Statue des hl. Johannes Nepomuk aus Sandstein. Sie ist nach Westen ausgerichtet, der Mistel zugewandt, die früher enorme Hochwasser führte, sodass der Hauptplatz 1 m unter Wasser stand und die fehlende Einfriedung des Mistelufers mehrere Unglücksfälle zur Folge hatte. Von keinem Heiligen gibt es so viele Statuen wie von dem Brückenheiligen, von dem das Volk sagt: „An allen Wegen, Stegen und Brucken stehen hölzerne und steinerne Nepomuken.“ Die Statue steht auf einem massiven rechteckigen Postament mit Fußblock und Sockel, sowie vorkragendem Abschluss. Der Heilige, in Priesterkleidung dargestellt, wendet seinen Kopf nach rechts, dem Kreuz zu, das er in der rechten Hand hält. Seine linke Hand umfasst das Birett. Der Kopf ist mit 3 mal 7 Strahlen umgeben. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | Der Faltenwurf des Rochetts zeigt den typischen barocken Schwung, der Licht und Schatten hervorhebt. Das Postament ist geschmückt mit zarten, teilweise verwitterten Reliefs, die Szenen aus dem Leben des Heiligen zeigen: an der Vorderseite der Sturz von der Brücke in die Moldau, nördlich die Beichte der Königin, südlich der Priester vor der Gnadenbilderscheinung und östlich, in wappenartiger Umrahmung, die Inschrift: Errichtet 1731. |
Zeitkategorie | 17. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Am 14. Juli 1731 verpflichteten sich Richter und Rat, eine steinerne Statue des hl. Nepomuk an einem guten Platz aufzustellen, „jederzeit zu unterhalten, mit der Zeit zu reparieren und in ewigen Zeiten niemals zugrunde gehen zu lassen.“ Sie wurde neben dem Rösslwirtshaus aufgestellt und 1872 auf den Platz vor dem Kolleg übertragen. 1925 und 1954 restauriert, wurde sie auf den jetzigen Standort versetzt. 1976 übernahm OSR Karl Rosenmayer die Restaurierungsarbeiten. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Johannes Nepomuk, Beichtvater am Königshof in Prag, wahrte das Beichtgeheimnis und wurde deshalb in die Moldau gestürzt. Pilgerfahrten setzten ein, er wurde 1721 selig- und 1729 heilig gesprochen. Farbenprächtige Prozessionen und Wallfahrer in bunten Volkstrachten erschienen aus allen Teilen Böhmens zu Ehren ihres Schutzheiligen. So viel Ehre wurde keinem anderen Heiligen zuteil. Mit diesem Fest verband man den Sieg der Gegenreformation und über die 250 Jahre lang drohenden Türkengefahr. 1724, noch vor Errichtung der Statue gründete Mistelbach eine Johannes-Bruderschaft, wo nur Personen mit gutem Ruf aufgenommen wurden. Die Bruderschaft kämpfte gegen Tratsch- und Klatschsucht, Fluchen, Schimpfen und Verleumdung. Papst Bendedikt XIII. verlieh ihr durch die Bulle von 1729 bedeutende Ablässe. Das Hauptfest, an welchem Prozessionen der benachbarten Pfarren teilnahmen, wurde am 24. Juni, zur Zeit der Sonnenwende feierlich begangen. Am Platz vor dem Kloster wurden Johannesandachten am Abend abgehalten, die Vorläufer der Maiandachten. Kaiser Joseph II. löste alle Bruderschaften auf. Sie mussten ihr Vermögen dem Armeninstitut übergeben. |