Kriegerdenkmal

Religiöse KleindenkmälerTotengedenkmale und KriegerdenkmälerKriegerdenkmäler

Gemeinde: Straning-Grafenberg

Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Der Mittelteil des Denkmals wurde 1921 zur Ehre der Kriegsopfer des 1. Weltkrieges errichtet. Die Anfertigung übernahm die Firma Sommer-Weniger aus Hötzelsdorf. Die beiden Seitentafel wurden 1957 zum Gedenken an den 2. Weltkrieg angebracht.

Beschreibung:

Das Kriegerdenkmal steht in der Ortsmitte zwischen der Kirche und dem Haus Nr. 65 und weist nach Süden. Es wurde aus Grafenberger Granit, von der sogenannten Schusterheide stammend, errichtet. Das Postament ist stufenförmig angelegt. Das Denkmal besteht aus einem Gedenkstein für die Opfer des 1. Weltkrieges, flankiert und von zwei Tafeln zur Erinnerung an die Opfer des 2. Weltkrieges. Auf dem mittleren Stein sitzt ein aus Zinkguss angefertigter Adler mit ausgebreiteten Schwingen. An die beiden Tafeln fügen sich aussen je ein Pfeiler mit Schale an. Um das Monament stehen insgesamt 10 vierkantige, zugespitzte Pfeiler, mit einer Kette verbunden (4 befinden sich an der Rückseite des Denkmals, 4 an der Vorderseite, je einer links und rechts). Umgeben ist das Kriegerdenkmal von einem schmiedeeisernen Zaun. Innerhalb des Zaunes schmücken Sträucher den Gedenkstein.

Details

Gemeindename Straning-Grafenberg
Gemeindekennzahl 31130
Ortsübliche Bezeichnung Kriegerdenkmal
Objektkategorie 1591 ( Religiöse Kleindenkmäler | Totengedenkmale und Kriegerdenkmäler | Kriegerdenkmäler)

Katastralgemeinde Grafenberg -- GEM Straning-Grafenberg
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 2561/1
Ortschafts- bzw. Ortsteil
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Ortsried, neben der Kirche
Längengrad 15.85114
Breitengrad 48.63171

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 3.76
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 2.3
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 2.12
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Das Kriegerdenkmal steht in der Ortsmitte zwischen der Kirche und dem Haus Nr. 65 und weist nach Süden. Es wurde aus Grafenberger Granit, von der sogenannten Schusterheide stammend, errichtet. Das Postament ist stufenförmig angelegt. Das Denkmal besteht aus einem Gedenkstein für die Opfer des 1. Weltkrieges, flankiert und von zwei Tafeln zur Erinnerung an die Opfer des 2. Weltkrieges. Auf dem mittleren Stein sitzt ein aus Zinkguss angefertigter Adler mit ausgebreiteten Schwingen. An die beiden Tafeln fügen sich aussen je ein Pfeiler mit Schale an. Um das Monament stehen insgesamt 10 vierkantige, zugespitzte Pfeiler, mit einer Kette verbunden (4 befinden sich an der Rückseite des Denkmals, 4 an der Vorderseite, je einer links und rechts). Umgeben ist das Kriegerdenkmal von einem schmiedeeisernen Zaun. Innerhalb des Zaunes schmücken Sträucher den Gedenkstein.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Auf dem mittleren Stein ist folgende Inschrift zu lesen: 'Unseren Helden des Weltkrieges 1914 bis 1918 in Dankbarkeit gewidmet Marktgemeinde Grafenberg'. Es folgen: 'Gefallene' (7 Namen mit Angabe des Regimentes), 'Ihren Wunden Erlegene' (12 Namen mit Angabe des Regimentes), auf dem untersten Stein befinden sich die Namen der 4 Vermissten des 1. Weltkrieges mit Angabe des Regimentes. Darunter steht der Satz: 'Treu bis in den Tod'. Auf der vom Betrachter aus linken Tafel stehen die Namen der im 2. Weltkrieg gefallenen Männer (18 Namen mit Angabe des Geburtsjahres). Auf der rechten Tafel kann man die Namen der Vermissten von 1939 bis 1945 lesen (10 Männer mit Angabe des Geburtsjahres), sowie die 4 Namen der Kriegsopfer (mit Angabe des Geburtsjahres).

