Weißes Kreuz

Religiöse KleindenkmälerHochsäulen, Pestsäulen- und -kreuzePestkreuze

Gemeinde: Straß im Straßertale

Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

Das sogenannte 'Weiße Kreuz' ist die dritte lokalisierte Martersäule (von insgesamt 5) entlang des Weges zwischen Mühlbach am Manhartsberg und Straß. 'Den 12. Juni 1697 wird dem Hannß Georg Hail, Schafmeister zu Wiedendorf, eine Kreuzsäule aus Stein bei Elsarn gleich beim alten Schafhof aufzusetzen hiermit bewilligt.' Hans Georg Hail hat 1685 Sophia, die Tochter des Schafhirten Gregor Maurer aus Ober-Elsarn geheiratet. Zahlreiche Kinder kamen in der Folge zur Welt, doch die Ehe dürfte nicht lange intakt gewesen sein. 1694 wurde Hans Hail wegen doppelt begangenem Ehebruchs mit einer verehelichten Bäuerin aus Obernholz zu einer Geldstrafe verurteilt. 1690 war er bereits zu einer Geldbuße verurteilt worden, weil er seine Knechte und Mägde ungebührlich beschimpft hatte.

Beschreibung:

Tabernakelpfeiler, fast quadratischer Schaft, Sandstein mit abgefasten Kanten auf einem quadratischen, in den Boden versenkten Betonsockel. Quadratischer Tabernakel zwischen zwei gleichmäßig großen und abgetreppten Gesimsen mit vier rundbogigen Flachnischen. In der westlichen Nische befindet sich eine Inschrift, in den anderen je ein Reliefbild. Auf dem Pyramidendach des Tabernakels befindet sich ein Steinkreuz mit abgerundeten Balkenenden und sehr langem Kreuzstamm, das eine Verzierung im W aufweist.

Details

Gemeindename Straß im Straßertale
Gemeindekennzahl 31346
Ortsübliche Bezeichnung Weißes Kreuz
Objektkategorie 1573 ( Religiöse Kleindenkmäler | Hochsäulen, Pestsäulen- und -kreuze | Pestkreuze)

Katastralgemeinde Wiedendorf -- GEM Straß im Straßertale
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 396
Ortschafts- bzw. Ortsteil Wiedendorf / Ortsried
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Ecke Berggasse / Bergweg
Längengrad 15.75099
Breitengrad 48.49094

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 3
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 0.9
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 0.6
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Tabernakelpfeiler, fast quadratischer Schaft, Sandstein mit abgefasten Kanten auf einem quadratischen, in den Boden versenkten Betonsockel. Quadratischer Tabernakel zwischen zwei gleichmäßig großen und abgetreppten Gesimsen mit vier rundbogigen Flachnischen. In der westlichen Nische befindet sich eine Inschrift, in den anderen je ein Reliefbild. Auf dem Pyramidendach des Tabernakels befindet sich ein Steinkreuz mit abgerundeten Balkenenden und sehr langem Kreuzstamm, das eine Verzierung im W aufweist.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Das Reliefbild im N zeigt den Hl. Johannes d. Täufer. Reliefbild im W zeigt Christus am Kreuz auf Hügel. Reliefbild im S zeigt Mater Dolorosa auf einem Felsen mit den sieben Schwertern, die gegen ihre Brust weisen. Inschrift im W: DIS/CREVZ/HAT SET/ZEN LA/SEN HANS / GEORG / HAIL / 1697. Auf W-Seite des Schaftes: R.V./1983./M/H. Im Juli 2012 wurde Kreuz von Gerhard Schuppich und Horst Niedermair mit Hochdruckreiniger vom ärgsten Schmutz befreit. Mit weiteren Sanierungsschritten wurde Steinmetzmeister Hauenschild, Langenlois vom Dorferneuerungsverein Elsarn-Wiedendorf beauftragt. Diese waren Ende 2012 fertig gestellt.

Zeitkategorie 17. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Das sogenannte 'Weiße Kreuz' ist die dritte lokalisierte Martersäule (von insgesamt 5) entlang des Weges zwischen Mühlbach am Manhartsberg und Straß. 'Den 12. Juni 1697 wird dem Hannß Georg Hail, Schafmeister zu Wiedendorf, eine Kreuzsäule aus Stein bei Elsarn gleich beim alten Schafhof aufzusetzen hiermit bewilligt.' Hans Georg Hail hat 1685 Sophia, die Tochter des Schafhirten Gregor Maurer aus Ober-Elsarn geheiratet. Zahlreiche Kinder kamen in der Folge zur Welt, doch die Ehe dürfte nicht lange intakt gewesen sein. 1694 wurde Hans Hail wegen doppelt begangenem Ehebruchs mit einer verehelichten Bäuerin aus Obernholz zu einer Geldstrafe verurteilt. 1690 war er bereits zu einer Geldbuße verurteilt worden, weil er seine Knechte und Mägde ungebührlich beschimpft hatte.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Alexandra Leeb, Die Flurdenkmale im Straßertal. Straß 1993. Hans Windbrechtinger, Martersäulen zu setzen erlaubt. Straß 2011.

Datum der Erfassung 2011-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2017-02-09
letzter Bearbeiter Bernhard Pilecky

Standort

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Restaurierung

2012 wurde dieses Kleindenkmal auf Initiative des Dorferneuerungsvereins Elsarn-Wiedendorf und mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde vom Steinmetzbetrieb Hauenschild/Langenlois restauriert.

 
 

Niederm24. 11. 2014

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Vollständig erfasst

Das Gütesiegel des BHW kennzeichnet dieses Objekt als vollständig und fachlich korrekt erfasst und vom BHW Fachbereich Klein-und Flurdenkmäler geprüft.