Zehetner-Kapelle
Gemeinde: Zistersdorf
Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Es ist anzunehmen, dass einige Teile der Kapelle, wie Fundament und die am Dach verwitterten Sandsteinbekrönungen schon älter sind als die in der Kapelle angebrachte dunkelgraue Marmorplatte, auf welcher das Erbauungsdatum von Florian und Maria Zehetner durch Baumeister Ignaz Haring mit dem Jahr 1913 datiert ist. Als Grund für die Erbauung der Kapelle wird die Scharlacherkrankung von Maria Zehetner und deren überaschende Heilung angegeben.
Beschreibung:
Die gemauerte Kapelle ruht auf einem sechseckigen Grundfundament. Sie hat an ihrer vorderen Giebelseite ein Rundbogentor mit einer aufgeputzten profilierten Fasche. In der Kapelle dient ein hölzerner Tisch als Altar. An der kleinen eckigen Apsisrückwand im Hintergrund polychrome Marien- und Madonnenbilder. Über dem Hauptbild ist eine dunkle Marmorplatte montiert in der in goldener Gravur eine Stifterinschrift zu lesen ist: "Erbaut von Florian und Maria Zehetner durch Mauerermeister Ignaz Haring. Mistelbach 1913". Zu beiden Seiten des Altares wieder ein Madonnenbild und ein Bild der Heiligen Familie. Geschützt wird der Kapellenraum durch ein stabiles Eisengitter mit Lanzenspitzen oberhalb. Zu beiden Seiten des Einganges Pilaster, oberhalb ein profilierter Sims. Im Zwickel unterhalb geflügelte Engelsköpfe, dazwischen ein Schlussstein mit einer Rokoko-Volute darauf. Ober dem Sims eine Inschrift: "Gelobt sei Jesus-Christus". Auf der Kapelle ein umlaufendes profiliertes Kranzgesims mit einem profilierten Dreiecksgiebel oberhalb. Im Giebelfeld als Relief ein "alles sehenden Auge Gottes" im Strahlenkranz. Geschützt wird die Kapelle durch ein ziegelgedecktes Satteldach. Am First die abgewitterten Reste eines alten barocken Steinkreuzes. Über den Pilastern aus dem Dach hervorragend zwei Steinpostamente mit je einer Sandstein-(Flammen-)Steinvase oberhalb, die heute total abgewittert sind. Das erbaut 1913 bezieht sich sicherlich auf eine Generalsanierung der alten Rokoko-Kapelle. Die Sandsteinbekrönungen am Dach können nicht aus 1913 stammen, sie wären heute nicht so stark abgewittert, auch der Kapellenaufbau ist typisch für frühes Rokoko.
Details
Gemeindename | Zistersdorf |
Gemeindekennzahl | 30863 |
Ortsübliche Bezeichnung | Zehetner-Kapelle |
Objektkategorie | 1512 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | Kapellen) |
Katastralgemeinde | Maustrenk -- GEM Zistersdorf |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 340/4 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Hauptstraße B40 |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | |
Längengrad | 16.698655 |
Breitengrad | 48.575006 |
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Höhe (m) | 4.2 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 2.3 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 3.1 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | sanierungsbedürftig |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Trockenlegung des Mauerwerkes; abschlagen der feuchten Putzstellen und neu verputzen und färbeln. Reinigung der Dachziegel von Moos. |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Die gemauerte Kapelle ruht auf einem sechseckigen Grundfundament. Sie hat an ihrer vorderen Giebelseite ein Rundbogentor mit einer aufgeputzten profilierten Fasche. In der Kapelle dient ein hölzerner Tisch als Altar. An der kleinen eckigen Apsisrückwand im Hintergrund polychrome Marien- und Madonnenbilder. Über dem Hauptbild ist eine dunkle Marmorplatte montiert in der in goldener Gravur eine Stifterinschrift zu lesen ist: "Erbaut von Florian und Maria Zehetner durch Mauerermeister Ignaz Haring. Mistelbach 1913". Zu beiden Seiten des Altares wieder ein Madonnenbild und ein Bild der Heiligen Familie. Geschützt wird der Kapellenraum durch ein stabiles Eisengitter mit Lanzenspitzen oberhalb. Zu beiden Seiten des Einganges Pilaster, oberhalb ein profilierter Sims. Im Zwickel unterhalb geflügelte Engelsköpfe, dazwischen ein Schlussstein mit einer Rokoko-Volute darauf. Ober dem Sims eine Inschrift: "Gelobt sei Jesus-Christus". Auf der Kapelle ein umlaufendes profiliertes Kranzgesims mit einem profilierten Dreiecksgiebel oberhalb. Im Giebelfeld als Relief ein "alles sehenden Auge Gottes" im Strahlenkranz. Geschützt wird die Kapelle durch ein ziegelgedecktes Satteldach. Am First die abgewitterten Reste eines alten barocken Steinkreuzes. Über den Pilastern aus dem Dach hervorragend zwei Steinpostamente mit je einer Sandstein-(Flammen-)Steinvase oberhalb, die heute total abgewittert sind. Das erbaut 1913 bezieht sich sicherlich auf eine Generalsanierung der alten Rokoko-Kapelle. Die Sandsteinbekrönungen am Dach können nicht aus 1913 stammen, sie wären heute nicht so stark abgewittert, auch der Kapellenaufbau ist typisch für frühes Rokoko. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 19. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Es ist anzunehmen, dass einige Teile der Kapelle, wie Fundament und die am Dach verwitterten Sandsteinbekrönungen schon älter sind als die in der Kapelle angebrachte dunkelgraue Marmorplatte, auf welcher das Erbauungsdatum von Florian und Maria Zehetner durch Baumeister Ignaz Haring mit dem Jahr 1913 datiert ist. Als Grund für die Erbauung der Kapelle wird die Scharlacherkrankung von Maria Zehetner und deren überaschende Heilung angegeben. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Eigene Erhebungen; Alexander Szep |
Datum der Erfassung | 2023-05-01 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2024-07-07 |
letzter Bearbeiter | Karina Goldmann |