Galgen

RechtsdenkmälerStrafrechtsdenkmälerGalgen und Richtplätze

Gemeinde: Irnfritz-Messern

Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

Mit Erlangung der hohen Gerichtsbarkeit(1677) wurde auch der Galgen errichtet. Dieser diente als Mahnmal für die Bevölkerung, denn das Blütgerüst wurde kein einziges mal aufgebaut, somit gab es keine einzige Hinrichtung am Galgen.

Beschreibung:

Westlich von Messern liegt der Galgenberg mit drei aus Bruchsteinen aufgemauerten mittelalterlichen Galgensäulen, deren Rundsäulen mit Pfostenlöchern für das Blutgerüst dienten.

Details

Gemeindename Irnfritz-Messern
Gemeindekennzahl 31110
Ortsübliche Bezeichnung Galgen
Objektkategorie 1332 ( Rechtsdenkmäler | Strafrechtsdenkmäler | Galgen und Richtplätze)

Katastralgemeinde Messern -- GEM Irnfritz-Messern
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 444
Ortschafts- bzw. Ortsteil Messern
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Messern nach Rothweinsdorf
Längengrad 15.50644
Breitengrad 48.7314

denkmalgeschützt geschuetzt

Höhe (m) 5.5
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 1.5
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 1.5
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen
keine Angaben

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Westlich von Messern liegt der Galgenberg mit drei aus Bruchsteinen aufgemauerten mittelalterlichen Galgensäulen, deren Rundsäulen mit Pfostenlöchern für das Blutgerüst dienten.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Rundsäulen mit Pfostenlöchern für das Blutgerüst.

Zeitkategorie 17. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Mit Erlangung der hohen Gerichtsbarkeit(1677) wurde auch der Galgen errichtet. Dieser diente als Mahnmal für die Bevölkerung, denn das Blütgerüst wurde kein einziges mal aufgebaut, somit gab es keine einzige Hinrichtung am Galgen.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Vor einigen hundert Jahren benötigte der Herr auf Wildberg einen Jäger. Er ließ das im Lande ringsum kundtun und bald fanden sich auch zwei Burschen, die sich um die Stelle bewarben. Da sie aber natürlich nur einer bekommen konnte, sagte der Graf zu ihnen: 'Ich nehme euch vorläufig beide zur Probe auf. Wer nach einem Monat der bessere ist, der kann bleiben, der andere muss wieder weg.' Den ganzen Monat über bemühten sich die beiden das Wohlgefallen des Herrn Grafen zu erlangen. Dabei begannen sie sich gegenseitig ganz fürchterlich zu hassen. Als der Monat fast um war, war die Wut schon so groß geworden, dass sie mit den Jagdgewehren aufeinander losgingen. Gleich krachte ein Schuss und einer stürzte zu Tode getroffen nieder. Als der andere sah, was er angerichtet hatte, wollte er fliehen. Er kam aber nicht weit. Die Soldaten holten ihn ein, verhafteten ihn und warfen ihn in den Kerker. Einige Tage später wurde Gericht gehalten und der Mörder verurteilt. Bald darauf hing er am Galgenholz. Der Totengräber von Messern bekam den Auftrag, für den Gehängten in der Nähe des Galgens ein Grab zu schaufeln. Es war ihm gar nicht recht wohl bei dieser Arbeit, hatte er doch ständig den Galgen vor Augen, auf dem der Körper des Jägers im Wind baumelte. Da aber einige Leute zusahen, vergaß er seine Angst und arbeitete fleißig darauf los. Plötzlich erhob sich drüben beim Galgenberg ein schwerer Sturm und brauste heulend auf sie zu. Gleich darauf erhielt der Totengräber eine so ungeheure Ohrfeige, dass ihm die Pfeife in weitem Bogen aus dem Mund flog. Jammernd lief er davon und die Zuseher hinterher. Ein paar Tage später war der Tote vom Galgen verschwunden. Manche erzählen, dass die Raben ihn gefressen hätten, andere sagten, er sei von selbst herabgekommen und in das vorbereitete Grab gestiegen. Dort aber scheint er keine Ruhe zu finden, denn man hat ihn im Gefolge der wilden Jagd gesehen, die nächtens oft vom Galgenberg weg ins Land rast.




Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen DEHIO Niederösterreich, nördlich der Donau, Wien 1990

Karl Weiß
Datum der Erfassung 2012-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2012-01-01
letzter Bearbeiter Karl Weiß

Standort

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Vollständig erfasst

Das Gütesiegel des BHW kennzeichnet dieses Objekt als vollständig und fachlich korrekt erfasst und vom BHW Fachbereich Klein-und Flurdenkmäler geprüft.