Michelberg
Gemeinde: Niederhollabrunn
Zeitkategorie: 11. Jahrhundert
Chronik:
Um die alten Kirchen und die vielen Kinderskelette auch in der Zukunft sichtbar und begehbar zu machen, wurde dieses Denkmal errichtet. Es ist ein Ort der Begegnung von Vergangenheit und Gegenwart. Am 15.8., dem Maria-Himmelfahrtstag jeden Jahres, wird in den Kirchenmauern an Originalschauplätzen, also im Freien, hier Gottesdienst gefeiert. Das Altarfundament ist hier der Platz des Altartisches, die Gläubigen sitzen auf mobilen Bänken im "Kirchenraum".
Beschreibung:
Nach Beendigung der Ausgrabungen von 2010-2013 der mittelalterlichen und neuzeitlichen Kirchen am Michelberg hat Stefan Klampfer die Ausschreibung der Kunst im öffentlichen Raum gewonnen und dieses Denkmal 2014 verwirklicht.
Mit verschiedenfärbigen Betonstreifen wurden die Fundamente der alten Kirchen, nach ihrem Alter so deutlich getrennt, gekennzeichnet. Die aufgefundenen Skelette wurden mit weißen Kalsteinen am Ort ihrer Auffindung markiert. Die Erinnerungen an den 2. Weltkrieg sind die grauen Betonkreise in den Kirchenmauern, wo die Betonfundamente der Radaranlagen aufgefunden wurden.
Etwas abseits stehen 3 übereinandergesetzte weiße Betonzylinder, die als Ausguck oder Ruheplatz dienen.
"Hosenträgerbänke" aus Lärchenholz laden zum Verweilen ein.
Details
Gemeindename | Niederhollabrunn |
Gemeindekennzahl | 31234 |
Ortsübliche Bezeichnung | Michelberg |
Objektkategorie | 1500 ( Religiöse Kleindenkmäler | | ) |
Katastralgemeinde | Niederhollabrunn -- GEM Niederhollabrunn |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 1745/1 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Michelberg |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Michelberg |
Längengrad | 16.28884 |
Breitengrad | 48.43062 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 0.05 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 24.75 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 37.5 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Nach Beendigung der Ausgrabungen von 2010-2013 der mittelalterlichen und neuzeitlichen Kirchen am Michelberg hat Stefan Klampfer die Ausschreibung der Kunst im öffentlichen Raum gewonnen und dieses Denkmal 2014 verwirklicht. Mit verschiedenfärbigen Betonstreifen wurden die Fundamente der alten Kirchen, nach ihrem Alter so deutlich getrennt, gekennzeichnet. Die aufgefundenen Skelette wurden mit weißen Kalsteinen am Ort ihrer Auffindung markiert. Die Erinnerungen an den 2. Weltkrieg sind die grauen Betonkreise in den Kirchenmauern, wo die Betonfundamente der Radaranlagen aufgefunden wurden. Etwas abseits stehen 3 übereinandergesetzte weiße Betonzylinder, die als Ausguck oder Ruheplatz dienen. "Hosenträgerbänke" aus Lärchenholz laden zum Verweilen ein. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 11. Jahrhundert |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Um die alten Kirchen und die vielen Kinderskelette auch in der Zukunft sichtbar und begehbar zu machen, wurde dieses Denkmal errichtet. Es ist ein Ort der Begegnung von Vergangenheit und Gegenwart. Am 15.8., dem Maria-Himmelfahrtstag jeden Jahres, wird in den Kirchenmauern an Originalschauplätzen, also im Freien, hier Gottesdienst gefeiert. Das Altarfundament ist hier der Platz des Altartisches, die Gläubigen sitzen auf mobilen Bänken im "Kirchenraum". |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Zusätzlich ist dieses Denkmal für die Kinderbestattungen durch die weißen Kalksteine ein gelungenes Grabdenkmal geworden. Die Anthropologen des NMW konnten in mühevollster Kleinarbeit mindestens 222 Menschen nachweisen, wovon nur 21 (9,5%) Erwachsene, kaum Jugendliche (1,8%), wenige Kinder von 1-14 Jahren (9,9%), und selten Kleinkinder von 3 Monaten bis zu einem Jahr (8,6%) gefunden wurden. Die größte Gruppe der verstorbenen Kinder sind Feten und Neonaten mit 156 Menschlein (70,3%), die hier ohne Beigaben bestattet waren. Diese Kinder können unmöglich aus einer Ortschaft stammen und müssen von weiter hergebracht worden sein. Warum sie überwiegend in der ersten Phase der frühen Kirchen und auf dem Michelberg bestattet wurden, bleibt ein Rätsel der Geschichte. |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Der Michelberg und seine Kirchen, eine archäologisch-historische Analyse, ein interdisziplinäres Forschungsprojekt der NÖ. Landesarchäologie, E. Lauermann/Lindinger Berichte aller Beteiligten bei der Tagung "Der Michelberg und seine Kirchen - einFundort im Kontext" vom 4.-6-10.2018 im MASMUZ Museum Mistelbach, wo Archäologen, Anthropologen, Anthrozoologen, Numismatiker, Urgeschichtler, Kirchenbausachverständige, Historiker, Kirchengeschichtler u.v.a. über ihre Arbeit und die Erkenntnisse daraus berichteten. |
Datum der Erfassung | 2018-10-10 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2018-10-10 |
letzter Bearbeiter | Karoline Krammer |