hl. Nepomuk

Freiplastikenreligiöse FreiplastikenJohannes Nepomukdarstellungen

Gemeinde: Zellerndorf

Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Bereits auf der Karte der Josefinischen Landaufnahme ist dieses Marterl eingezeichnet, links der Straße - an ihrem ursprünglichen Platz (Abb.2)
Ursprünglich stand die Statue des Johannes Nepomuk links von der Straße am Abhang der Kirchenstraße, kurz vor der Brücke. Auf den Fotos der Hochwasserkatastrophe von 1962 steht er noch an diesem Platz. (Abb.4)
1969 wurde die Statue restauriert und auf die rechte Seite versetzt und neu fundamentiert. (Abb.5,6)
Vermutung: Bevor die Brücke errichtet wurde (Datum unbekannt), gab es nur eine Furt durch den Pulkaubach, die Statue stand damals in der „richtigen“ Höhe zur Straße. Mit der Errichtung der Brücke war eine Aufschüttung der Straße notwendig, die Pulkau ist in diesem Abschnitt auf der Südseite (Dorfseite) durch einen Damm gesichert. Dadurch stand die Statue unterhalb des Straßenniveaus in der Böschung, was eine „Versetzung“ rechtfertigte.
Die Statue wurde dann rechts neben der Straße, südlich der Brücke über den Pulkaubach, an der Abzweigung von zwei „Kirchensteigen“ neu errichtet (Abb.5)
1972 wurde der Lauf des Pulkaubaches geändert (weiter nach Süden).
Der „Brückenheilige“ Johannes Nepomuk steht jetzt - ungefähr an seinem „ursprünglichen“ Platz (vor der Pulkaubach-Regulierung) - jetzt etwa 20m nördlich der Brücke über den Pulkaubach. Die „Kirchensteige“ sind seit der Kommassierung verschwunden. (Abb.5)

Beschreibung:

Standort: ZELLERNDORF Riede Garten
Rechts neben der Straße zur Kirche.
1972 wurde der Lauf des Pulkaubaches geändert (weiter nach Süden).
Der „Brückenheilige“ Johannes Nepomuk steht jetzt - am vorherigen Platz - etwa 25m nördlich des Pulkaubaches. (Abb.1a-d)

Bildsäule: Eine spätbarocke (2.Hälfte 18.Jh) Freiplastik des hl. Johannes Nepomuk aus Zogelsdorfer Sandstein. Auf einem neu errichteten rechteckigen Grundfundament steht die etwa 4m große Statue des Heiligen auf einem Wolkensockel. Er ist mit all seinen klerikalen Attributen ausgestattet: er trägt einen bodenlangen Talar, darüber einen reichverzierten Chorrock und über den Schultern hat er ein halblanges Cape. Der hl. Johannes Nepomuk trägt am Haupt ein Birett und an seinem Hinterhaupt einen goldenen Sternenkranz mit fünf Sterne; sie symbolsieren das lateinische Wort TACUI - „ich habe geschwiegen." (Abb.1b)
In seiner rechten Hand hält er ein Kruzifix, das er betrachtet. An seiner rechten Seite zwei Puttis, zu seiner Linken ein geflügelter Engel mit dem Märtyrerpalmzweig. (Abb.13,15)
Auf den Voluten sitzen zwei kleine geflügelte Puttis, der eine in Schweigeposition, mit dem Finger auf den Lippen und zwei Finger der linken Hand zum Schwur erhoben (Abb.14a), der andere hält ein Vorhängeschloss in seinen Händen, ebenfalls ein Symbol der Verschwiegenheit (Abb.14b).
Der doppelgeschossige Sockelaufbau wird in beiden Geschossen von Voluten eingefasst, im oberen befindet sich ein Stern; am Fussblock ein Postament an seiner Vorderseite mit zwei Rundbogennischen. Sie zeigen die legendäre Beichte der vor ihm knienden Königin von Böhmen, Johanna von Bayern (Abb.16).
Unter den Rundbögen noch eine rechteckige genutete Kartusche mit Schulterbögenenden. Der Text darin ist abgewittert und unleserlich.

