Rochuskapelle
Gemeinde: Niederhollabrunn
Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Der eingemauerte Grundstein, im Eingangsbereich ersichtlich, trägt die Jahreszahl 1841. In Bruderndorf gab es bereits vor 1833 eine Kapelle, die aber bei einem großen Brand in diesem Jahr verwüstet und wieder neu errichtet wurde. Möglicherweise war sie zuerst aus Holz, nach 1833 aber bereits aus Ziegeln. Diese dürfte ident sein mit der "Wiesmühlkapelle". 1860 beurkundet ein eingerahmtes Dokument in der Kapelle die Erlaubnis der Messlizenz und die Aufbewahrung des Allerheiligsten an diesem Ort.
Ein Widmungsbild aus dem Jahr 1873 (gewidmet von Anton und Theresia Labschütz) erinnert noch an die "Kapelle in der Wiesmühl" und wurde hierher übertragen.
Die beiden Kirchenglocken wurden 1948 bei einem Besuch Kardinal Innitzers nach dem Krieg neu geweiht.
Beschreibung:
Die Kapelle in Bruderndorf steht mitten in der Häuserzeile. Sie ist eine typische Dorfkapelle mit runder Apsis und angebauter Sakristei, die einen eigenen Eingang straßenseitig hat. Das Haupttor, ein Holztor, ist an der Breitseite, der Straßenseite abgewandt. Eine Stufe erhöht den Eingang vom Straßenpflasterniveau. Die Kapelle hat ein Satteldach und einen Turm mit grauem Helmdach mit einem Kreuz auf einer Kugel. Am Turm ist auf jeder Seite ein Rundbogenholzfenster mit Jalousien (Schallfenster). Die Kapelle hat zwei Glocken. Durch 4 rechteckige, gelb gestrichene Holzsprossenfenster, 2 auf jeder Längsseite, kommt Tageslicht in die Kapelle. Über dem Eingang ist eine Blechtüre, wo man in den Dachbodenraum kommen kann. Die Kapelle ist außen hellgelb gestrichen, die Faschen um die Fenster und markante Mauerbänder sind dunkelgelb hervor gehoben. Die grünen Dachrinnen passen gut in die Fassadengestaltung.
Details
Gemeindename | Niederhollabrunn |
Gemeindekennzahl | 31234 |
Ortsübliche Bezeichnung | Rochuskapelle |
Objektkategorie | 1512 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | Kapellen) |
Katastralgemeinde | Bruderndorf -- GEM Niederhollabrunn |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 108 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Bruderndorf |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Hauptstraße 40 |
Längengrad | 16.29454 |
Breitengrad | 48.47153 |
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Höhe (m) | 9 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 6 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 13.6 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | sanierungsbedürftig |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Die Fassade blättert durch die Witterung ab und sollte erneuert werden. |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Die Kapelle in Bruderndorf steht mitten in der Häuserzeile. Sie ist eine typische Dorfkapelle mit runder Apsis und angebauter Sakristei, die einen eigenen Eingang straßenseitig hat. Das Haupttor, ein Holztor, ist an der Breitseite, der Straßenseite abgewandt. Eine Stufe erhöht den Eingang vom Straßenpflasterniveau. Die Kapelle hat ein Satteldach und einen Turm mit grauem Helmdach mit einem Kreuz auf einer Kugel. Am Turm ist auf jeder Seite ein Rundbogenholzfenster mit Jalousien (Schallfenster). Die Kapelle hat zwei Glocken. Durch 4 rechteckige, gelb gestrichene Holzsprossenfenster, 2 auf jeder Längsseite, kommt Tageslicht in die Kapelle. Über dem Eingang ist eine Blechtüre, wo man in den Dachbodenraum kommen kann. Die Kapelle ist außen hellgelb gestrichen, die Faschen um die Fenster und markante Mauerbänder sind dunkelgelb hervor gehoben. Die grünen Dachrinnen passen gut in die Fassadengestaltung. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | Die Kapelle ist dem Hl. Rochus, dem Pestheiligen, geweiht. Patrozinium wird am 16. August gefeiert. Die Statue des Hl. Rochus ist innen über dem Altar zu sehen. Teile des Inneren der Kapelle sind von der "Wiesmühlkapelle", der Vorgängerin, hierher mitgenommen worden, so das steinerne Weihwasserbecken bei der Türe und Gedenktafeln. Alte Bilder hängen in der kleinen Sakristei im Anbau. Hinter dem Altar ist eine liegende Christusstatue zu finden, ähnlich dem Hl. Grab. Möglicherweise sind Teile des Altares auch aus der alten Kapelle. Am 14. Juni 1931 versprachen die Bruderndorfer einen jährlichen Bittgang in Erinnerung an die Hagelkatastrophe am 14. Juni 1927, wo der Großteil der Ernte vernichtet wurde. |
Zeitkategorie | 19. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Der eingemauerte Grundstein, im Eingangsbereich ersichtlich, trägt die Jahreszahl 1841. In Bruderndorf gab es bereits vor 1833 eine Kapelle, die aber bei einem großen Brand in diesem Jahr verwüstet und wieder neu errichtet wurde. Möglicherweise war sie zuerst aus Holz, nach 1833 aber bereits aus Ziegeln. Diese dürfte ident sein mit der "Wiesmühlkapelle". 1860 beurkundet ein eingerahmtes Dokument in der Kapelle die Erlaubnis der Messlizenz und die Aufbewahrung des Allerheiligsten an diesem Ort. Ein Widmungsbild aus dem Jahr 1873 (gewidmet von Anton und Theresia Labschütz) erinnert noch an die "Kapelle in der Wiesmühl" und wurde hierher übertragen. Die beiden Kirchenglocken wurden 1948 bei einem Besuch Kardinal Innitzers nach dem Krieg neu geweiht. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Die erste Kapelle in Bruderndorf stand "In der Wiesmühl", etwa dort, wo heute das Marterl der Familie Wolf steht. Sie wurde aber duch das Wasser der umliegenden Äcker vermurt und immer wieder überschwemmt. Das Gittertor dieser Kapelle trug die Jahreszahl 1898. 1910 wurde die Rochuskapelle durch Pfarrer Anton Hauer renoviert. Dieser stürzte bei der Pfarrkirchenrenovierung in Niederhollabrunn vom Gerüst und starb dort. |
Rochuskapelle | |
15.1.2009 | |
Karoline Krammer |
Rochuskapelle | |
1915 | |
Ernst Wolfinger |
Der Grundstein von 1849 | |
15.1.2009 | |
Karoline Krammer |
Rochuskapelle | |
1985 | |
Ernst Wolfinger |
Der Altar mit der Rochusstatue | |
15.1.2009 | |
Gedenktafel beim Weihwasserbecken | |
15.1.2009 | |
Karoline Krammer |
Der Altarraum | |
15.1.2009 | |
Karoline Krammer |
Das Widmungsbild von 1873 | |
15.1.2009 | |
Karoline Krammer |
Rochuskapelle | |
29.5.2017 | |
Karoline Krammer |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | "850 Jahre Niederhollabrunn" Ernst Wolfinger Otsbewohnergespräche, Gespräch mit der Betreuerin |
Datum der Erfassung | 2013-01-01 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2017-06-23 |
letzter Bearbeiter | Anton Stöger |
Änderung
Einige Einrichtungsgegenstände dieser Kapelle befinden sich hinter dem Altar der Rochuskapelle (Kerzenleuchter, Engel, Bilder. Manches wurde in der neuen Kapelle verwendet (steinernes Weihwasserbecken beim Eingang, Altarbild, Figuren, Teile des Altares).
Hinter dem Altar wurde ein Hl. Grab eingerichtet. Die Bilder sind in der kleinen Sakristei zusehen. Andere gesammelte Stücke, wie Kerzenleuchter und Engel, wurden in die Kirche nach Niederhollabrunn gebracht und dort aufgehoben..
Krammer15. 07. 2015