Weißes Kreuz - Bildstock Hl. Sebastian

Religiöse KleindenkmälerBildstöcke

Gemeinde: Sommerein

Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Lange Jahre hatte ein eisernes Doppelbalkenkreuz die Säule bekrönt, da die Zweige eines benachbarten Baumes die ursprüngliche Figur des Hl. Sebastian fast bis zu Unkenntlichkeit zerstört hatten. Ein Aquarell des Landschafts- und Architekturmaler Ludwig Hofbauer (geb. 1843, gest. 15.7.1923) gibt den Eindruck der verstümmelte Heiligenfigur im Jahr 1907 wieder.
1981 findet sich in E. Schneeweis „Bildstöcke Niederösterreichs„ ein Schwarzweiß- Foto der Säule wieder, wobei die Aufnahme sicher früher- etwa 1960- entstanden ist.

Beschreibung:

Die Bildsäule des hl. Sebastian befindet sich an der Abzweigung der Landesstrasse Nr 2001 -Richtung Trautmannsdorf- und der Güterstrasse , die zu den Aussiedlerhöfen führt.

Auf der schlanken toskanischen Säule von 3m Höhe erhebt sich die barock empfundene Skulptur des Pestheiligen Sebastian, die - 1999 von Restaurator Walter Lanegger angefertigt - die völlig zerstörte Original- Skulptur ersetzt.
Ein aus dem Sockelstein herausgemeißeltes Fleischerbeil und die Monogramme SP und EP geben Hinweise auf die Stifter.
Die verwitterte Jahreszahl 1707 war vor der Renovierung nur noch schwer zu entziffern.

Details

Gemeindename Sommerein
Gemeindekennzahl 30724
Ortsübliche Bezeichnung Weißes Kreuz - Bildstock Hl. Sebastian
Objektkategorie 1530 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | )

Katastralgemeinde Sommerein -- GEM Sommerein
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 6525
Ortschafts- bzw. Ortsteil
Straße und Hausnummer bzw. Flurname
Längengrad 16.647295
Breitengrad 48.001908

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 4
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 0.5
gemessen od. geschätzt geschätzt
Tiefe (m) 0.5
gemessen od. geschätzt geschätzt

Zustandsklassifizierung sehr gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Die Bildsäule des hl. Sebastian befindet sich an der Abzweigung der Landesstrasse Nr 2001 -Richtung Trautmannsdorf- und der Güterstrasse , die zu den Aussiedlerhöfen führt.

Auf der schlanken toskanischen Säule von 3m Höhe erhebt sich die barock empfundene Skulptur des Pestheiligen Sebastian, die - 1999 von Restaurator Walter Lanegger angefertigt - die völlig zerstörte Original- Skulptur ersetzt.
Ein aus dem Sockelstein herausgemeißeltes Fleischerbeil und die Monogramme SP und EP geben Hinweise auf die Stifter.
Die verwitterte Jahreszahl 1707 war vor der Renovierung nur noch schwer zu entziffern.

Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Zur Legende:
Der heilige Sebastian galt als einer der wichtigsten Pestpatrone. Er wurde im 3. Jhd. in Mailand geboren und im Jahr 288 in Rom unter Kaiser Diokletian enthauptet. Seine Grabeskirche an der Via Appia Antiqua zählt zu den sieben Wallfahrtskirchen Roms, die man für den Erhalt eines vollkommenen Ablasses besuchen musste.
Dass Sebastian zunächst nicht an den Pfeilen starb, sondern diese Tortur wundersamerweise überlebte, trug ihm seinen Ruf als Schutzheiliger gegen die Pest ein, denn dem Volksglauben zufolge wurde der Schwarze Tod durch unsichtbare Pfeile übertragen. Weit verbreitet waren kleine geweihte Zinnpfeile, mit denen man sich als Amulett gegen die Ansteckung zu schützen suchte.
Noch heute wird im bayerischen Ebersberg das Schädelreliquiar des Heiligen aufbewahrt, aus dem den Gläubigen früher Messwein zur Vorbeugung verabreicht wurde.

Zeitkategorie 18. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Lange Jahre hatte ein eisernes Doppelbalkenkreuz die Säule bekrönt, da die Zweige eines benachbarten Baumes die ursprüngliche Figur des Hl. Sebastian fast bis zu Unkenntlichkeit zerstört hatten. Ein Aquarell des Landschafts- und Architekturmaler Ludwig Hofbauer (geb. 1843, gest. 15.7.1923) gibt den Eindruck der verstümmelte Heiligenfigur im Jahr 1907 wieder.
1981 findet sich in E. Schneeweis „Bildstöcke Niederösterreichs„ ein Schwarzweiß- Foto der Säule wieder, wobei die Aufnahme sicher früher- etwa 1960- entstanden ist.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Zur Geschichte:
Laut den „ Geschichtlichen Mitteilungen über Sommerein “ von L.G. Ricek erinnert das Kreuz an den Einfall räuberischer Magyaren(= Kuruzzen) in den Jahren um 1710, die – da die Einwohner Sommereins die geforderte Steuer von tausend Gulden nicht zahlen wollten - vier Häuser niederbrannten und den Fleischermeister Baumann (Paumann?) niederschlugen.
Über diesen Sommereiner konnten wir keine Hinweise in den Pfarrmatriken finden, da diese nur bis max. 1700 zurückreichen.

Nachweisbar ist hingegen ein Fleischermeister Sebastian Premb und dessen Frau Eva, die als Paten bei der Taufe des Sebastian Pinter am 20.11.1700 fungieren. Zu diesen Eintragungen würden die Monogramme SP und EP und der Bezug auf den Namenspatron des Stifters passen.

Weisses Kreuz
09_2015
Ava Pelnöcker

st sebastian
1907
hofbauer

St. Josef
1999
emil Schneeweis

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen L.G. Ricek "Mitteilungen über Sommerein", Verlag des Gemeindeamtes, 1911
E. Schneeweis „Bildstöcke Niederösterreichs„ Verlag der Akad Wissenschaften, 1981

Ava Pelnöcker
Datum der Erfassung 2015-09-07
Datum der letzten Bearbeitung 2019-01-15
letzter Bearbeiter Angelika Ficenc

Standort

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