Pietà (bez.1702) in der Riede Kirchfeld (versetzt)

Freiplastikenreligiöse FreiplastikenMariendarstellungen

Gemeinde: Zellerndorf

Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Bereits auf der Karte der Josefinischen Landaufnahme ist dieses Marterl eingezeichnet. (Abb.4)
Diese Pietà stand von 1702 (Bezeichnung auf der verschwundenen runden Säule) bis zur Kommassierung 1972 in der Riede Kirchfeld - am „näuba gmirk“ - an der Grenze zur Nachbargemeinde Unternalb. Alle anderen wesentlichen Teile des Marterls (Fundament, Säule, Kapitell und schmeideiserne Dachbekrönung fehlen seither. (Abb.8)

1976 sollte es neu aufgestellt werden - an einem anderen Platz. Bei der Renovierung durch Steinmetz Beacco sind nicht nur die Säule und das Kapitell „nicht mehr auffindbar gewesen“ und durch andere neue Teile ergänzt worden, auch die Figurengruppe wurde teilweise sehr „verändert“.Es wurde die runde Säule durch eine gefaste Vierkantsäule ersetzt, das Kapitell durch ein neues ersetzt. Auch die Figurengruppe wurde wesentlich verändert. Das ausdrucksstarke Gesicht von Maria wurde durch ein anderes ersetzt (eigentlich der ganze Kopf), auch die Kopfhaltung von Jesus wurde verändert - die Originalgesichtszüge sind am Foto nur schwer erkennbar. Aus der original barocken sehr ausdrucksstarken Figurengruppe wurde eine „Allerwelts-Pietá“.

Es steht seit 1976 in ZELLERNDORF in der Riede Schrattenbach und trägt seither die Bezeichnung „Frey-Kreuz“.

Beschreibung:

Standort:
Bildstock am ursprünglichen Weg von Watzelsdorf nach Unternalb und weiter nach Retz. Auf Zellerndorfer Gebiet errichtet, am Grenzweg zwischen ZELLERNDORF und Unternalb - „om näuba gmirk“.
Nach der Neutrassierung der Straße von Retz - Unternalb - Watzelsdorf bis Guntersdorf (Bauzeit 1840-1846) lag das Marterl etwas abseits der Straße. (Abb.5)
Die Trasse der Nordwestbahn (Bauzeit der Strecke Stockerau-Unterretzbach: 8. September 1870 bis 1. November 1871) verlief an diesem kurzen Abschnitt parallel zur Straße. (Abb.6)

Beschreibung:
Ein Foto aus dem 1960er Jahren (Fotograf: OSR Josef Schönhofer) zeigt nur den obersten Teil der runden Säule mit einem Halsring. Die Säule hat Inschriften und eine Jahreszahl.
SCHREIBER Karl: Chronik von Zellerndorf (um 1940; unveröffentlicht)
Die Marienstatue am „Ragelhoferweg“ wurde von Johann Guggenberger (Haus-No.106) im Jahre 1702 errichtet.
Auf der Säule ein quadratisches Kapitell auf dem sich die Figurengruppe einer Pietà (= Vesperbild) befindet. Sie zeigt die hl.Maria, die ihren toten Sohn Jesus Christus nach der Kreuzabnahme auf ihrem Schoß hält. (13. Kreuzwegstation) Die Figurengruppe „Pietá“ hatte ein schönes und aufwändig geformtes Schutzdach aus Metall.
Als Stifter ist Johann Guggenberger (Haus-No.106) angegeben; der Stiftungsgrund ist nicht bekannt. Die Inschriften sind am Foto kaum leserlich.

Details

Gemeindename Zellerndorf
Gemeindekennzahl 31052
Ortsübliche Bezeichnung Pietà (bez.1702) in der Riede Kirchfeld (versetzt)
Objektkategorie 1712 ( Freiplastiken | religiöse Freiplastiken | Mariendarstellungen)

Katastralgemeinde Zellerndorf -- GEM Zellerndorf
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer
Ortschafts- bzw. Ortsteil
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Riede Kirchfeld
Längengrad 15.9693
Breitengrad 48.7169

denkmalgeschützt --

Höhe (m)
gemessen od. geschätzt --
Breite (m)
gemessen od. geschätzt --
Tiefe (m)
gemessen od. geschätzt --

Zustandsklassifizierung --
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Standort:
Bildstock am ursprünglichen Weg von Watzelsdorf nach Unternalb und weiter nach Retz. Auf Zellerndorfer Gebiet errichtet, am Grenzweg zwischen ZELLERNDORF und Unternalb - „om näuba gmirk“.
Nach der Neutrassierung der Straße von Retz - Unternalb - Watzelsdorf bis Guntersdorf (Bauzeit 1840-1846) lag das Marterl etwas abseits der Straße. (Abb.5)
Die Trasse der Nordwestbahn (Bauzeit der Strecke Stockerau-Unterretzbach: 8. September 1870 bis 1. November 1871) verlief an diesem kurzen Abschnitt parallel zur Straße. (Abb.6)

