Kalvarienberg - Station 2: Geißelung
Gemeinde: Wilfersdorf
Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Der Wilfersdorfer Kreuzweg wurde 1674 vom Fürsten Hartmann von Liechtenstein (*1613 †1686) und seiner Gattin Elisabeth Sidonia (geb. Salm-Reifferscheidt *1623 †1688) gestiftet. Beide sind in der Pfarrkirche Wilfersdorf bestattet. Ihre stattliche Kinderschar - 24 Kinder - war die Grundlage, dass das Geschlecht der Liechtensteiner ihren Bestand bis heute fortsetzen konnte.
Nach einer undatierten Urkunde aus dem Liechtenstein-Archiv in Wien betrugen die Ausgaben für den Ölberg in Wilfersdorf, den die Fürstin Sidonia angeordnet hatte:
Dem Bildhauer für den Christus und den Engel = 22 fl (Anm.d.Red. fl = Gulden)
- für die drei Apostel = 300 fl
- dem Maler für die beiden ersten Figuren = 12 fl
- für die Apostel und "den Gässer" = 17 fl
- der Bankladen, darauf man kniet = 1 fl 45 kr
- dem Mistelbacher Doktor für geschmelzte Ziegel zum Ölberg = 4 fl
- dem Zimmermann, der den Ölberg erweitert und völlig gemacht hat = 8 fl 6 kr
- dem Maurer für die Erweiterung = 5 fl 24 kr
- dem Tagwerker = 1 fl 15 kr
- für Kalk und Steine = 1 fl
- für Latten = 1 fl
- dem Schmied für 8 Nägel, um das Gitter zu heften = 16 kr
Summe 103 fl 46 kr
1721 wurden die Statuen des Ölberges ausgebessert.
1970 - 1978 Restaurierung
Bereits 1957 gab es durch Dipl- Ing. Ernst Fiedler, dem damaligen Rentmeister der Liechtensteinschen Gutsverwaltung Wilfersdorf, erste Versuche, die Restaurierung des Kreuzweges einzuleiten.
Die letzte Reinigung der Figuren (Entfernen von Moosen und anderen Verunreinigungen) wurde im Juli 2006 durch Mitglieder des Kultur- und Tourismusverein Liechtenstein Schloss Wilfersdorf durchgeführt. Manfred Bös hat mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen dieses Werk vollendet.
Beschreibung:
"Jesus, der für uns gegeißelt worden ist"
Das zweite Geheimnis des schmerzhaften Rosenkranzes.
Dieser Kreuzweg ist anders konzipiert als übliche Kreuzwege mit ihren 14 Stationen es in der Regel sind. Er folgt den 5 Geheimnissen des schmerzhaften Rosenkranzes.
Vier von fünf Stationen aus Zogelsdorfer Sandstein wurden vom Tiroler Bildhauer Ferdinand Pfaundler geschaffen. Pfaundler wird auch 1678 in einem Inventar des Fürsten Eusebius von Liechtenstein erwähnt. Ergänzt wird das Ensemble mit der Abschiedskaplle, Kapelle Kreuzabnahme und Grabkapelle.
Details
Gemeindename | Wilfersdorf |
Gemeindekennzahl | 31654 |
Ortsübliche Bezeichnung | Kalvarienberg - Station 2: Geißelung |
Objektkategorie | 1552 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kalvarienberge, Kreuzweg- und Rosenkranzanlagen | Kreuzweganlage) |
Katastralgemeinde | Wilfersdorf -- GEM Wilfersdorf |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 1529/1 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Wilfersdorf |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Am Berg, vor Hausnr. 25 |
Längengrad | 16.644348 |
Breitengrad | 48.588782 |
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Höhe (m) | 3.5 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 2.3 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Tiefe (m) | 1.6 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Reinigung notwendig |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | "Jesus, der für uns gegeißelt worden ist" Das zweite Geheimnis des schmerzhaften Rosenkranzes. Dieser Kreuzweg ist anders konzipiert als übliche Kreuzwege mit ihren 14 Stationen es in der Regel sind. Er folgt den 5 Geheimnissen des schmerzhaften Rosenkranzes. Vier von fünf Stationen aus Zogelsdorfer Sandstein wurden vom Tiroler Bildhauer Ferdinand Pfaundler geschaffen. Pfaundler wird auch 1678 in einem Inventar des Fürsten Eusebius von Liechtenstein erwähnt. Ergänzt wird das Ensemble mit der Abschiedskaplle, Kapelle Kreuzabnahme und Grabkapelle. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 17. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Der Wilfersdorfer Kreuzweg wurde 1674 vom Fürsten Hartmann von Liechtenstein (*1613 †1686) und seiner Gattin Elisabeth Sidonia (geb. Salm-Reifferscheidt *1623 †1688) gestiftet. Beide sind in der Pfarrkirche Wilfersdorf bestattet. Ihre stattliche Kinderschar - 24 Kinder - war die Grundlage, dass das Geschlecht der Liechtensteiner ihren Bestand bis heute fortsetzen konnte. Nach einer undatierten Urkunde aus dem Liechtenstein-Archiv in Wien betrugen die Ausgaben für den Ölberg in Wilfersdorf, den die Fürstin Sidonia angeordnet hatte: Dem Bildhauer für den Christus und den Engel = 22 fl (Anm.d.Red. fl = Gulden) - für die drei Apostel = 300 fl - dem Maler für die beiden ersten Figuren = 12 fl - für die Apostel und "den Gässer" = 17 fl - der Bankladen, darauf man kniet = 1 fl 45 kr - dem Mistelbacher Doktor für geschmelzte Ziegel zum Ölberg = 4 fl - dem Zimmermann, der den Ölberg erweitert und völlig gemacht hat = 8 fl 6 kr - dem Maurer für die Erweiterung = 5 fl 24 kr - dem Tagwerker = 1 fl 15 kr - für Kalk und Steine = 1 fl - für Latten = 1 fl - dem Schmied für 8 Nägel, um das Gitter zu heften = 16 kr Summe 103 fl 46 kr 1721 wurden die Statuen des Ölberges ausgebessert. 1970 - 1978 Restaurierung Bereits 1957 gab es durch Dipl- Ing. Ernst Fiedler, dem damaligen Rentmeister der Liechtensteinschen Gutsverwaltung Wilfersdorf, erste Versuche, die Restaurierung des Kreuzweges einzuleiten. Die letzte Reinigung der Figuren (Entfernen von Moosen und anderen Verunreinigungen) wurde im Juli 2006 durch Mitglieder des Kultur- und Tourismusverein Liechtenstein Schloss Wilfersdorf durchgeführt. Manfred Bös hat mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen dieses Werk vollendet. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Den Wilfersdorfer Kreuzweg bilden folgende Einrichtungen: Abschiedskapelle 1. Station: Ölberggruppe (der für uns Blut geschwitzt hat) 2. Station: Geißelung 3. Station: Dornenkrönung 4. Station: Jesus unter dem Kreuz 5. Station: Kreuzerhöhung Kapelle am Heiligen Berg (Kreuzabnahme) Hl. Grabkapelle beim Friedhofseingang |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Aufzeichnungen Huysza Hans, Wilfersdorf Urkunde aus dem Liechtenstein-Archiv, Wien Heimatforscher Franz Thiel (*1886 †1972) Poysdorf |
Datum der Erfassung | 2024-02-07 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2024-02-08 |
letzter Bearbeiter | Marktgemeinde Wilfersdorf |