Details

Gemeindename Zellerndorf
Gemeindekennzahl 31052
Ortsübliche Bezeichnung hl. Nepomuk
Objektkategorie 1713 ( Freiplastiken | religiöse Freiplastiken | Johannes Nepomukdarstellungen)

Katastralgemeinde Zellerndorf -- GEM Zellerndorf
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 4454
Ortschafts- bzw. Ortsteil
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Riede Garten
Längengrad 15.9588
Breitengrad 48.6987

denkmalgeschützt geschuetzt

Höhe (m) 3.5
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 1
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 0.75
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen
Die teilweise gravierenden Veränderungen, die bei den jeweiligen Renovierungen vorgenommen wurden, werden im Punkt Beschreibung gesondert angeführt.

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Standort: ZELLERNDORF Riede Garten
Rechts neben der Straße zur Kirche.
1972 wurde der Lauf des Pulkaubaches geändert (weiter nach Süden).
Der „Brückenheilige“ Johannes Nepomuk steht jetzt - am vorherigen Platz - etwa 25m nördlich des Pulkaubaches. (Abb.1a-d)

Bildsäule: Eine spätbarocke (2.Hälfte 18.Jh) Freiplastik des hl. Johannes Nepomuk aus Zogelsdorfer Sandstein. Auf einem neu errichteten rechteckigen Grundfundament steht die etwa 4m große Statue des Heiligen auf einem Wolkensockel. Er ist mit all seinen klerikalen Attributen ausgestattet: er trägt einen bodenlangen Talar, darüber einen reichverzierten Chorrock und über den Schultern hat er ein halblanges Cape. Der hl. Johannes Nepomuk trägt am Haupt ein Birett und an seinem Hinterhaupt einen goldenen Sternenkranz mit fünf Sterne; sie symbolsieren das lateinische Wort TACUI - „ich habe geschwiegen." (Abb.1b)
In seiner rechten Hand hält er ein Kruzifix, das er betrachtet. An seiner rechten Seite zwei Puttis, zu seiner Linken ein geflügelter Engel mit dem Märtyrerpalmzweig. (Abb.13,15)
Auf den Voluten sitzen zwei kleine geflügelte Puttis, der eine in Schweigeposition, mit dem Finger auf den Lippen und zwei Finger der linken Hand zum Schwur erhoben (Abb.14a), der andere hält ein Vorhängeschloss in seinen Händen, ebenfalls ein Symbol der Verschwiegenheit (Abb.14b).
Der doppelgeschossige Sockelaufbau wird in beiden Geschossen von Voluten eingefasst, im oberen befindet sich ein Stern; am Fussblock ein Postament an seiner Vorderseite mit zwei Rundbogennischen. Sie zeigen die legendäre Beichte der vor ihm knienden Königin von Böhmen, Johanna von Bayern (Abb.16).
Unter den Rundbögen noch eine rechteckige genutete Kartusche mit Schulterbögenenden. Der Text darin ist abgewittert und unleserlich.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Im Gemeinderatsprotokoll vom13.3.1927 wird sie als "denkmalgeschützt" bezeichnet. (Abb.3a)

