Johannes
Gemeinde: Bernhardsthal
Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Johann Weigl, 1660 - 20.12.1716, Bauer auf No 101, Richter, Ratsherr und fürstlichen Fischmeister zu Bernhardsthal, errichtete 1716 an der Straße nach Reinthal, etwa 1 km außerhalb des Ortes, eine Statue des hl. Johannes Nepomuk und verpflichtete in einer Urkunde seine Familie und deren Nachkommen zur Erhaltung derselben.
Für den Fall jedoch, dass Nachkommen nicht mehr leben sollten, übernahm die Gemeinde Bernhardsthal die Erhal-tungspflicht und stellte darüber die nachstehende Urkunde vom 29. April 1716 aus:
„Wir Richter und Rat, auch sammentliche Gemeinde des hochfürstlich Liechtenstein'schen Markts Bernhartsthal geben hiemit von uns zu erkennen, wie daß unser lieber Mitnachbar Joann Weigl, durch viel Jahr bißheriger Rathsbürger allhier, auch hochfürstl. Fischmeister, aus tragender Andacht gegen dem heyl. Joannes Nepomucenus ihme Heyligen zu Ehren eine hohe steinerne Bildnis aufzurichten gesinnet; selbige aber in fortwäriger Bauständigkeit zu erhalten, nicht nur seine Freundschaft und sich dazu obligiert, sondern auch Er unß Richter und Rat mit gesambter Gemeinde zu Bernhartsthal. Um besagte St. Joannis Nepomuc. Steinerne Bildnis bey etwann erfolgenden Zeitl. Abgang seiner nachkommenden Freundschaft, in Bestand zu erhalten, freundlich ersuchet. Wir aber ... solch andächtiges begehren nicht abschlagen wollten. Also obligieren wir uns Richter. Rath und gesambte Gemeinde zu Bernhartsthal, in Abgang der Weigl'schen Freundschaft zu fortwährigen Jahren und zeiten hochberührte steinerne Si. Joannis Bildnis in gebührender Ehr und Baustand zu erhalten.”
Beschreibung:
Von vier mit Ketten verbundenen Bollern umgeben (B 222 T 222 cm) steht die 198 cm hohe Sandstein-Statue des hl. Johannes Nepomuk auf einem 134 cm hohen gemauerten Sockel an der Bernstein Straße B 49.
Details
Gemeindename | Bernhardsthal |
Gemeindekennzahl | 31604 |
Ortsübliche Bezeichnung | Johannes |
Objektkategorie | 1713 ( Freiplastiken | religiöse Freiplastiken | Johannes Nepomukdarstellungen) |
Katastralgemeinde | Bernhardsthal -- GEM Bernhardsthal |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 907 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Oberort |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Bernstein Straße (B49) nach Reintal |
Längengrad | 16.857636 |
Breitengrad | 48.698491 |
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Höhe (m) | 3.32 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 2.22 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 2.22 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Von vier mit Ketten verbundenen Bollern umgeben (B 222 T 222 cm) steht die 198 cm hohe Sandstein-Statue des hl. Johannes Nepomuk auf einem 134 cm hohen gemauerten Sockel an der Bernstein Straße B 49. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | Inschrift am Sockel + J. W. F. F. MDCCXVI XXIII. Maji. + |
Zeitkategorie | 18. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Johann Weigl, 1660 - 20.12.1716, Bauer auf No 101, Richter, Ratsherr und fürstlichen Fischmeister zu Bernhardsthal, errichtete 1716 an der Straße nach Reinthal, etwa 1 km außerhalb des Ortes, eine Statue des hl. Johannes Nepomuk und verpflichtete in einer Urkunde seine Familie und deren Nachkommen zur Erhaltung derselben. Für den Fall jedoch, dass Nachkommen nicht mehr leben sollten, übernahm die Gemeinde Bernhardsthal die Erhal-tungspflicht und stellte darüber die nachstehende Urkunde vom 29. April 1716 aus: „Wir Richter und Rat, auch sammentliche Gemeinde des hochfürstlich Liechtenstein'schen Markts Bernhartsthal geben hiemit von uns zu erkennen, wie daß unser lieber Mitnachbar Joann Weigl, durch viel Jahr bißheriger Rathsbürger allhier, auch hochfürstl. Fischmeister, aus tragender Andacht gegen dem heyl. Joannes Nepomucenus ihme Heyligen zu Ehren eine hohe steinerne Bildnis aufzurichten gesinnet; selbige aber in fortwäriger Bauständigkeit zu erhalten, nicht nur seine Freundschaft und sich dazu obligiert, sondern auch Er unß Richter und Rat mit gesambter Gemeinde zu Bernhartsthal. Um besagte St. Joannis Nepomuc. Steinerne Bildnis bey etwann erfolgenden Zeitl. Abgang seiner nachkommenden Freundschaft, in Bestand zu erhalten, freundlich ersuchet. Wir aber ... solch andächtiges begehren nicht abschlagen wollten. Also obligieren wir uns Richter. Rath und gesambte Gemeinde zu Bernhartsthal, in Abgang der Weigl'schen Freundschaft zu fortwährigen Jahren und zeiten hochberührte steinerne Si. Joannis Bildnis in gebührender Ehr und Baustand zu erhalten.” |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Die Statue sah bei ihrer Aufstellung nach Süden auf den oberen Teich. Wahrscheinlich war unterhalb, neben dem Weg nach Reintal (heute noch als Feldweg vorhanden), eine Quelle. Nach der Straßenbegradigung um 1970 stand der „Johannes” etwas abseits vom Weg. 1992 wurde die Statue durch Prof. Haller aus Mistelbach renoviert, etwa 10 m nach Nordost versetzt und in Richtung Straße gedreht. Seinen Status als „Wasserheiliger“ verlor er dadurch. Bei der Renovierung wurde besonders der Kopf stark verändert. Anlässlich der 300-Jahr Feier wurde die Statue im April 2016 vom Bernhardsthaler Dorferneuerungsverein unter der Leitung von Friedel Stratjel generalsaniert und frisch gefärbelt. An der Fest- und Feldmesse am 5. Mai 2016 – zelebriert von Prälat Karl Rühringer und Pater John – nahmen rund 120 Personen teil. War man bislang der Auffassung, die beiden „F.” stehen für „Fürstlicher Fischmeister”, so scheint die Auslegung von Domdekan Karl Rühringer ›Fundator‹ und ›Fecit‹ (Stifter und Auftraggeber) die richtige zu sein (5. Mai 2016). |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Online Heimatbuch der Marktgemeinde Bernhardsthal, 1976-lfd. https://friedl.heim.at/Wanderwege/Beitraege/2011_Heimatbuch.pdf https://friedl.heim.at/Wanderwege/KDM_Bernhardsthal/target12.html |
Datum der Erfassung | 2023-03-12 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2024-04-23 |
letzter Bearbeiter | Dieter Friedl |