Brotlaibsäule
Gemeinde: Zistersdorf
Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Der Sage nach sollen beim ursprünglichen Standort bei einem Türken- oder Kuruzzeneinfall die Landsleute massakriert worden sein. Ein Mann, der leicht verwundet wurde, ist der Ermordung entgangen, da er sich tot gestellt hatte. Zum Dank für seine Rettung habe er den Stein setzen lassen.
Eine zweite Sage führt die Entstehung der Säule auf ein ganz anderes Ereignis zurück: Zwei Brüder waren beim Ernteeinsatz mit Feldarbeit beschäftigt. Sie hatten einen ganzen Laib Brot mitgenommen. Als es zum Essen kam, wollte jeder den Anschnitt haben. Darüber gerieten sie in Streit, der immer heftiger wurde und schließlich in Tätlichkeiten ausartete. Der eine nahm den Laib, warf ihn nach den Bruder und traf ihn so unglücklich, dass er auf der Stelle tot hinsank. Zur Erinnerung an diese Untat ist die Säule gesetzt worden und habe den Namen "Brotlaibsäule" erhalten.
Die Brotlaibsäule wurde vom ursprünglichen Standort links der Straße von Zistersdorf nach Großinzersdorf im Jahr 1978 durch den Steinmetz Erhard Krippel an den jetzigen Standort versetzt.
Eine Säulenreinigung wurde im Jahr 2015 vom Museumsverein Zistersdorf an die Fa.Krippel in Auftrag gegeben.
Beschreibung:
Auf einer zweistufigen Fußplatte erhebt sich eine aus Sandsteinblöcken geformte Säule. Den Grundriss des Schaftes bildet ein Vierpass: vier stark hervortretende Halbsäulen, zwischen denen je ein beiderseits gekehlter Steg vorspringt. Die Säulen haben runde Basen und polygonale, nach unten sich verjügende Kapitäle. Auf diesem mächtigen, 3 Meter hohen Schaft, der scheinbar einst als Kirchenpfeiler gedient hat, war ursprünglich ein kleines Tabernakel aus Ziegeln aufgemauert, das auch eine quadratische Nische aufgewiesen hat. Auch die Bedachung ist nicht mehr erhalten.
In die obere Sockelstufe waren zwei Kreuze eingehauen, auch Spuren von Schrift- oder Zahlzeichen fanden sich hier vor, die aber ebenfalls nicht mehr erhalten sind.
Details
Gemeindename | Zistersdorf |
Gemeindekennzahl | 30863 |
Ortsübliche Bezeichnung | Brotlaibsäule |
Objektkategorie | 1209 ( Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler | | Menhire) |
Katastralgemeinde | Zistersdorf -- GEM Zistersdorf |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 4278/5 EZ 156 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Zistersdorf |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Ecke Großinzerdorferstrasse Neustiftgasse |
Längengrad | 16.767604 |
Breitengrad | 48.542464 |
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Höhe (m) | 3.25 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 0.85 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 0.85 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | sanierungsbedürftig |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Auf einer zweistufigen Fußplatte erhebt sich eine aus Sandsteinblöcken geformte Säule. Den Grundriss des Schaftes bildet ein Vierpass: vier stark hervortretende Halbsäulen, zwischen denen je ein beiderseits gekehlter Steg vorspringt. Die Säulen haben runde Basen und polygonale, nach unten sich verjügende Kapitäle. Auf diesem mächtigen, 3 Meter hohen Schaft, der scheinbar einst als Kirchenpfeiler gedient hat, war ursprünglich ein kleines Tabernakel aus Ziegeln aufgemauert, das auch eine quadratische Nische aufgewiesen hat. Auch die Bedachung ist nicht mehr erhalten. In die obere Sockelstufe waren zwei Kreuze eingehauen, auch Spuren von Schrift- oder Zahlzeichen fanden sich hier vor, die aber ebenfalls nicht mehr erhalten sind. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 18. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Der Sage nach sollen beim ursprünglichen Standort bei einem Türken- oder Kuruzzeneinfall die Landsleute massakriert worden sein. Ein Mann, der leicht verwundet wurde, ist der Ermordung entgangen, da er sich tot gestellt hatte. Zum Dank für seine Rettung habe er den Stein setzen lassen. Eine zweite Sage führt die Entstehung der Säule auf ein ganz anderes Ereignis zurück: Zwei Brüder waren beim Ernteeinsatz mit Feldarbeit beschäftigt. Sie hatten einen ganzen Laib Brot mitgenommen. Als es zum Essen kam, wollte jeder den Anschnitt haben. Darüber gerieten sie in Streit, der immer heftiger wurde und schließlich in Tätlichkeiten ausartete. Der eine nahm den Laib, warf ihn nach den Bruder und traf ihn so unglücklich, dass er auf der Stelle tot hinsank. Zur Erinnerung an diese Untat ist die Säule gesetzt worden und habe den Namen "Brotlaibsäule" erhalten. Die Brotlaibsäule wurde vom ursprünglichen Standort links der Straße von Zistersdorf nach Großinzersdorf im Jahr 1978 durch den Steinmetz Erhard Krippel an den jetzigen Standort versetzt. Eine Säulenreinigung wurde im Jahr 2015 vom Museumsverein Zistersdorf an die Fa.Krippel in Auftrag gegeben. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Wikipedia-Liste der denkmalgeschützten Objekte in Zistersdorf (HERIS-ID: 13398; Objekt-ID: 9577) Dr. Hans P. Schad'n, Alte Steinsäulen und Wegkreuze aus Zistersdorf und Umgebung, 1924 |
Datum der Erfassung | 2023-04-15 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2024-06-04 |
letzter Bearbeiter | Ingrid Asperger |