Pestsäule
Gemeinde: Zistersdorf
Zeitkategorie: 18. Jahrhundert
Chronik:
Ursprünglich war am Platze der heutigen Kirche eine Pestsäule errichtet. Für die Herstellung der Friedhofsmauer wurde diese abgetragen und die Steine in den beiden Torpfeilern verarbeitet.
Ganz sicher ist es nicht, ob dann eine neue Pestsäule errichtet und bei der Kirche aufgestellt wurde. Der vorletzte Standort war der verlängerte Veithohlweg bis Zistersdorfer Straße am Gegenhang. Der Weg wurde bei der Grundzusammenlegung (Lüssel) mit Zistersdorf abgeschnitten und die Pestsäule neuerlich verlegt. Heutiger Standort ist an der Straße nach Zistersdorf bei der Gashütte.
Beschreibung:
Nördlich von Großinzersdorf steht an der L15 Richtung Zistersdorf diese etwa 4 m hohe spätbarocke Tabernakelsäule aus Sandstein, ein Pestkreuz. Es ruht in 203 m Seehöhe im Ried Hofäcker auf einem neu errichteten Grundfundament auf dem der Tabernakelbildstock aufgerichtet wurde. Er hat unterhalb einen hohen quaderförmigen Sockel auf dem die Säule aufgerichtet wurde. Am Sockel ein rechteckiger Fußblock der oberhalb gewulstet ist. Am Fußblock ein quaderförmiges Postament das an drei Seiten rechteckige genutete Kartuschen zeigt mit eingezogenen Enden. In der vorderen Kartusche eine Stiftergravur: "STIFTER GRISTOF SCHILER. 1763". Am Postament eine vorkragende Deckplatte die unterhalb gestuft ist. Auf der Deckplatte ein quadratischer Säulensockel auf dem sich eine einfache toskanische Säule erhebt, die sich nach obenhin verjüngt. Unterhalb ein gestufter Basalring, oberhalb ein Echinus, ein tragender Halsring. Auf der Säule eine erneuerte vorspringende Kragenplatte auf der sich ein erneuerter kleiner quaderförmiger Volltabernakel befindet mit viereckigen genuteten Kartuschen ohne Inhalt. Am Tabernakel eine vorkragende Dachplatte die unterhalb gestuft ist. Auf der Dachplatte ein würfelförmiger Sockel der oberhalb in ein steinernes Kruzifix übergeht.
Details
Gemeindename | Zistersdorf |
Gemeindekennzahl | 30863 |
Ortsübliche Bezeichnung | Pestsäule |
Objektkategorie | 1564 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kreuze | Hochkreuze) |
Katastralgemeinde | Großinzersdorf -- GEM Zistersdorf |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 3177/2 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Hofäcker A - früher Veithohlweg |
Längengrad | 16.75941439 |
Breitengrad | 48.52838789 |
denkmalgeschützt | -- |
Höhe (m) | 4 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 0.55 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Tiefe (m) | 0.55 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Nördlich von Großinzersdorf steht an der L15 Richtung Zistersdorf diese etwa 4 m hohe spätbarocke Tabernakelsäule aus Sandstein, ein Pestkreuz. Es ruht in 203 m Seehöhe im Ried Hofäcker auf einem neu errichteten Grundfundament auf dem der Tabernakelbildstock aufgerichtet wurde. Er hat unterhalb einen hohen quaderförmigen Sockel auf dem die Säule aufgerichtet wurde. Am Sockel ein rechteckiger Fußblock der oberhalb gewulstet ist. Am Fußblock ein quaderförmiges Postament das an drei Seiten rechteckige genutete Kartuschen zeigt mit eingezogenen Enden. In der vorderen Kartusche eine Stiftergravur: "STIFTER GRISTOF SCHILER. 1763". Am Postament eine vorkragende Deckplatte die unterhalb gestuft ist. Auf der Deckplatte ein quadratischer Säulensockel auf dem sich eine einfache toskanische Säule erhebt, die sich nach obenhin verjüngt. Unterhalb ein gestufter Basalring, oberhalb ein Echinus, ein tragender Halsring. Auf der Säule eine erneuerte vorspringende Kragenplatte auf der sich ein erneuerter kleiner quaderförmiger Volltabernakel befindet mit viereckigen genuteten Kartuschen ohne Inhalt. Am Tabernakel eine vorkragende Dachplatte die unterhalb gestuft ist. Auf der Dachplatte ein würfelförmiger Sockel der oberhalb in ein steinernes Kruzifix übergeht. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 18. Jahrhundert |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Ursprünglich war am Platze der heutigen Kirche eine Pestsäule errichtet. Für die Herstellung der Friedhofsmauer wurde diese abgetragen und die Steine in den beiden Torpfeilern verarbeitet. Ganz sicher ist es nicht, ob dann eine neue Pestsäule errichtet und bei der Kirche aufgestellt wurde. Der vorletzte Standort war der verlängerte Veithohlweg bis Zistersdorfer Straße am Gegenhang. Der Weg wurde bei der Grundzusammenlegung (Lüssel) mit Zistersdorf abgeschnitten und die Pestsäule neuerlich verlegt. Heutiger Standort ist an der Straße nach Zistersdorf bei der Gashütte. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Einem Gelöbnis der Gemeinde entsprechend, wurde an Samstagen die Arbeit auf den Feldern um 16 Uhr beendet und eine Andacht mit Rosenkranz und Litanei gehalten. Das Zeichen dazu wurde mit zwei kleinen Glocken, die sich auf einem niedrigen Turm des Gemeindehauses Nr. 167-168 befanden, gegeben. Das Gelöbnis hat sehr wahrscheinlich seinen Grund im Auftreten der Pest, eine Pestsäule war am Platze vor der später erbauten Kirche errichtet worden. Dies war vermutlich auch der Platz, auf welchem diese Samstagsandachten gehalten wurden; auf jeden Fall fand sie unter freiem Himmel statt, da sich die Gemeinde bei ihrem Ansuchen um Baubewilligung einer Kapelle immer darauf berufen hat, dass sie bei schlechtem Wetter und im Winter keinen Ort hat, diese Andacht abzuhalten. Pestjahre: 1645, 1680 und 1713; im Jahre 1784 wurde der Friedhof von Großinzersdorf angelegt und am 1. August 1784 eingeweiht. In den Jahren 1791 - 1794 wurde der Friedhof mit einer Mauer umgeben. Für die Herstellung der Friedhofsmauer wurde die Pestsäule abgetragen und die Steine in den beiden Torpfeilern verarbeitet. Diese sind heut noch sichtbar. Ganz sicher ist es nicht, ob dann eine neue Pestsäule errichtet und bei der Kirche aufgestellt wurde. |
Pestsäule | |
2021 | |
Andrea Frohner |
Pestsäule - Kreuz | |
2021 | |
Andrea Frohner |
Pestsäule - Inschrift | |
2021 | |
Andrea Frohner |
Pestsäule - saniert | |
2023 | |
Andrea Frohner |
Pestsäule - saniert | |
2023 | |
Andrea Frohner |
Pestsäule - saniert | |
2023 | |
Andrea Frohner |
Pestsäule - saniert Kreuz | |
2023 | |
Andrea Frohner |
Pestsäule - saniert Inschrift | |
2023 | |
Andrea Frohner |
Pestsäule Großinzersdorf | |
Mai 2024 | |
Karina Goldmann |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Museumsverein Großinzersdorf; Alexander Szep |
Datum der Erfassung | 2023-05-05 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2024-07-04 |
letzter Bearbeiter | Karina Goldmann |