Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Weihe des Kriegerdenkmals am 18. September 1921 um 15 Uhr - Bericht aus der Pfarrchronik von 1921 (Original-Inhalt, Rechtschreibung nach heutigem Stand): In der schön geschmückten und beflaggten Marktgemeinde Grafenberg fand am Sonntag, 18. September die feierliche Enthüllung und Weihe des aus Grafenberger Granit von der Firma Sommer-Weniger in Hötzelsdorf verfertigten Kriegerdenkmales statt. Die ganze Gemeinde beteiligte sich daran mit sichtbarer Freude, und von auswärts kamen viele zur seltenen Feierlichkeit. Vormittags wurde bei etwas bedenklichem Wetter, das sich aber zur festgesetzten Zeit besserte, beim Altare vor dem Pfarrhof, einem günstigen Platz, wo sonst auch der Fronleichnamsaltar errichtet ist, vom Dechant und Ortspfarrer Seidl die Feldmesse gelesen, wobei der Herr Pfarrer von Wartberg Gottfried Berger und Kooperator von Gmünd Georg Hofbauer, einem Grafenberger Pfarrkind assistierten. Im festlichen Zuge marschierten zu der selben die Schuljugend, die weiß gekleideten Mädchen in stattlicher Zahl, die Feuerwehr vollzählig, die Heimkehrer (über 100 Mann), die Trauergäste und die übrigen Teilnehmer. Bei der Festmesse spielte die Sitzendorfer Musikkapelle in zarter Weise das Messlied, und die Gläubigen nahmen in sichtbarer Rührung daran teil. Mittags (spielte) die Platzmusik, dann um 2 Uhr (war) feierlicher Segen, hernach die Weihe. Nach Intonierung des ergreifenden Liedes 'Gebet vor der Schlacht' von Theodor Körner sagten die Ehrenjungfrauen Franziska Strasser, Rosa Brauneis, Anna Funk und Leopoldine Resch als Trauermädchen entsprechend sinnige Gedichte auf. Ansprachen hielten der Obmann des Komitees Herr Josef Naderer, dessen unermüdlichen Bemühungen und Opfer wir vor allem das Werk der Vollendung des Denkmals zu verdanken haben, der Festredner Herr Cooperator Georg Hofbauer aus angesehener hiesiger Familie, dessen treffliche Worte jedenfalls tiefen Eindruck machten, Herr Dechant, mit kurzen Worten auf die Weihe bezugnehmend, Herr Thornton, der das Denkmal übergab, und Herr Bürgermeister Franz Funk, der das selbe in Obhut und Schutz der Gemeinde übernahm und allen Mitwirkenden seinen herzlichsten Dank aussprach. Zuletzt sprach noch im Namen der Heimkehrer Herr Dr. Johann Manhart, Oberleutnant i.R., ebenfalls ein gebürtiger Grafenberger, von den Taten der Gefallenen, von dem Zusammenbruche unseres früheren Staates und seinen Vorfahren und knüpfte daran die Aufforderung, mit allen Kräften an dem Aufbau des neuen Staates mitzuwirken. Den Schluss bildete die Kranzniederlegung von den trauernden Hinterbliebenen, wobei Dr. Manhart in rührenden, ergreifenden Worten von jedem der 7 Gefallenen, den 11 ihren Wunden Erlegenen und den 4 Vermissten einen kurzen Rückblick hielt über die herrlichen Taten und den unermesslichen Strapazen, die sie geleistet und erduldet haben. Mancher von ihnen hatte diese oder jene Kriegsauszeichnung. Dem ganzen Akt begleiteten Böllerschüsse. In wehmütiger Stimmung erfolgte dann der Abmarsch zu 'Engelbergers Gasthaus' zum Konzert. Abends schloss sich daran das originelle Weinlesefest, wobei Grafenbergs edles Obst und frische Trauben reichlich zu verkosten waren. Die Einnahmen flossen dem Denkmalfonds zu. Die Gesamtkosten des Denkmales belaufen sich auf ungefähr 200.000 K. Die Granitsteine wurden von der Gemeinde unentgeltlich zur Verfügung gestellt, ebenso übernahmen die volle Verpflegung der 2 oder 3 Arbeiter durch 5 Wochen hindurch unentgeltlich die 2 Herrenhäuser Grafenbergs. Die ganze Feierlichkeit verlief bei schönem Wetter überaus würdig und erhebend und dürfte Jung und Alt unvergesslich in Erinnerung bleiben. Die Grafenberger können mit berechtigtem Stolze jederzeit auf ihr schönes, hochragendes Denkmal blicken. Ehre einer solchen Gemeinde, die so ihre toten Heldensöhne ehrt! Weihe der zwei neuen Gedenktafel nach dem 2. Weltkrieg: Am 15. September 1957, an dem in Grafenberg das Patrozinium gefeiert wurde, nahm am Nachmittag um 15 Uhr Dechant Hofbauer die Weihe der 2 neuen Gedenktafeln am alten Kriegerdenkmal vor. Unmittelbar vor dem Denkmal standen der Priester, die Schulkinder und die Pfarrjugend, der Kirchenchor und die Gemeindevertretung, die Verwandten der Gefallenen, die Heimkehrer und die Feuerwehr. Zu Beginn nahm Bürgermeister Josef Hofbauer die Begrüßung vor. Es folgte ein Lied, gesungen vom Kirchenchor. Nach einem Festgedicht, vorgetragen von den Volks- und Hauptschülern, und einem weiteren Lied vom Kirchenchor hielt Herr Dechant Hofbauer eine Festansprache. Es folgte die Weihe der Gedenktafeln mit anschließender Kranzniederlegung. Die Musikkapelle spielte 'Ich hatt einen Kameraden'. Dann sprach der Pfarrer die Schlussworte. Die Feierlichkeit endete mit einem Gebet für die Gefallenen und die Vermissten. |