Nepomuk
Gemeinde: Judenau-Baumgarten
Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
An der Bahnhofsstraße steht in der Nähe der Brücke über die große Tulln eine St. Johannes Nepomuk Statue aus Mannersdorfer Sandstein, die viele Jahrzehnte von unter Naturdenkmalschutz stehenden Linden umsäumt war. Laut Feststellung des Bundesdenkmalamtes gehört der St. Johannes von Judenau zu den schönsten barocken Plastiken von Niederösterreich. Mit behördlichem Erlass vom 18. November 1941 wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das Bauwerk unter Denkmalschutz steht und auch als solches zu behandeln ist. Über das Alter der Statue ist nichts genaues Bekannt. Am Denkmal selbst ist jedoch das Datum vom 31. August 1750 ersichtlich. Während des zweiten Weltkrieges wurde die Figur schwer beschädigt. Der Kopf wurde ihr abgeschossen und die Hände verstümmelt. Die erste oberflächliche Ausbesserung der Statue fand unter dem Bürgermeister Kleiß im Jahre 1947 statt. Ein Jahr später wurde durch das Bildhaueratelier Bodensteiner in Klosterneuburg eine umfangreiche Restaurierung durchgeführt. In Folge des bereits erstickten Steines, verursacht durch einen dunklen Farbanstrich, war eine gesamte Überarbeitung erforderlich. Außerdem ergab sich die Notwendigkeit eines neuen Sockels. Aus finanziellen Gründen wurde das sehr schöne Kapitel leider nicht mehr verwendet. Eine weitere Renovierung fand im Herbst 1978 statt. 1981 wurde vom Herrn Dipl. Ing. Fischer aus Zöfing zum Schutz der doch sehr wertvollen Statue eine Überdachung entworfen, die Dank der Bereitstellung der finanziellen Mittel durch Frau Bareuther aus Zöfing auch realisiert werden konnte. Mitte der Neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurde erneut ein leider nicht sehr dauerhafter Verwitterungsschutz aufgetragen. Nachdem die zwar unter Naturdenkmalschutz stehenden Linden um den heiligen Johannes aus Altersschwäche vor einigen Jahrzenten gefällt werden mussten, war eine Neugestaltung der Umgebung erforderlich. Heute wird besonders die vorhandene Ruhebank hinter der Statue sehr gerne von den Benützern des Radfahrweges in Anspruch genommen.
(Beiträge zu Geschichte von Judenau und Zöfing von Gerold Pätzold, Herausgeber und Autor Prof. Dipl. Ing. Dr. Ewald Schmid im Jahre 2002)
Beschreibung:
Der Heilige ist in traditioneller Kleidung und Haltung (Chorrock, Barett, Kreuz in den Händen), nach Südosten blickend, dargestellt.
Die Statue ist barock; es gibt eine archivalische Quelle: 1751, Maria-Theresianische Fassion: „Die Weide beim hl. Johannes“, und spätere Nennungen (Johannes Brücke). Der Sockel trägt in unbeholfenen Großbuchstaben mit verkehrtem N die Inschrift: S. Johannes Nepomuceno r pro nobis Renoviert den 13 Aug.1750 was auf eine provinzielle Renovierung schließen lässt. Wann die Statue gesetzt wurde, ist unbekannt; da sie aber von erheblicher Größe und hoher Qualität ist, dürfte auch sie auf eine herrschaftliche Anschaffung zurückgehen.