Beschreibung:
Ein Foto aus dem 1960er Jahren (Fotograf: OSR Josef Schönhofer) zeigt nur den obersten Teil der runden Säule mit einem Halsring. Die Säule hat Inschriften und eine Jahreszahl.
SCHREIBER Karl: Chronik von Zellerndorf (um 1940; unveröffentlicht)
Die Marienstatue am „Ragelhoferweg“ wurde von Johann Guggenberger (Haus-No.106) im Jahre 1702 errichtet.
Auf der Säule ein quadratisches Kapitell auf dem sich die Figurengruppe einer Pietà (= Vesperbild) befindet. Sie zeigt die hl.Maria, die ihren toten Sohn Jesus Christus nach der Kreuzabnahme auf ihrem Schoß hält. (13. Kreuzwegstation) Die Figurengruppe „Pietá“ hatte ein schönes und aufwändig geformtes Schutzdach aus Metall.
Als Stifter ist Johann Guggenberger (Haus-No.106) angegeben; der Stiftungsgrund ist nicht bekannt. Die Inschriften sind am Foto kaum leserlich.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details SCHREIBER Karl: Chronik von Zellerndorf (um 1940; unveröffentlicht)
Die Marienstatue am Ragelhoferweg wurde von Johann Guggenberger (Haus-No.106) im Jahre 1702 errichtet.

Zeitkategorie 18. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Bereits auf der Karte der Josefinischen Landaufnahme ist dieses Marterl eingezeichnet. (Abb.4)
Diese Pietà stand von 1702 (Bezeichnung auf der verschwundenen runden Säule) bis zur Kommassierung 1972 in der Riede Kirchfeld - am „näuba gmirk“ - an der Grenze zur Nachbargemeinde Unternalb. Alle anderen wesentlichen Teile des Marterls (Fundament, Säule, Kapitell und schmeideiserne Dachbekrönung fehlen seither. (Abb.8)

1976 sollte es neu aufgestellt werden - an einem anderen Platz. Bei der Renovierung durch Steinmetz Beacco sind nicht nur die Säule und das Kapitell „nicht mehr auffindbar gewesen“ und durch andere neue Teile ergänzt worden, auch die Figurengruppe wurde teilweise sehr „verändert“.Es wurde die runde Säule durch eine gefaste Vierkantsäule ersetzt, das Kapitell durch ein neues ersetzt. Auch die Figurengruppe wurde wesentlich verändert. Das ausdrucksstarke Gesicht von Maria wurde durch ein anderes ersetzt (eigentlich der ganze Kopf), auch die Kopfhaltung von Jesus wurde verändert - die Originalgesichtszüge sind am Foto nur schwer erkennbar. Aus der original barocken sehr ausdrucksstarken Figurengruppe wurde eine „Allerwelts-Pietá“.

Es steht seit 1976 in ZELLERNDORF in der Riede Schrattenbach und trägt seither die Bezeichnung „Frey-Kreuz“.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Quellen:
Josefinische Landesaufnahme (1773-1781)
https://maps.arcanum.com/de/map/firstsurvey-lower-austria/?
Franziszeischer Kataster (ZELLERNDORF 1822)
https://maps.arcanum.com/de/map/cadastral/?

GESSL Franz: Denksäulen und Stuckarbeiten in Zellerndorf
in: Monatsblätter für Landeskunde von NÖ 1911 S. 321f. (1911)
SCHREIBER Karl: Chronik von ZELLERNDORF
Handschriftliche Aufzeichnungen, unveröffentlicht (ca.1940)
SCHÖNHOFER Josef: Chronik von ZELLERNDORF
Handschriftliche Aufzeichnungen, unveröffentlicht (1993)

