Weinpresse
Gemeinde: Gedersdorf
Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
An der Gabelung Holzgasse und Leithenweg am Fuße des Gedersdorfer Weinberges steht eine Baumpresse aus dem Jahre 1883. Als Ende der 1980er Jahre das Gewölbe des Weinkellers der Familie Wögerer (vormals Wagensonner) in der Kellergasse 'Weitgasse' einstürzte, wurde auch das Presshaus in Mitleidenschaft gezogen und unbrauchbar. Engagierte Winzer der Gemeinde verfrachteten die Baumpresse, die von Fam. Wögerer aus Haitzendorf zur Verfügung gestellt wurde, an den jetzigen Standort, setzten sie wieder zusammen und hinterließen so ein Stück der alten Winzertradition der Nachwelt. Im Pressbaum eingeschnitzt sind offenbar der Erstbesitzer: Johan Kirchweger Bäckermeister in Grdrdt(?) und weiters der Hersteller: Adl. Kabek 1883 Zimmermeister
Beschreibung:
Die Baumpresse ist im Prinzip ein riesiges Hebelwerk. Zwei Schwergewichte werden gegeneinander ausgespielt: der Pressstein und der Pressbaum (auch Hengst genannt). In einem massiven Gestell (bestehend aus den vier Seitenbäumen, dem oben darauf befestigten Presskranz und den am Fuße der Seitenbäume befindlichen Biagn - Stützen) liegt der Pressbaum (Hengst) auf Steckstaffeln (Stuadln, Riegeln). In seinem schwächeren Ende steckt die Spindel mit dem Pressstein. Im Gestell unter dem Pressbaum lagert die Presstenn (Bierd oder Pressbürde) mit dem Presskorb. Ist dieser mit der Maische gefüllt, kommen die Pressbretter und Pressstaffeln darüber, um den Druck des Pressbaumes übertragen zu können. Durch Hochdrehen des Presssteines kann danach der Pressbaum mit dem daran hängenden Stein den nötigen Druck auf die Maische ausüben.
Details
Gemeindename | Gedersdorf |
Gemeindekennzahl | 31310 |
Ortsübliche Bezeichnung | Weinpresse |
Objektkategorie | 1720 ( Freiplastiken | profane Freiplastiken | ) |
Katastralgemeinde | Gedersdorf -- GEM Gedersdorf |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 1243/6 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Gedersdorf |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Holzgasse |
Längengrad | 15.6832 |
Breitengrad | 48.43616 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 3.1 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 8 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 3 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | sanierungsbedürftig |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Einrichten in die Waagrechte und Überdachung, um vor Witterungseinflüssen zu schützen. |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Die Baumpresse ist im Prinzip ein riesiges Hebelwerk. Zwei Schwergewichte werden gegeneinander ausgespielt: der Pressstein und der Pressbaum (auch Hengst genannt). In einem massiven Gestell (bestehend aus den vier Seitenbäumen, dem oben darauf befestigten Presskranz und den am Fuße der Seitenbäume befindlichen Biagn - Stützen) liegt der Pressbaum (Hengst) auf Steckstaffeln (Stuadln, Riegeln). In seinem schwächeren Ende steckt die Spindel mit dem Pressstein. Im Gestell unter dem Pressbaum lagert die Presstenn (Bierd oder Pressbürde) mit dem Presskorb. Ist dieser mit der Maische gefüllt, kommen die Pressbretter und Pressstaffeln darüber, um den Druck des Pressbaumes übertragen zu können. Durch Hochdrehen des Presssteines kann danach der Pressbaum mit dem daran hängenden Stein den nötigen Druck auf die Maische ausüben. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | Die älteste bekannte Baumpresse (1564) im deutschsprachigen Raum befindet sich im Weinbaugebiet Kamptal im Weinschlössl Godfried Steinschaden in Engabrunn. Die heute als weltgrößte geltende Baumpresse steht seit rund 300 Jahren im Nikolaihof der Familie Saas in Mautern. |
Zeitkategorie | 19. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | An der Gabelung Holzgasse und Leithenweg am Fuße des Gedersdorfer Weinberges steht eine Baumpresse aus dem Jahre 1883. Als Ende der 1980er Jahre das Gewölbe des Weinkellers der Familie Wögerer (vormals Wagensonner) in der Kellergasse 'Weitgasse' einstürzte, wurde auch das Presshaus in Mitleidenschaft gezogen und unbrauchbar. Engagierte Winzer der Gemeinde verfrachteten die Baumpresse, die von Fam. Wögerer aus Haitzendorf zur Verfügung gestellt wurde, an den jetzigen Standort, setzten sie wieder zusammen und hinterließen so ein Stück der alten Winzertradition der Nachwelt. Im Pressbaum eingeschnitzt sind offenbar der Erstbesitzer: Johan Kirchweger Bäckermeister in Grdrdt(?) und weiters der Hersteller: Adl. Kabek 1883 Zimmermeister |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |