Pfeiler 1623
Gemeinde: Pulkau
Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Laut Stiftungsgravur: 1623. Die Stiftungszeit waren Jahre der Entbehrungen, der 30jähriger Krieg tobte im Lande. Bei den Kämpfen des christlich kaiserlichen Feldmarschall Bucquoy mit seinen 16.000 Mann gegen die protestantischen böhmischen Truppen des Generals Thurn kam es in dieser Gegend um Eggenburg und Horn zu schweren Kampfauseinandersetzungen in denen beide Parteien die örtliche Bevölkerung ausraubten. Das Marterl dürfte nicht nur eine Danksagung an Gott für die überstandene Kriegslast sondern auch gleichzeitig ein Grenzmesspunkt zu Schrattenthal gewesen sein.
Beschreibung:
An der B35 zwischen Pulkau und Schrattenthal, neben eine örtlichen Fassbinderei, steht an der Retzer Strasse dieser barocke Pfeiler aus Sandstein. Er steht auf einer mächtigen Sockelplatte auf der sich ein Quader erhebt. Darauf ein vierseitiger stark gefaster Schaft. Auf diesem ruht ein Kapitell mit einem Innungswappen der Gerber:
Schaff mit zwei gekreuzten Schabeisen. Darüber eine Stiftergravur mit einer Stiftungsjahreszahl. An den anderen Seiten nur wilde Gravuren. Am Kapitell eine breite Kragenplatte auf der sich ein Quaderaufsatz befindet. Dieser hat vier flache viereckige Nischen in der sich auf der Vorderseite ein Blechbild mit dunklem Hintergrund befindet. In der Mitte eine helle strahlende Weltkugel mit drei Kreuzen darauf das an einen nahen Kalvarienberg und die Leiden der örtlichen Bevölkerung erinnert. (Pillersdorf). Am Quader eine Dachplatte auf der sich ein Pyramidendach befindet das mit einem Steinkreuz mit Kleeblattenden bekrönt wird.
Details
Gemeindename | Pulkau |
Gemeindekennzahl | 31035 |
Ortsübliche Bezeichnung | Pfeiler 1623 |
Objektkategorie | 1531 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Pfeiler- und Säulenbildstöcke) |
Katastralgemeinde | Pulkau -- GEM Pulkau |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 1266/3 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | 3741 Pulkau |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | B 35, Retzer Strasse |
Längengrad | 15.882405 |
Breitengrad | 48.705009 |
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Höhe (m) | 4 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 0.7 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Tiefe (m) | 0.7 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | An der B35 zwischen Pulkau und Schrattenthal, neben eine örtlichen Fassbinderei, steht an der Retzer Strasse dieser barocke Pfeiler aus Sandstein. Er steht auf einer mächtigen Sockelplatte auf der sich ein Quader erhebt. Darauf ein vierseitiger stark gefaster Schaft. Auf diesem ruht ein Kapitell mit einem Innungswappen der Gerber: Schaff mit zwei gekreuzten Schabeisen. Darüber eine Stiftergravur mit einer Stiftungsjahreszahl. An den anderen Seiten nur wilde Gravuren. Am Kapitell eine breite Kragenplatte auf der sich ein Quaderaufsatz befindet. Dieser hat vier flache viereckige Nischen in der sich auf der Vorderseite ein Blechbild mit dunklem Hintergrund befindet. In der Mitte eine helle strahlende Weltkugel mit drei Kreuzen darauf das an einen nahen Kalvarienberg und die Leiden der örtlichen Bevölkerung erinnert. (Pillersdorf). Am Quader eine Dachplatte auf der sich ein Pyramidendach befindet das mit einem Steinkreuz mit Kleeblattenden bekrönt wird. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | Am Kapitell rechts seitlich ein Wappen mit einer Stiftungsgravur. LEONHARD PAVR ZV PVLKAU. 1623. Im Wappen neben dem Gewerbezeichen das Monogramm des Stifters: L P. Der Stifter Paur dürfte dadurch sich als Gerber ausweisen. Irrtümlich wird der Pfeiler als "Bäckerkreuz" im Volksmund benannt da das barocke Gerberzeichen als Brotkorb mit zwei gekreuzten Salzstangerln gedeutet wurde. |
Zeitkategorie | 17. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Laut Stiftungsgravur: 1623. Die Stiftungszeit waren Jahre der Entbehrungen, der 30jähriger Krieg tobte im Lande. Bei den Kämpfen des christlich kaiserlichen Feldmarschall Bucquoy mit seinen 16.000 Mann gegen die protestantischen böhmischen Truppen des Generals Thurn kam es in dieser Gegend um Eggenburg und Horn zu schweren Kampfauseinandersetzungen in denen beide Parteien die örtliche Bevölkerung ausraubten. Das Marterl dürfte nicht nur eine Danksagung an Gott für die überstandene Kriegslast sondern auch gleichzeitig ein Grenzmesspunkt zu Schrattenthal gewesen sein. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | DEHIO NÖ Nord, Seite 219, Wikipedia, NÖ Atlas, Alois Puschnik, Gottes Steine, Pulkauer Kleindenkmäler, Seite 43, Groß-Reipersdorf, Norbert Redl |
Datum der Erfassung | 2016-10-03 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2016-10-09 |
letzter Bearbeiter | Alexander Szep |