Zeitkategorie 20. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Der Mittelteil des Denkmals wurde 1921 zur Ehre der Kriegsopfer des 1. Weltkrieges errichtet. Die Anfertigung übernahm die Firma Sommer-Weniger aus Hötzelsdorf. Die beiden Seitentafel wurden 1957 zum Gedenken an den 2. Weltkrieg angebracht.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Weihe des Kriegerdenkmals am 18. September 1921 um 15 Uhr - Bericht aus der Pfarrchronik von 1921 (Original-Inhalt, Rechtschreibung nach heutigem Stand): In der schön geschmückten und beflaggten Marktgemeinde Grafenberg fand am Sonntag, 18. September die feierliche Enthüllung und Weihe des aus Grafenberger Granit von der Firma Sommer-Weniger in Hötzelsdorf verfertigten Kriegerdenkmales statt. Die ganze Gemeinde beteiligte sich daran mit sichtbarer Freude, und von auswärts kamen viele zur seltenen Feierlichkeit. Vormittags wurde bei etwas bedenklichem Wetter, das sich aber zur festgesetzten Zeit besserte, beim Altare vor dem Pfarrhof, einem günstigen Platz, wo sonst auch der Fronleichnamsaltar errichtet ist, vom Dechant und Ortspfarrer Seidl die Feldmesse gelesen, wobei der Herr Pfarrer von Wartberg Gottfried Berger und Kooperator von Gmünd Georg Hofbauer, einem Grafenberger Pfarrkind assistierten. Im festlichen Zuge marschierten zu der selben die Schuljugend, die weiß gekleideten Mädchen in stattlicher Zahl, die Feuerwehr vollzählig, die Heimkehrer (über 100 Mann), die Trauergäste und die übrigen Teilnehmer. Bei der Festmesse spielte die Sitzendorfer Musikkapelle in zarter Weise das Messlied, und die Gläubigen nahmen in sichtbarer Rührung daran teil. Mittags (spielte) die Platzmusik, dann um 2 Uhr (war) feierlicher Segen, hernach die Weihe. Nach Intonierung des ergreifenden Liedes 'Gebet vor der Schlacht' von Theodor Körner sagten die Ehrenjungfrauen Franziska Strasser, Rosa Brauneis, Anna Funk und Leopoldine Resch als Trauermädchen entsprechend sinnige Gedichte auf. Ansprachen hielten der Obmann des Komitees Herr Josef Naderer, dessen unermüdlichen Bemühungen und Opfer wir vor allem das Werk der Vollendung des Denkmals zu verdanken haben, der Festredner Herr Cooperator Georg Hofbauer aus angesehener hiesiger Familie, dessen treffliche Worte jedenfalls tiefen Eindruck machten, Herr Dechant, mit kurzen Worten auf die Weihe bezugnehmend, Herr Thornton, der das Denkmal übergab, und Herr Bürgermeister Franz Funk, der das selbe in Obhut und Schutz der Gemeinde übernahm und allen Mitwirkenden seinen herzlichsten Dank aussprach. Zuletzt sprach noch im Namen der Heimkehrer Herr Dr. Johann Manhart, Oberleutnant i.R., ebenfalls ein gebürtiger Grafenberger, von den Taten der Gefallenen, von dem Zusammenbruche unseres früheren Staates und seinen Vorfahren und knüpfte daran die Aufforderung, mit allen Kräften an dem Aufbau des neuen Staates mitzuwirken. Den Schluss bildete die Kranzniederlegung von den trauernden Hinterbliebenen, wobei Dr. Manhart in rührenden, ergreifenden Worten von jedem der 7 Gefallenen, den 11 ihren Wunden Erlegenen und den 4 Vermissten einen kurzen Rückblick hielt über die herrlichen Taten und den unermesslichen Strapazen, die sie geleistet und erduldet haben. Mancher von ihnen hatte diese oder jene Kriegsauszeichnung. Dem ganzen Akt begleiteten Böllerschüsse. In wehmütiger Stimmung erfolgte dann der Abmarsch zu 'Engelbergers Gasthaus' zum Konzert. Abends schloss sich daran das originelle Weinlesefest, wobei Grafenbergs edles Obst und frische Trauben reichlich zu verkosten waren. Die Einnahmen flossen dem Denkmalfonds zu. Die Gesamtkosten des Denkmales belaufen sich auf ungefähr 200.000 K. Die Granitsteine wurden von der Gemeinde unentgeltlich zur Verfügung gestellt, ebenso übernahmen die volle Verpflegung der 2 oder 3 Arbeiter durch 5 Wochen hindurch unentgeltlich die 2 Herrenhäuser Grafenbergs. Die ganze Feierlichkeit verlief bei schönem Wetter überaus würdig und erhebend und dürfte Jung und Alt unvergesslich in Erinnerung bleiben. Die Grafenberger können mit berechtigtem Stolze jederzeit auf ihr schönes, hochragendes Denkmal blicken. Ehre einer solchen Gemeinde, die so ihre toten Heldensöhne ehrt! Weihe der zwei neuen Gedenktafel nach dem 2. Weltkrieg: Am 15. September 1957, an dem in Grafenberg das Patrozinium gefeiert wurde, nahm am Nachmittag um 15 Uhr Dechant Hofbauer die Weihe der 2 neuen Gedenktafeln am alten Kriegerdenkmal vor. Unmittelbar vor dem Denkmal standen der Priester, die Schulkinder und die Pfarrjugend, der Kirchenchor und die Gemeindevertretung, die Verwandten der Gefallenen, die Heimkehrer und die Feuerwehr. Zu Beginn nahm Bürgermeister Josef Hofbauer die Begrüßung vor. Es folgte ein Lied, gesungen vom Kirchenchor. Nach einem Festgedicht, vorgetragen von den Volks- und Hauptschülern, und einem weiteren Lied vom Kirchenchor hielt Herr Dechant Hofbauer eine Festansprache. Es folgte die Weihe der Gedenktafeln mit anschließender Kranzniederlegung. Die Musikkapelle spielte 'Ich hatt einen Kameraden'. Dann sprach der Pfarrer die Schlussworte. Die Feierlichkeit endete mit einem Gebet für die Gefallenen und die Vermissten.



Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen 1. Pfarrchronik 2. Burger Friedrich und Elfriede: Religiöse Kleindenkmäler sowie die Heiligen in Legende und Historie, 3473 Zemling, 1992

Elisabeth Prokop
Datum der Erfassung 2013-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2013-01-01
letzter Bearbeiter Elisabeth Prokop

Standort

Kommentare

Sie müssen sich einloggen, um selbst Kommentare abgeben zu können!

Vollständig erfasst

Das Gütesiegel des BHW kennzeichnet dieses Objekt als vollständig und fachlich korrekt erfasst und vom BHW Fachbereich Klein-und Flurdenkmäler geprüft.