Franzosenkreuz

Statuen und BilderHausbilder

Gemeinde: Groß-Schweinbarth

Zeitkategorie: 21. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

In der Ortschronik von Leopold Seiler ist zu lesen:
Im Jahre 1805 kamen die Franzosen zum ersten Male nach Groß-Schweinbarth und plünderten unter anderem auch die Kirche.

Auf die Kunde vom Herannahen des Feindes im Jahr 1809 flohen besonders die Bemittelten mit allem, was sie mitnehmen konnten, auch mit Vieh, in den Wald (Kreut). Manche kehrten nachts in ihr Haus zurück, um das zurückgelassene Vieh zu füttern. Die ärmere Bevölkerung verblieb zu Hause und wurde vom Feind nicht behelligt. Die Franzosen drangen vielmehr in die Häuser der Bemittelten ein und verlangten Fleisch., Brot, Wein usw.

So wurde der Sohn des Besitzers des Hauses Nr. 124, der 24 jährige Franz Knaßmüller, wegen der Herausgabe von Lebensmittel bedrängt. Er lief davon und suchte Schutz im Nachbarhause Nr. 125 (heute Hauptstraße 22). Der Franzose schoss dem Flüchtenden durch die Tür nach und traf ihn tödlich. Franz Knaßmüller liegt angeblich noch heute vor dem Tor des Hauses Nr. 124 begraben. Die Stelle ist durch dieses Kreuz in der Mauer gekennzeichnet.

Der Sterbeeintrag von Franz Knaßmüller findet sich im Sterbebuch der Pfarre am 8. Juli 1809: Franz, Sohn das Paul Knaßmüller, Ganzlehner allhier, 24 Jahre alt, wurde am 10. Juli 1809 "sogleich auf der Gass´n beerdigt."

Dasselbe Schicksal ereilte auch Johann Pocker, 56 Jahre alt, Kleinhäusler, Hausnummer 62 (heute Zeisselthal 1). Der Sterbeeintrag findet sich im Sterbebuch der Pfarre am 7. Juli 1809. Er wurde am 9. Juli "sogleich auf der Gass´n beerdigt." Über ein Marterl als Erinnerung ist nichts bekannt.

Auch ein Soldat hauchte sein Leben in unserem Ort aus. Michael Szöke, Mitglied der Palatinal Husaren, einem österreichisch-habsburgischen Kavalerieverband, wurde krank zurückgelassen und starb am 6. Juli 1809 im Alter von 24 Jahren im Haus Nummer 87 (heute Hochstraße 31). Er wurde am 10. Juli 1809 begraben. Wo, ist im Sterbebuch nicht vermerkt.

Die Ereignisse stehen im Zusammenhang mit der Schlacht bei Wagram am 5. und 6. Juli 1809. Die Truppen Napoleons besiegten Erzherzog Karl von Österreich.




Beschreibung:

Am Prangerplatz auf einen Betonsockel mit Ziegeln errichtetes Marterl mit aufgeputzten Kreuz, verziert mit Arabesken.

Details

Gemeindename Groß-Schweinbarth
Gemeindekennzahl 30824
Ortsübliche Bezeichnung Franzosenkreuz
Objektkategorie 3101 ( Statuen und Bilder | | Hausbilder)

Katastralgemeinde Groß-Schweinbarth -- GEM Groß-Schweinbarth
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 3893/3
Ortschafts- bzw. Ortsteil Groß-Schweinbarth
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Prangerplatz
Längengrad 16.63341
Breitengrad 48.41621

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 1.2
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 0.35
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m)
gemessen od. geschätzt --

Zustandsklassifizierung sehr gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen
Das Franzosenkreuz wurde im Juli 2024 am Prangerplatz, vis-a-vis des ursprünglichen Standortes neu aufgebaut.

Das nunmehr ehemalige Marterl war auf den Steher der ehemaligen Toreinfahrt des "Bremhauses" Nr. 124, heute Hauptstraße 24, aufgeputzt. Mit den geplanten Abriss des Walzl-Hauses fällt diese Mauer weg und damit auch das Marterl. Darum fasste die Gemeinde den Entschluss für den Neuaufbau, der von Michael Kopal, Maurer im Museumsdorf Niedersulz durchgeführt wurde.

