Heiliger Sebastian
Gemeinde: Wilfersdorf
Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Bis 1910 befand sich die Steinfigur des hl. Sebastian in einer kleinen Kapelle, ca. 5 m entfernt vom jetzigen Standort am Straßenrand. Die Straße war die Kaiser - oder Reichsstraße, also die heutige Brünnerstraße und die Kapelle war ein gewisses Verkehrshindernis.
Ein Hinweis auf die Errichtung des Denkmals könnte nachstehende Notiz sein: [...] 1739 [...] im gleichen Jahr stiftete der Ratsbürger Phillipp Neymayr eine Statue des Hl. Sebastian. An die Pestnot erinnert auch die Rosalienkapelle in Wilfersdorf [...]
In den Pfarrchroniken werden im 19. Jahrhundert die „Heiligen Häuser von Wilfersdorf“ erwähnt. Ein Heimatforscher bezeichnete den Bestand der Kleindenkmäler in Wilfersdorf einmal mit den Worten „Die Liechtensteiner schufen hier eine Sakrale Landschaft“. Entlang der sogenannten Kaiserstraße (später Brünnerstraße) im Ortsbereich wurden zum Beispiel drei dieser „Häuser“ errichtet, von denen noch eines besteht – die Kapelle „Maria vom Siege“. Sebastian und Johannes von Nepomuk bestehen nur noch als Steinfiguren. Die Herstellung der beiden ersten Heiligenhäuser wurde von der Gemeinde Wilfersdorf, das übrige vom Patron der Kirche, Sr. Durchlaucht Fürst von Liechtenstein, bezahlt.
Im Sockel der Figur finden wir die Inschrift: „St. Sebastian bitte für uns. Renov. 1941
2006 - Reinigungsarbeiten durch den Österreichischen Kameradschaftsbund mit Friedrich Kriebaum, Adolf Bertoli usw. Das Lendentuch wurde mit schwarzer Farbe bestrichen.
Sebastianmarterl renoviert:
Die Herren Bertoli Adolf, Kriebaum Fritz, Dersch Johann und Wallisch Erich haben das Sebastianmarterl an der Gabelung Bahnzeile - Hauptstraße renoviert. Die Marktgemeinde Wilfersdorf dankt den Mitgliedern des Kameradschaftsbundes für den Einsatz.
Beschreibung:
Die Statue des Hl. Sebastian steht auf einer klassischen Säule mit Plinthe, einfachem Sockel, Fußblock, Mittelstück und Kragenplatte.
Im Sockel der Figur finden wir die Inschrift in Schwarz: „St. Sebastian bitte für uns Renov. 1941." Der Sockel ist mit flachen Eckvoluten verziert.
Die Figur selbst wird charakteristischen als entblößter, an Baum gebundener junger Mann, von Pfeilen durchbohrt, dargestellt.
Das Lendentuch wurde bei der letztmaligen Renovierung mit schwarzer Farbe gestrichen.
