Pestsäule

Religiöse KleindenkmälerHochsäulen, Pestsäulen- und -kreuzeDreifaltigkeits- und Pestsäulen

Gemeinde: Thaya

Zeitkategorie: 15. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Es handelt sich eindeutig um ein vorreformatorisches Herrschaftszeichen der Herrschaft von Thaya, die von Nieder-Edlitz bis Ranzles reichte. Bis 1503 waren die Puchheimer als Herren der Herrschaft Thaya auch Inhaber von Nieder-Edlitz. Die Form der Säule gleicht den Mittelsäulen der Pfarrkirche, das legt den Schluss nahe, dass die Säule ebenfalls um 1435 gesetzt wurde. Beim Bau der Straße im Jahre 1856 wurde der Geländeriegel abgegraben, wobei die Säule versetzt werden musste. Auch im Jahre1985 rückte die Marter aus Sicherheitsgründen etwa zwei Meter von der Bundesstraße ab. Die Bewohner von Nieder-Edlitz gaben der Säule den Namen "Pestsäule". Schon beim Straßenbau von 1856 soll man nach der Überlieferung Gebeine gefunden haben und als im Jahre 1945 befohlen wurde dort eine Panzersperre zu errichten, wurden nach Aussage älterer Leute fünf Totenschädeln und menschliche Gebeine ausgegraben. Die Säule wurde aber sicher nicht als "Pestsäule" errichtet, aber es ist durchaus möglich und wahrscheinlich, dass man später Pesttote dort begraben und die Säule dann nachträglich diesen Namen erhalten hat.

Beschreibung:

Die gut erhaltene gotische Säule steht an einem Geländeriegel gegen die Thayawiesen westlich der Ortschaft an der Bundesstraße 36. Auf einem Steinsockel ruht das Oktogonprisma, an der Basis verstärkt und im Kapitell ins Quadrat übergeführt. Der Tabernakel ist zweiseitig offen gegen das Dorf und Richtung Thaya mit Bildern: Schmerzhafte Maria mit den sieben Schwertern (Gnadenbild von Rafings) und Hinterglasbild "Gnadenstuhl". An den Wangen findet sich ein längsgespalteter Schild, straßenseitig ein Schriftfeld; die Inschrift ist getilgt. Der Oberteil ist eine Pyramide, der in ein Kreuz ausläuft.

Details

Gemeindename Thaya
Gemeindekennzahl 32217
Ortsübliche Bezeichnung Pestsäule
Objektkategorie 1572 ( Religiöse Kleindenkmäler | Hochsäulen, Pestsäulen- und -kreuze | Dreifaltigkeits- und Pestsäulen)

Katastralgemeinde Niederedlitz -- GEM Thaya
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 2235
Ortschafts- bzw. Ortsteil
Straße und Hausnummer bzw. Flurname B 36
Längengrad 15.3021
Breitengrad 48.81127

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 4
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 0.6
gemessen od. geschätzt geschätzt
Tiefe (m) 0.6
gemessen od. geschätzt geschätzt

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Die gut erhaltene gotische Säule steht an einem Geländeriegel gegen die Thayawiesen westlich der Ortschaft an der Bundesstraße 36. Auf einem Steinsockel ruht das Oktogonprisma, an der Basis verstärkt und im Kapitell ins Quadrat übergeführt. Der Tabernakel ist zweiseitig offen gegen das Dorf und Richtung Thaya mit Bildern: Schmerzhafte Maria mit den sieben Schwertern (Gnadenbild von Rafings) und Hinterglasbild "Gnadenstuhl". An den Wangen findet sich ein längsgespalteter Schild, straßenseitig ein Schriftfeld; die Inschrift ist getilgt. Der Oberteil ist eine Pyramide, der in ein Kreuz ausläuft.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 15. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Es handelt sich eindeutig um ein vorreformatorisches Herrschaftszeichen der Herrschaft von Thaya, die von Nieder-Edlitz bis Ranzles reichte. Bis 1503 waren die Puchheimer als Herren der Herrschaft Thaya auch Inhaber von Nieder-Edlitz. Die Form der Säule gleicht den Mittelsäulen der Pfarrkirche, das legt den Schluss nahe, dass die Säule ebenfalls um 1435 gesetzt wurde. Beim Bau der Straße im Jahre 1856 wurde der Geländeriegel abgegraben, wobei die Säule versetzt werden musste. Auch im Jahre1985 rückte die Marter aus Sicherheitsgründen etwa zwei Meter von der Bundesstraße ab. Die Bewohner von Nieder-Edlitz gaben der Säule den Namen "Pestsäule". Schon beim Straßenbau von 1856 soll man nach der Überlieferung Gebeine gefunden haben und als im Jahre 1945 befohlen wurde dort eine Panzersperre zu errichten, wurden nach Aussage älterer Leute fünf Totenschädeln und menschliche Gebeine ausgegraben. Die Säule wurde aber sicher nicht als "Pestsäule" errichtet, aber es ist durchaus möglich und wahrscheinlich, dass man später Pesttote dort begraben und die Säule dann nachträglich diesen Namen erhalten hat.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

Pestsäule Niederedlitz
1994
Hans Altschach, Wien

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen KR Florian Schweitzer "ZWISCHEN HIMMEL UND ERDE Heiligtümer der Pfarre Thaya"
Verlag Marktgemeinde Thaya 1994

Anton Stöger
Datum der Erfassung 2019-02-08
Datum der letzten Bearbeitung 2019-02-08
letzter Bearbeiter Anton Stöger

Standort

Kommentare

Sie müssen sich einloggen, um selbst Kommentare abgeben zu können!

Wesentliche Felder richtig erfaßt