Florianikreuz

Religiöse KleindenkmälerBildstöckePfeiler- und Säulenbildstöcke

Gemeinde: Sulz im Weinviertel

Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

Herr Dir. Karl Bitterhof (Schulleiter der Volksschule Obersulz) schrieb über das Florianikreuz: 'Jeden Samstag besuchte Fürst Lichtenstein, der im Schloss Wilfersdorf seinen Wohnsitz hatte, die Wallfahrtskirche am Kapellenberg, um dort dem Nachmittags gottesdienst beizuwohnen. Dies tat er auch an einem Apriltag des Jahres 1774. Als er auf seiner Herfahrt die Höhe des Kapellenberges erreichte, sah er, dass ein Teil des Ortes, und zwar die Häuserzeile von Nr. 141 bis Nr. 161 (jetzt Rosa Maier 141 bis Johann Huber 161) in Flammen stand. Der Ort war nahezu menschenleer, weil die meisten Einwohner auf den Feldern waren, und das Lichtensteinsche Regiment, das längere Zeit in Obersulz stationiert war, am gleichen Tag nach Mistelbach abgezogen wurde. Der am Wachberg stehende Pulverturm war in Gefahr, von den Flammen ergriffen zu werden. (An dieser Stelle steht heute die Kriegerkapelle. Glücklicher-weise trieb der Wind das Feuer in eine andere Richtung.'

Beschreibung:

In der Leimgrube, am Ende der Kellergasse,(Feldweg Richtung Norden bis zur Abzweigung nach Osten) steht auf einer Anhöhe das gemauerte, verputzte, weiß gefärbelte, nach Süden ausgerichtete Florianikreuz (auch Weinmartel). Auf einem Sockel mit Schaft, Schulterstück und profilierter Kragenplatte (35 cm h) befindet sich ein Aufsatz (80x80x100). Das darüber angebrachte, 20 cm hohe profilierte Kranzgesimse wird mit einem 20 cm hohen, aus Kupferblech ausgeführtem Zeltdach abgeschlossen. Das darauf angebrachte Lothringerkreutz aus Metall und 60 cm hoch. An allen 4 Seiten des Schaftes sind je 2 profilierte Halbsäulen und je eine halbrunde, gewölbte, 155 cm hohe und 42 cm breite Figurennische angebracht. Am Aufsatz ist an allen 4 Seiten eine 40 cm hohe und 30 cm breite Nische eingelassen. Die Nischen sind leer.

Details

Gemeindename Sulz im Weinviertel
Gemeindekennzahl 30857
Ortsübliche Bezeichnung Florianikreuz
Objektkategorie 1531 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Pfeiler- und Säulenbildstöcke)

Katastralgemeinde Obersulz -- GEM Sulz im Weinviertel
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 4816
Ortschafts- bzw. Ortsteil Obersulz
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Lehmgrube
Längengrad 16.68118
Breitengrad 48.50995

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 5.8
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 1.7
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 1.7
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung sehr gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) In der Leimgrube, am Ende der Kellergasse,(Feldweg Richtung Norden bis zur Abzweigung nach Osten) steht auf einer Anhöhe das gemauerte, verputzte, weiß gefärbelte, nach Süden ausgerichtete Florianikreuz (auch Weinmartel). Auf einem Sockel mit Schaft, Schulterstück und profilierter Kragenplatte (35 cm h) befindet sich ein Aufsatz (80x80x100). Das darüber angebrachte, 20 cm hohe profilierte Kranzgesimse wird mit einem 20 cm hohen, aus Kupferblech ausgeführtem Zeltdach abgeschlossen. Das darauf angebrachte Lothringerkreutz aus Metall und 60 cm hoch. An allen 4 Seiten des Schaftes sind je 2 profilierte Halbsäulen und je eine halbrunde, gewölbte, 155 cm hohe und 42 cm breite Figurennische angebracht. Am Aufsatz ist an allen 4 Seiten eine 40 cm hohe und 30 cm breite Nische eingelassen. Die Nischen sind leer.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Fürst Liechtenstein ließ zur Erinnerung an eine Feuersbrunst und zum Dank dafür, dass der Ort Obersulz nicht vollständig eingeäschert wurde, das Florianikreuz errichten. Der Bau erfolgte wahrscheinlich im Jahre 1775. 2011 wurde der Bildstock von Herrn Johann Brand, Obersulz, mit akribischer Genauigkeit originalgetreu renoviert. Herr Brand tat dies als Mitglied der freiwilligen Feuerwehr unter dem Kommandanten Herrn Johann Kindl, Obersulz. Viele Kameraden haben bei der Renovierung mitgeholfen. Am 5.5.2012 wurde das Denkmal im Rahmen einer Festveranstaltung der freiwilligen Feuerwehr Obersulz von Herrn Pfarrer Dr. Norbert Kokott im Beisein vieler Ortsbewohner neu gesegnet. Herr Brand wurde durch Überreichung einer Florianistatue geehrt.

Zeitkategorie 18. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Herr Dir. Karl Bitterhof (Schulleiter der Volksschule Obersulz) schrieb über das Florianikreuz: 'Jeden Samstag besuchte Fürst Lichtenstein, der im Schloss Wilfersdorf seinen Wohnsitz hatte, die Wallfahrtskirche am Kapellenberg, um dort dem Nachmittags gottesdienst beizuwohnen. Dies tat er auch an einem Apriltag des Jahres 1774. Als er auf seiner Herfahrt die Höhe des Kapellenberges erreichte, sah er, dass ein Teil des Ortes, und zwar die Häuserzeile von Nr. 141 bis Nr. 161 (jetzt Rosa Maier 141 bis Johann Huber 161) in Flammen stand. Der Ort war nahezu menschenleer, weil die meisten Einwohner auf den Feldern waren, und das Lichtensteinsche Regiment, das längere Zeit in Obersulz stationiert war, am gleichen Tag nach Mistelbach abgezogen wurde. Der am Wachberg stehende Pulverturm war in Gefahr, von den Flammen ergriffen zu werden. (An dieser Stelle steht heute die Kriegerkapelle. Glücklicher-weise trieb der Wind das Feuer in eine andere Richtung.'
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Die Brandursache war, dass eine Frau Fett ausgelassen hatte. Die Häuser waren alle mit Stroh gedeckt, sodass sich das dabei entzündete Feuer rasch ausbreiten konnte. Der Mörtel soll damals mit Rotwein angerührt worden sein, da der Wein in diesem Jahr so sauer gewesen sein soll, dass man ihn nicht trinken konnte.

2011
Johann Schütz

2012
Johann Schütz

2012
Johann Schütz

2012
Jophann Schütz

2012
Johann Schütz

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Wilhelm Wenzel, Pfarrer, Heimatbuch, 300 Jahre Pfarre Obersulz 1973 Dehio NÖ nördlich der Donau 1990, Seite 839

Datum der Erfassung 2011-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2014-11-08
letzter Bearbeiter Johann Schütz

Standort

Kommentare

Sie müssen sich einloggen, um selbst Kommentare abgeben zu können!

Vollständig erfasst

Das Gütesiegel des BHW kennzeichnet dieses Objekt als vollständig und fachlich korrekt erfasst und vom BHW Fachbereich Klein-und Flurdenkmäler geprüft.