Figur heiliger Johannes Nepomuk
BDA: 5625
Objekt-ID: 1496
Auf dem Weg vom Friedhof nach Zellerndorf steht die Figur des hl. Johannes Nepomuk auf einem Volutensockel mit Putten aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
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Die älteste mir bekannte Abbildung stammt aus der Zeit um 1969 (Abb.5)
Bei Renovierungen kam es immer wieder zu Veränderungen:
1972 wurde sie renoviert und neu aufgestellt:
Johann Nepomuk bekam einen Sternenkranz mit fünf Sternen und seine Kopfhaltung wurde verändert - er blickt nicht mehr nach vorne, sondern auf das Kreuz.
1989 war seine linke Hand abgebrochen und
dem Putto an seiner rechten Seite fehlte ein Fuß. (Abb.7)
Nach der Renovierung - Hand und Fuß waren wieder dran (Abb.8,9), aber:
Die linke Hand wurde gedreht, sie zeigte ursprünglich nach oben (Abb.6).
Der Stern im Sockelaufbau war ursprünglich geschlossen, er zeigt jetzt eine Vertiefung, in der eine Kerze steht (Abb.8).
Auch der Sockel verschwand kurz darauf völlig unter der Erde.
Bis 2022 zeigten sich immer mehr und tiefere Risse (Abb.11a,b,c)
2023 wurde die Staue, nicht der Sockel, durch Steinmetz Manfred Bölderl aus Gunterdorf renoviert (Abb.12) und die zwei kleinen geflügelten Puttis in ihrer Aussage stark verändert.
Dem einen in Schweigeposition, mit dem Finger auf den Lippen und zwei Fingern der linken Hand zum Schwur erhoben wurden die beiden Finger verändert - jetzt winkt er, statt zu schwören. (Abb.14a)
Der andere hält ein Vorhängeschloss in seinen Händen, ein Symbol der Verschwiegenheit, dieser bekam einen Schlüssel in die rechte Hand (Abb.14b) - was soll das bedeuten?

Zeitkategorie 18. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Bereits auf der Karte der Josefinischen Landaufnahme ist dieses Marterl eingezeichnet, links der Straße - an ihrem ursprünglichen Platz (Abb.2)
Ursprünglich stand die Statue des Johannes Nepomuk links von der Straße am Abhang der Kirchenstraße, kurz vor der Brücke. Auf den Fotos der Hochwasserkatastrophe von 1962 steht er noch an diesem Platz. (Abb.4)
1969 wurde die Statue restauriert und auf die rechte Seite versetzt und neu fundamentiert. (Abb.5,6)
Vermutung: Bevor die Brücke errichtet wurde (Datum unbekannt), gab es nur eine Furt durch den Pulkaubach, die Statue stand damals in der „richtigen“ Höhe zur Straße. Mit der Errichtung der Brücke war eine Aufschüttung der Straße notwendig, die Pulkau ist in diesem Abschnitt auf der Südseite (Dorfseite) durch einen Damm gesichert. Dadurch stand die Statue unterhalb des Straßenniveaus in der Böschung, was eine „Versetzung“ rechtfertigte.
Die Statue wurde dann rechts neben der Straße, südlich der Brücke über den Pulkaubach, an der Abzweigung von zwei „Kirchensteigen“ neu errichtet (Abb.5)
1972 wurde der Lauf des Pulkaubaches geändert (weiter nach Süden).
Der „Brückenheilige“ Johannes Nepomuk steht jetzt - ungefähr an seinem „ursprünglichen“ Platz (vor der Pulkaubach-Regulierung) - jetzt etwa 20m nördlich der Brücke über den Pulkaubach. Die „Kirchensteige“ sind seit der Kommassierung verschwunden. (Abb.5)
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Wenn es um den Schutz vor Hochwasser und Überschwemmung geht, verlassen wir uns heute nicht mehr (ausschließlich) auf die Fürbitte von Heiligen (Florian, Nepomuk), wir verlassen uns auf (hoffentlich rechtzeitige) Vorwarnung
https://pegelalarm.at/de/river.php?river=Pulkau (Abb.21)
und auf die bewährte Hilfe der Freiwilligen Feuerwehr.
https://www.marterl.at/suche/detail?oid=23178&cHash=b8472cb93358e7004d3fd924c74c1118

ZELLERNDORF hl. Nepomuk 1
2023-09-02
Mag. Josef Schönhofer

ZELLERNDORF hl. Nepomuk 1b
2023-09-02
Mag. Josef Schönhofer

ZELLERNDORF hl. Nepomuk 1c
2024
Mag. Josef Schönhofer

ZELLERNDORF hl. Nepomuk 1d
2024
Mag. Josef Schönhofer

Josefinische Landaufnahme ZELLERNDORF Riede Garten 2s
1770
https://maps.arcanum.com/de/map/firstsurvey-lower-austria/?