Details
Gemeindename | Judenau-Baumgarten |
Gemeindekennzahl | 32112 |
Ortsübliche Bezeichnung | Nepomuk |
Objektkategorie | 1713 ( Freiplastiken | religiöse Freiplastiken | Johannes Nepomukdarstellungen) |
Katastralgemeinde | Judenau -- GEM Judenau-Baumgarten |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 548/1 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Judenau |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | L123, Bahnhofsstraße |
Längengrad | 16.00943 |
Breitengrad | 48.28679 |
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Höhe (m) | 3 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 0.6 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 0.6 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Der Heilige ist in traditioneller Kleidung und Haltung (Chorrock, Barett, Kreuz in den Händen), nach Südosten blickend, dargestellt. Die Statue ist barock; es gibt eine archivalische Quelle: 1751, Maria-Theresianische Fassion: „Die Weide beim hl. Johannes“, und spätere Nennungen (Johannes Brücke). Der Sockel trägt in unbeholfenen Großbuchstaben mit verkehrtem N die Inschrift: S. Johannes Nepomuceno r pro nobis Renoviert den 13 Aug.1750 was auf eine provinzielle Renovierung schließen lässt. Wann die Statue gesetzt wurde, ist unbekannt; da sie aber von erheblicher Größe und hoher Qualität ist, dürfte auch sie auf eine herrschaftliche Anschaffung zurückgehen. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 18. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | An der Bahnhofsstraße steht in der Nähe der Brücke über die große Tulln eine St. Johannes Nepomuk Statue aus Mannersdorfer Sandstein, die viele Jahrzehnte von unter Naturdenkmalschutz stehenden Linden umsäumt war. Laut Feststellung des Bundesdenkmalamtes gehört der St. Johannes von Judenau zu den schönsten barocken Plastiken von Niederösterreich. Mit behördlichem Erlass vom 18. November 1941 wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das Bauwerk unter Denkmalschutz steht und auch als solches zu behandeln ist. Über das Alter der Statue ist nichts genaues Bekannt. Am Denkmal selbst ist jedoch das Datum vom 31. August 1750 ersichtlich. Während des zweiten Weltkrieges wurde die Figur schwer beschädigt. Der Kopf wurde ihr abgeschossen und die Hände verstümmelt. Die erste oberflächliche Ausbesserung der Statue fand unter dem Bürgermeister Kleiß im Jahre 1947 statt. Ein Jahr später wurde durch das Bildhaueratelier Bodensteiner in Klosterneuburg eine umfangreiche Restaurierung durchgeführt. In Folge des bereits erstickten Steines, verursacht durch einen dunklen Farbanstrich, war eine gesamte Überarbeitung erforderlich. Außerdem ergab sich die Notwendigkeit eines neuen Sockels. Aus finanziellen Gründen wurde das sehr schöne Kapitel leider nicht mehr verwendet. Eine weitere Renovierung fand im Herbst 1978 statt. 1981 wurde vom Herrn Dipl. Ing. Fischer aus Zöfing zum Schutz der doch sehr wertvollen Statue eine Überdachung entworfen, die Dank der Bereitstellung der finanziellen Mittel durch Frau Bareuther aus Zöfing auch realisiert werden konnte. Mitte der Neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurde erneut ein leider nicht sehr dauerhafter Verwitterungsschutz aufgetragen. Nachdem die zwar unter Naturdenkmalschutz stehenden Linden um den heiligen Johannes aus Altersschwäche vor einigen Jahrzenten gefällt werden mussten, war eine Neugestaltung der Umgebung erforderlich. Heute wird besonders die vorhandene Ruhebank hinter der Statue sehr gerne von den Benützern des Radfahrweges in Anspruch genommen. (Beiträge zu Geschichte von Judenau und Zöfing von Gerold Pätzold, Herausgeber und Autor Prof. Dipl. Ing. Dr. Ewald Schmid im Jahre 2002) |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Mitteilungen XII des Heimatkundlichen Arbeitskreises für die Stadt und den Bezirk Tulln, Text; Dr. Roderich Geyer, Autor; Dr. Richard Hübl, April 1998. Beiträge zu Geschichte von Judenau und Zöfing von Gerold Pätzold, Herausgeber und Autor Prof. Dipl. Ing. Dr. Ewald Schmid im Jahre 2002. |
Datum der Erfassung | 2018-05-02 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2020-03-04 |
letzter Bearbeiter | Andreas Haslinger |