Bibliographie:
ALTMANN/KENYERES: Bildstöcke. Markierungen der Landschaft im Weinviertel.
Heft 8 der Schriftenreihe „Das Weinviertel", Mistelbach 102 S. (1984)
BERGER Walter: Die Kultmale (Bildstöcke, Wegkreuze usw.) des Marchfeldes -
in: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde Bd.79 S.1-105 (1976)
GASPAR Burghard: Der „Weiße Stein von Eggenburg“. Der Zogeldorfer Sandstein und seine Meister in: Das Waldviertel 44/4 S.331-367 (1995)
HAJOS Geza (Hrsg.).: Ortsbildschutz und Denkmalpflege
Österr. Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 37 Heft 3/4 (1981)
HULA Franz: Die Totenleuchten und Bildstöcke Österreichs. Ein Einblick in ihren Ur-sprung, ihr Wesen und ihre stilistische Entwicklung - Abb. Tafel 25 „Vesperbild“ Abb.12
Verlag: Poech, Wien, 87 S. 600 Abb. 32 Tafeln (1948)
KIESLINGER Alois: Steinhandwerk in Eggenburg und Zogelsdorf -
in: Unsere Heimat Jg.8 S.141-161, 177-193 (1935)
KOLB Karl :Typologie der Gnadenbilder in: BEINERT/PETRI (Hrsg.): Handbuch der Marienkunde. Verlag: Pustet, Regensburg 1.024 S. 64 s/w Abb. (1984)
LINDNER/MADRITSCH Kleindenkmäler Denkmalpflege in NÖ Band 2, Mödling (o.J.)
MADRITSCH/TORISER: Herkunft, Aufbau und Bedeutung der Kleindenkmäler im nördli-chen Niederösterreich - in: Denkmalpflege in Niederösterreich, Band 2, Nr. 7/ (1987)
OPPEKER Walpurga: Überlegungen zur Bedeutung der regionalen Verbreitung der Gna-denbilder der Pietà in Niederösterreichs Kleindenkmälern (Maria Dreieichen, Maria Taferl, Maria Schoßberg) in: KÜHTREIBER Thomas (Hrsg.): Wallfahrt und Regionalität in Mitteleuropa in der frühen Neuzeit - MEMO Sonderband 1 S.81-120 (2022)
ROMMER Aloisia: Bildstöcke und Feldzeichen in: NÖ Bildungs- und Heimatwerk (Hg.) Weinviertler Hausbuch S.179-181 (1989)
SCHMIDT Leopold: Bildstöcke im Bild. Ein Überblick über die bildkünstlerische Darstellung von Bildstöcken vom 15. bis zum 19. Jh.
in: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde Bd. 81 S.1-17 (1978)
SCHNEEWEIS Emil: Bildstöcke in Niederösterreich - VWGÖ Wien 281 S. (1981)
STUR Martin: Zeichen am Weg. Bildstöcke - Feldkreuze – Feldkapellen. Ihre Geschichte, ihre Erhaltung, ihre Neugestaltung, Katholisches Bildungsheim Groß-Rußbach, o.J.
TORISER Alfred: Zeugen ferner Zeiten In: ALTMANN/KENYERES: Bildstöcke. Markierungen der Landschaft im Weinviertel. Heft 8 der Schriftenreihe „Das Weinviertel", Mistelbach S.6-8 (1984)
WIKIPEDIA-Die freie Enzyklopädie: http://de.wikipedia.org - Verwendung diverser Fakten
ZACH-KIESLING Walter : Antennen zwischen Himmel und Erde. Horn/ Wien (2012)
BERANEK Franz J.: Die Mundart von Südmähren (Lautlehre).
Beiträge zur Kenntnis Sudetendeutscher Mundarten 7, Reichenberg (1936)
BRAUN Ingeborg: Die Mundart von Rohrendorf an der Pulkau. Sprachbiologische Untersuchungen, Dissertation Universität Wien, Maschinschrift 305 S. (1958)
KORKISCH Adolf: Lautlehre der Mundart des mittleren Pulkautals.
Dissertation Universität Wien (1938)
KRANZMAYER E.: Der niederösterreichische Dialekt.
Jahrbuch-Landeskunde-NÖ 31 S.198-237 (1954)
NIKENDEI Erhard: Wörterbuch der Weinviertler Ui-Mundart
Eigenverlag, Hohenruppersdorf (1996)

ZELLERNDORF Pietà Kirchfeld/Schrattenbach 1
1960?
Josef Schönhofer

ZELLERNDORF Pietà (bez.1702) Kirchfeld 2
1960
OSR Josef Schönhofer

ZELLERNDORF Pietà (bez.1702) Kirchfeld 3
1960
OSR Josef Schönhofer

ZELLERNDORF Pietà (bez.1702) Kirchfeld 3a
1960
OSR Josef Schönhofer

Josefinische Landaufnahme - ZELLERNDORF 4
1770
https://maps.arcanum.com/de/map/firstsurvey-lower-austria/?

Katasterplan ZELLERNDORF
1850
Gemeinde Zellerndorf

Franzisco-Josephinische Landaufnahme
1870

1932
BA für Vermessungswesen

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen

Josef Schoenhofer
Datum der Erfassung 2024-08-15
Datum der letzten Bearbeitung 2024-09-13
letzter Bearbeiter Josef Schoenhofer

Standort

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