ZELLERNDORF Sitzungs-Protokoll 3
1899-01-01
Gemeinde Zellerndorf

ZELLERNDORF Sitzungs-Protokoll 3a
1927-03-13
Gemeinde Zellerndorf

ZELLERNDORF Hochwasser 4a
1962-05-10
OSR Josef Schönhofer

ZELLERNDORF Hochwasser 4b
1962-05-23
OSR Josef Schönhofer

ZELLERNDORF hl. Nepomuk 5s
1969
OSR Josef Schönhofer

ZELLERNDORF hl. Nepomuk 5a
1969
OSR Josef Schönhofer

ZELLERNDORF hl. Nepomuk 5bs
1969
OSR Josef Schönhofer

ZELLERNDORF hl.Nepomuk 6s
1972
OSR Josef Schönhofer

ZELLERNDORF Atommüll-Lager Demonstration 6as
1989-12-09
Alfred Pröglhöf

ZELLERNDORF hl. Nepomuk 7s
1995
Mag. Josef Schönhofer

ZELLERNDORF hl. Nepomuk 8s
2009-03-19
Mag. Josef Schönhofer

ZELLERNDORF hl. Nepomuk 9s
2009-03-19
Mag. Josef Schönhofer

ZELLERNDORF hl. Nepomuk 10s
2017
Alexander Szepp

ZELLERNDORF hl. Nepomuk 11as
2022-07-22
Mag. Josef Schönhofer

ZELLERNDORF hl. Nepomuk 11bs
2022-07-22
Mag. Josef Schönhofer

ZELLERNDORF hl. Nepomuk 11cs
2022-07-22
Mag. Josef Schönhofer

MeinBezirk: Sorgsame Restaurierung: Brückenheiliger in neuem Glanz 12
2023-09-18
Mathias Lawugger in MeinBezirk 2023-09-18

ZELLERNDORF hl. Nepomuk 13s
2024-04-21
Mag. Josef Schönhofer

ZELLERNDORF hl. Nepomuk 13as
2024-04-21
Mag. Josef Schönhofer

ZELLERNDORF hl. Nepomuk 14as
2023-10-02
Mag. Josef Schönhofer

ZELLERNDORF hl. Nepomuk 14bs
2023-10-02
Mag. Josef Schönhofer

ZELLERNDORF hl. Nepomuk 15s
2024-04-21
Mag. Josef Schönhofer

ZELLERNDORF hl. Nepomuk 16s
2024-04-21
Mag. Josef Schönhofer

ZELLERNDORF hl. Nepomuk 17s
2024-04-21
Mag. Josef Schönhofer

ZELLERNDORF hl. Nepomuk 18as
2024-04-21
Mag. Josef Schönhofer

ZELLERNDORF hl. Nepomuk 18bs
2024-04-21
Mag. Josef Schönhofer

ZELLERNDORF hl. Nepomuk 19s
2024-04-21
Mag. Josef Schönhofer

ZELLERNDORF hl. Nepomuk 20s
2013
Prof.OSR Hermann Jagenteufel

ZELLERNDORF Brücke Messstation 21s
2024-09-01
Mag. Josef Schönhofer

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Josefinische Landesaufnahme (1773-1781)
https://maps.arcanum.com/de/map/firstsurvey-lower-austria/?
Franziszeischer Kataster (ZELLERNDORF 1822)
https://maps.arcanum.com/de/map/cadastral/?

Gemeinderatsprotokoll: 1899-01-01:
Johannes-Statue wird gehoben, wenn Dreifaltigkeit umgesetzt wird.
DEHIO-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Niederösterreich nördlich der Donau –
Verlag: A. Schroll & Co, Wien (1990)
SCHÖNHOFER Josef: Chronik von Zellerndorf (!993, unveröffentlicht)
FASSBINDER-BRÜCKLER B.: Kriegerdenkmäler, Bildstöcke und Kleindenkmäler
in: Zellerndorf-Kunstdenkmäler - Heimat Zellerndorf -Verlag Zellerndorf S.263ff. (2000)

https://pegelalarm.at/de/river.php?river=Pulkau
http://www.ffzellerndorf.at

Alexander Szep
Datum der Erfassung 2016-01-10
Datum der letzten Bearbeitung 2024-11-14
letzter Bearbeiter Josef Schoenhofer

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