Details
Gemeindename | Wilfersdorf |
Gemeindekennzahl | 31654 |
Ortsübliche Bezeichnung | Heiliger Sebastian |
Objektkategorie | 1714 ( Freiplastiken | religiöse Freiplastiken | sonstige Heilige) |
Katastralgemeinde | Wilfersdorf -- GEM Wilfersdorf |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 6/14 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Kreuzung Bahnzeile/ Hauptstraße, bei Hauptstraße 20 |
Längengrad | 16.644835 |
Breitengrad | 48.583856 |
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Höhe (m) | 3 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 0.7 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Tiefe (m) | 0.7 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Zustandsklassifizierung | sanierungsbedürftig |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Reinigung notwendig. Feinheiten im Gesicht wurden bspw. durch vergangene Reinigungen zu stark abgetragen. Rekonstruktion wäre notwendig. |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Die Statue des Hl. Sebastian steht auf einer klassischen Säule mit Plinthe, einfachem Sockel, Fußblock, Mittelstück und Kragenplatte. Im Sockel der Figur finden wir die Inschrift in Schwarz: „St. Sebastian bitte für uns Renov. 1941." Der Sockel ist mit flachen Eckvoluten verziert. Die Figur selbst wird charakteristischen als entblößter, an Baum gebundener junger Mann, von Pfeilen durchbohrt, dargestellt. Das Lendentuch wurde bei der letztmaligen Renovierung mit schwarzer Farbe gestrichen. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 18. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Bis 1910 befand sich die Steinfigur des hl. Sebastian in einer kleinen Kapelle, ca. 5 m entfernt vom jetzigen Standort am Straßenrand. Die Straße war die Kaiser - oder Reichsstraße, also die heutige Brünnerstraße und die Kapelle war ein gewisses Verkehrshindernis. Ein Hinweis auf die Errichtung des Denkmals könnte nachstehende Notiz sein: [...] 1739 [...] im gleichen Jahr stiftete der Ratsbürger Phillipp Neymayr eine Statue des Hl. Sebastian. An die Pestnot erinnert auch die Rosalienkapelle in Wilfersdorf [...] In den Pfarrchroniken werden im 19. Jahrhundert die „Heiligen Häuser von Wilfersdorf“ erwähnt. Ein Heimatforscher bezeichnete den Bestand der Kleindenkmäler in Wilfersdorf einmal mit den Worten „Die Liechtensteiner schufen hier eine Sakrale Landschaft“. Entlang der sogenannten Kaiserstraße (später Brünnerstraße) im Ortsbereich wurden zum Beispiel drei dieser „Häuser“ errichtet, von denen noch eines besteht – die Kapelle „Maria vom Siege“. Sebastian und Johannes von Nepomuk bestehen nur noch als Steinfiguren. Die Herstellung der beiden ersten Heiligenhäuser wurde von der Gemeinde Wilfersdorf, das übrige vom Patron der Kirche, Sr. Durchlaucht Fürst von Liechtenstein, bezahlt. Im Sockel der Figur finden wir die Inschrift: „St. Sebastian bitte für uns. Renov. 1941 2006 - Reinigungsarbeiten durch den Österreichischen Kameradschaftsbund mit Friedrich Kriebaum, Adolf Bertoli usw. Das Lendentuch wurde mit schwarzer Farbe bestrichen. Sebastianmarterl renoviert: Die Herren Bertoli Adolf, Kriebaum Fritz, Dersch Johann und Wallisch Erich haben das Sebastianmarterl an der Gabelung Bahnzeile - Hauptstraße renoviert. Die Marktgemeinde Wilfersdorf dankt den Mitgliedern des Kameradschaftsbundes für den Einsatz. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Im Jahr 1910 sollte ein Einfamilienhaus unmittelbar neben der Kapelle „Zum Heiligen Sebastian“ errichtet werden. Im Gemeindearchiv sind noch der Bauplan und das Protokoll der Bauverhandlung erhalten. Auszug aus dem Bauprotokoll Josef WILLER Zimmermeister, vom 5. März 1910 „...ferner erklärt Herr Josef WILLER dem Wunsche der Gemeinde entsprechen zu wollen, die an den Strassenrand stehende Kapelle zum Hl. Sebastian abzutragen und auf dem rückwärts der Kapelle befindlichen Grund Eigentum der fürstl. Gutsverwaltung in gleicher Baulinie mit dem zu erbauenden Wohngebäude auf dem vereinbarten Platze neu zu errichten, wodurch jedoch das Eigentumsrecht für die betreffende Grundfläche für den Fürst Liechtenstein in keiner Weise beeinträchtigt werden soll....“ Aus einem unbekannten Grund hat sich Herr WILLER nicht an die Vorgaben gehalten und hat nur die Statue zurückversetzt. Leider musste die prächtige Linde, die sich hinter der Statue befand, in den letzten Jahren aus Sicherheitsgründen entfernt werden. |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Auszug aus Bauprotokoll Josef Willer, Zimmermeister, vom 5. März 1910 Gemeindenachrichten Ausgabe 3, September 2006 Aufzeichnungen Huysza Hans, Wilfersdorf |
Datum der Erfassung | 2024-02-20 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2024-02-20 |
letzter Bearbeiter | Marktgemeinde Wilfersdorf |