Pöllakapelle (Kapelle beim Haus Söllingerwald 29)
Gemeinde: Purgstall an der Erlauf
Zeitkategorie: 19. Jahrhundert
Chronik:
Der ehemalige Altbauer Johann Prankl vom Haus Sölling 25, vulgo „Wolfetsöd“, kannte die Familie Winterspacher, frühere Besitzer am Hause „Groß-Pölla“, sehr gut. 1970 erzählte er: „...dass mehrere Kinder der Familie Winterspacher bereits im Kindesalter verstarben. Die Familie Winterspacher hat daraufhin eine Wallfahrt unternommen und das Versprechen abgelegt, eine Kapelle zu bauen, wenn ein Kind am Leben bleiben sollte. Es sind dann noch zwei Mädchen geboren worden, die wirklich am Leben blieben, darum wurde diese Kapelle gebaut.
Von den überlebenden Töchtern hat die Nandl (Anna) den Hof übernommen, die Miatz (Maria) aber hat nach Keppelberg, Gemeinde Buch, geheiratet.“
Die Angaben von Herrn Johann Prankl konnten im Zuge vor Forschungen bestätigt werden. Im „Totenbuch der Pfarre Purgstall“ wurden mehrere Eintragungen gefunden.
Dem Ehepaar Winterspacher starben insgesamt fünf Kinder im Kleinkindalter.
Auf Grund der vielen Todesfälle ließ die Familie Winterspacher im Jahr 1889 die Kapelle erbauen. Maurermeister Franz Stöger erstellte dafür den Bauplan.
Im Laufe der Jahre setzte die Feuchtigkeit dem Mauerwerk stark zu, deshalb beschlossen die heutigen Besitzer eine Generalsanierung durchzuführen. Im Jahr 2001 wurde mit der Trockenlegung begonnen. Der Innen- und Außenputz wurde komplett entfernt und neu aufgetragen.
Beschreibung:
Vom Haus Söllingerwald 29, vulgo „Groß-Pölla“, führt ein Wirtschaftsweg zu der oberhalb des Hauses stehenden Kapelle. Hinter der Kapelle befindet sich eine Wiese, die heute noch „Kreuzwiese“ genannt wird. Vor dem Kapellenbau stand an dieser Stelle ein hölzernes Kreuz, dass bereits in der Franzisco-Josefinischen Landesaufnahme von 1869 – 1887 eingezeichnet ist.
Den Grund für die Errichtung dieses Kreuzes wusste niemand mehr. Zum anschließenden Kapellenbau konnten aber genaue Informationen aufgefunden werden.
Im Inneren findet man über einem kleinen Altar ein großes, auf Leinwand gemaltes Bild, die Krönung Marias durch die Heiligste Dreifaltigkeit zeigend.
In der Nische über dem Eingang ist ein auf Blech gemaltes Bild, die Muttergottes von Maria Taferl über ihrer Kirche schwebend, angebracht.
Details
Gemeindename | Purgstall an der Erlauf |
Gemeindekennzahl | 32008 |
Ortsübliche Bezeichnung | Pöllakapelle (Kapelle beim Haus Söllingerwald 29) |
Objektkategorie | 1512 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | Kapellen) |
Katastralgemeinde | Söllingerwald -- GEM Purgstall an der Erlauf |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | 3251 Söllingerwald |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Söllingerwald 29 |
Längengrad | 15.113302 |
Breitengrad | 48.040248 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Breite (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Tiefe (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Vom Haus Söllingerwald 29, vulgo „Groß-Pölla“, führt ein Wirtschaftsweg zu der oberhalb des Hauses stehenden Kapelle. Hinter der Kapelle befindet sich eine Wiese, die heute noch „Kreuzwiese“ genannt wird. Vor dem Kapellenbau stand an dieser Stelle ein hölzernes Kreuz, dass bereits in der Franzisco-Josefinischen Landesaufnahme von 1869 – 1887 eingezeichnet ist. Den Grund für die Errichtung dieses Kreuzes wusste niemand mehr. Zum anschließenden Kapellenbau konnten aber genaue Informationen aufgefunden werden. Im Inneren findet man über einem kleinen Altar ein großes, auf Leinwand gemaltes Bild, die Krönung Marias durch die Heiligste Dreifaltigkeit zeigend. In der Nische über dem Eingang ist ein auf Blech gemaltes Bild, die Muttergottes von Maria Taferl über ihrer Kirche schwebend, angebracht. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 19. Jahrhundert |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Der ehemalige Altbauer Johann Prankl vom Haus Sölling 25, vulgo „Wolfetsöd“, kannte die Familie Winterspacher, frühere Besitzer am Hause „Groß-Pölla“, sehr gut. 1970 erzählte er: „...dass mehrere Kinder der Familie Winterspacher bereits im Kindesalter verstarben. Die Familie Winterspacher hat daraufhin eine Wallfahrt unternommen und das Versprechen abgelegt, eine Kapelle zu bauen, wenn ein Kind am Leben bleiben sollte. Es sind dann noch zwei Mädchen geboren worden, die wirklich am Leben blieben, darum wurde diese Kapelle gebaut. Von den überlebenden Töchtern hat die Nandl (Anna) den Hof übernommen, die Miatz (Maria) aber hat nach Keppelberg, Gemeinde Buch, geheiratet.“ Die Angaben von Herrn Johann Prankl konnten im Zuge vor Forschungen bestätigt werden. Im „Totenbuch der Pfarre Purgstall“ wurden mehrere Eintragungen gefunden. Dem Ehepaar Winterspacher starben insgesamt fünf Kinder im Kleinkindalter. Auf Grund der vielen Todesfälle ließ die Familie Winterspacher im Jahr 1889 die Kapelle erbauen. Maurermeister Franz Stöger erstellte dafür den Bauplan. Im Laufe der Jahre setzte die Feuchtigkeit dem Mauerwerk stark zu, deshalb beschlossen die heutigen Besitzer eine Generalsanierung durchzuführen. Im Jahr 2001 wurde mit der Trockenlegung begonnen. Der Innen- und Außenputz wurde komplett entfernt und neu aufgetragen. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Bei der „Pölla-Kapelle“ treffen sich jährlich die Besitzer und die angrenzenden Nachbarn am Fronleichnamstag, zu Peter und Paul sowie am 15. August zu Mariä Himmelfahrt zum Rosenkranzgebet. Weitere Informationen: Im Buch „Purgstall – Religiöse Kleindenkmäler“ Im Film „Purgstall – Religiöse Kleindenkmäler – Feste und Feiern“ Bestellung unter: www.erlauftalerbildungskreis.at |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Wiesenhofer, Franz u. Wiesenhofer, Hildegard: Purgstall - Religiöse Kleindenkmäler. Purgstall 2005. |
Datum der Erfassung | 2016-04-19 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2016-05-25 |
letzter Bearbeiter | Michaela Wiesenhofer |