Beim Herauslösen der Seitenverzierungen stellte sich heraus, dass das Kreuz in einem Stück gegossen ist. Es wird nunmehr die Mauer abgetragen, das Kreuz herausgelöst und im Archiv verwahrt - mit freundlicher Genehmigung des jetzigen Eigentümers Martin Peterschelka.



Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Am Prangerplatz auf einen Betonsockel mit Ziegeln errichtetes Marterl mit aufgeputzten Kreuz, verziert mit Arabesken.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 21. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) In der Ortschronik von Leopold Seiler ist zu lesen:
Im Jahre 1805 kamen die Franzosen zum ersten Male nach Groß-Schweinbarth und plünderten unter anderem auch die Kirche.

Auf die Kunde vom Herannahen des Feindes im Jahr 1809 flohen besonders die Bemittelten mit allem, was sie mitnehmen konnten, auch mit Vieh, in den Wald (Kreut). Manche kehrten nachts in ihr Haus zurück, um das zurückgelassene Vieh zu füttern. Die ärmere Bevölkerung verblieb zu Hause und wurde vom Feind nicht behelligt. Die Franzosen drangen vielmehr in die Häuser der Bemittelten ein und verlangten Fleisch., Brot, Wein usw.

So wurde der Sohn des Besitzers des Hauses Nr. 124, der 24 jährige Franz Knaßmüller, wegen der Herausgabe von Lebensmittel bedrängt. Er lief davon und suchte Schutz im Nachbarhause Nr. 125 (heute Hauptstraße 22). Der Franzose schoss dem Flüchtenden durch die Tür nach und traf ihn tödlich. Franz Knaßmüller liegt angeblich noch heute vor dem Tor des Hauses Nr. 124 begraben. Die Stelle ist durch dieses Kreuz in der Mauer gekennzeichnet.

Der Sterbeeintrag von Franz Knaßmüller findet sich im Sterbebuch der Pfarre am 8. Juli 1809: Franz, Sohn das Paul Knaßmüller, Ganzlehner allhier, 24 Jahre alt, wurde am 10. Juli 1809 "sogleich auf der Gass´n beerdigt."

Dasselbe Schicksal ereilte auch Johann Pocker, 56 Jahre alt, Kleinhäusler, Hausnummer 62 (heute Zeisselthal 1). Der Sterbeeintrag findet sich im Sterbebuch der Pfarre am 7. Juli 1809. Er wurde am 9. Juli "sogleich auf der Gass´n beerdigt." Über ein Marterl als Erinnerung ist nichts bekannt.

Auch ein Soldat hauchte sein Leben in unserem Ort aus. Michael Szöke, Mitglied der Palatinal Husaren, einem österreichisch-habsburgischen Kavalerieverband, wurde krank zurückgelassen und starb am 6. Juli 1809 im Alter von 24 Jahren im Haus Nummer 87 (heute Hochstraße 31). Er wurde am 10. Juli 1809 begraben. Wo, ist im Sterbebuch nicht vermerkt.

Die Ereignisse stehen im Zusammenhang mit der Schlacht bei Wagram am 5. und 6. Juli 1809. Die Truppen Napoleons besiegten Erzherzog Karl von Österreich.




Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

Franzosenkreuz 1
2011
Elisabeth Kammerer

Franzosenkreuz 2
2011
Elisabeth Kammerer

Franzosenkreuz Neuaufbau
7.8.2024
Edith Mauritsch

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Chronik der Marktgemeinde Groß-Schweinbarth

Datum der Erfassung 2012-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2024-10-21
letzter Bearbeiter Edith Mauritsch

Standort

Kommentare

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Vollständig erfasst

Das Gütesiegel des BHW kennzeichnet dieses Objekt als vollständig und fachlich korrekt erfasst und vom BHW Fachbereich Klein-und Flurdenkmäler geprüft.